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Freisener Nachrichten
Ausgabe 41/2023
Kommunales näher gebracht
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Am Morgen

Ein Rehlein äst am Waldesrand,

es ist noch früh am Tag,

der Glocke Ton schwingt übers Land,

von ferne hört man Schlag um Schlag

der Schmiede eisern Klingen

und aus dem Kirchlein in dem Tal

vernimmt man frommes Singen.

Und in dem Wald mit einem Mal

erwacht der Vögel Chor,

wetteifernd mit der Drossel Schlag,

hell jubelnd steigt empor

die Lerche und es krächzt im Frack

der Krähen große Schar,

zum Himmelsdom der Bussard steigt,

der Specht klopft laut Gefahr,

das Rehlein stumm den Kopf tief neigt.

Und still wird es in Wald und Feld;

o arme Kreatur,

du fühlst mit mir, die weite Welt

beherrscht der Starke nur.

Gedichte von Walter Bier

(Briefbot Walter)

1967-68