Volkstrauertag

Du trauerst, Volk um Deine Toten -

sie sind der Samen für den Frieden,

die mit dem Sterben uns das Leben boten,

der Seelen Ruh´sei ihnen nun beschieden.

Zwar füllt, o Mensch, die Trauer nun Dein Herz

Du weinst um Deinen Mann, Dein Weib, Dein Kind,

sei guten Mut´s, schau himmelwärts,

und sei getreu,

bis Du die hier Verlorenen wiederfind´st,

dort in dem ew´gen Heimatland,

wo weder Trauer sind noch Tränen,

wo all´ die Lieben dann vereint das Band

der ew´gen Freuden, die wir hier ersehnen.

Und denkst Du: Mit dem Tod ist alles aus -

o glaub es nicht, versuch es zu verstehen,

ein Kind kehrt immer heim ins Vaterhaus,

nach diesem Leben gibt´s ein Wiedersehen,

denn sinnlos wäre sonst dies Tal der Tränen,

und ohne Sinn des Lebens Müh und Not,

die Liebe muß nach Lieb sich sehnen,

sie Löscht nicht Erdenqual, nicht Tod,

so glaube und vertrau´, daß nach der Zeit,

die Liebenden sich finden in der Ewigkeit.

Gedichte von Walter Bier

(Briefbot Walter)

1967-68