Mitternacht,
die Menschen eilen
durch die kalte Nacht zur Krippe.
Arme, Reiche, Kinder, Greise,
holdes Lächeln um die Lippen,
singen die vertraute Weise.
Selbst, die sonst gar mürrisch blicken,
hört man preisen mit Entzücken
diese schöne Winternacht.
“ Stille Nacht“, ertönt es leise,
“Stille Nacht, heilige Nacht.“
Wieder steigt das Kind hernieder,
in dem Kirchlein in der Mette,
Mensch, knie betend vor ihm nieder,
du bist an der heil´gen Stätte,
Bethlehem ist um dich rum.
Soviel Liebe, die so stumm,
wartet hier in Brot und Wein.
Mensch, nimm auf das Kindlein klein
und vergiß im Weltgetriebe
nicht des ew´gen Gottes Liebe.
Gedichte von Walter Bier
(Briefbot Walter)
1967-68