Wohin?

Wohin, o Gott, trag ich mein Leid?

Wohin geh ich in meiner Not?

Mich drücken Sorgen, weit und breit

seh ich nur Kummer, Angst und Tod.

Das Leben, das mir gestern noch

gab Lieder, Lust und Freuden,

liegt auf mir wie ein schweres Joch,

kein Trost, kein Licht, nur Leiden.

Wohin, o Gott, soll ich mich wenden?

Wohin, wenn ich nicht weiß, was tun?

Ich geb mich Dir, zu treuen Händen,

in Dir, o Gott, lass mich nun ruhn.

Gib Stärke mir, dass ich die Stunde

der Traurigkeit bald überwinde,

und mach, dass ich mit Dir im Bunde,

Licht, Ruhe, Fried´ und Freude finde.

Gedichte von Walter Bier

(Briefbot Walter)

1967-68