Kommunales näher gebracht

Einsam geh´ ich durch die Straßen

schwer mein Herzund trüb mein Sinn.

Hast Du Gott mich ganz verlassen?

Ach, wie elend ich nun bin!

In ein Kirchlein tret´ ich ein,

Dunkelheit ist um mich her,

nur der ew´gen Lampe Schein

leuchtet düster, sonst nicht´s mehr.

Herr, ich komme schuldbeladen,

denn ich habe schwer gefehlt,

Sünden waren meine Taten,

womit jetzt mein Herz sich quält.

Ach, wie oft muss ich gestehen,

lud ich auf mich schwere Schuld,

immer wieder ist´s geschehen,

Gott, ach Gott, hab´noch Geduld!

Laß mich nicht in Sünden sterben,

nimm Dich meiner Armut an,

zieh´mich raus, aus dem Verderben,

gib mir Kraft, daß ich es kann,

allem Bösen widerstehen,

nimm mich auf wie einst als Kind,

laß mich deine Wege gehen,

gib, daß ich Dich wiederfind´.

Gedichte von Walter Bier

(Briefbot Walter)

1967-68