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Freisener Nachrichten
Ausgabe 5/2023
Kommunales näher gebracht
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Liebe und Krieg

Ein kleiner Junge war ich noch

g´rad aus der Schul entlassen;

daß es „sie“ gibt, das wußt ich doch,

doch konnt´ich es nicht fassen,

daß einmal im Trojanischen Krieg,

die Männer um sich brachten,

nur einer einz´gen Frau zulieb,

was die sich dabei dachten?

So gings mir damals durch den Sinn,

doch heut´, da ich erwachsen bin,

kann ich es beinah´schon verstehn,

doch find ich´s auch noch heut nicht schön,

wenn Liebe Leid gebiert

anstatt zusammenführt.

Wie schön ist´s da in uns´rer Zeit,

wo man nicht mit den Waffwn freit;

man singt und musizieret,

ist froh und trinkt und führed

sein Liebchen bei des Festes Glanz

mit frohem Herzen hin zum Tanz.

Drum laßt die Helden, Helden sein,

und laßt uns stets bedenken:

Die Frau soll mit der Lieb das Leben

und nicht den Tod uns schenken.

Gedichte von Walter Bier
(Briefbot Walter)
1967-68