Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
unter großer gesanglicher Begleitung ganz vieler Staufenbergerinnen und Staufenberger fanden am letzten Wochenende gleich zwei Aufführungen der großartigen FRIEDENSMESSE „THE ARMED MAN“ (Der bewaffnete Mann) statt.
Zum ersten Mal standen die Staufenberger Chöre Cantiamo Staufenberg und GV Harmonie Daubringen gemeinsam mit dem Jungen Sinfonie-Orchester Wetzlar auf der Bühne. Über 120 Sängerinnen und Sänger und über 70 Musikerinnen und Musiker begeisterten am Samstagabend in der Bonifatius Kirche in Gießen und einen Tag später im Wetzlarer Dom ein begeistertes Publikum. Gemeinsam mit meiner Frau und ganz vielen Gästen durfte ich die Aufführung in der bis auf den letzten Platz gefüllten „Boni“ genießen.
In einer Welt, die oft von Konflikten und Spannungen geprägt ist, strahlt Musik eine einzigartige Kraft aus, die Grenzen überwinden und Herzen berühren kann. Der britische Komponist Karl Jenkins hat mit seiner Friedensmesse „The Armed Man“ eine solche kraftvolle Botschaft geschaffen. Diese Komposition ist mehr als nur eine musikalische Darbietung; sie ist eine klangliche Reise durch die Höhen und Tiefen der menschlichen Erfahrung, eine Erinnerung an die Schrecken des Krieges und eine Verheißung auf Hoffnung und Versöhnung.
Jenkins' Werk entstand im Jahr 2000 und wurde vom Kosovo-Krieg inspiriert. Die Messe, die sich von der ritterlichen Tradition des „L'Homme armé“ (Der bewaffnete Mann) des späten Mittelalters ableitet, erforscht die Auswirkungen von Krieg und Gewalt auf die menschliche Seele. Doch gleichzeitig erklingt auch eine Botschaft der Hoffnung und des Friedens.
In einer Zeit, in der die Welt von Konflikten zerrissen zu sein scheint, ist es an der Zeit, die Botschaft von „The Armed Man“ aufzugreifen und uns gemeinsam für eine Welt des Friedens und der Harmonie einzusetzen. Trotz unserer Unterschiede sind wir alle Teil derselben Menschheit, für die Frieden und Versöhnung möglich sind, wenn wir uns dafür entscheiden, Brücken zu bauen und Unterschiede zu überwinden.
Für alle - Gäste wie Mitwirkende - war es ein einmaliges Erlebnis, ein solch großartiges Werk in einer bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche erleben zu dürfen. Den Chören ist es gemeinsam mit dem Orchester mehr als gelungen, die Botschaft der Friedensmesse einem begeisterten Publikum zu vermitteln. Mein großer Dank gilt allen Mitwirkenden. Es war unbeschreiblich schön.
In einer Welt, in der Schlagzeilen oft von Krisen und Konflikten dominiert werden, gibt es Geschichten, die uns daran erinnern, was es bedeutet, Mensch zu sein. Diese Geschichten sind voller Mut, Entschlossenheit und vor allem Hoffnung. Eine solche Sammlung von Geschichten, die die Seele berühren und den Leser nicht kaltlassen, findet sich in dem Buch „UNSERE GESCHICHTEN – DIE FLUCHT IN EINE FREMDE HEIMAT“.
Das Buch enthüllt die bewegenden Erlebnisse junger Schülerinnen und Schüler an der CBES, die gezwungen waren, ihre Heimat zu verlassen und sich auf die Suche nach Sicherheit und einem besseren Leben zu machen. Es sind Geschichten von Verlust und Neuanfang, von Herausforderungen und der Suche nach einer neuen Heimat. Doch vor allem sind es Geschichten von Menschen – Menschen, die durch ihre Erzählungen eine Verbindung herstellen und uns daran erinnern, dass Mitgefühl und Solidarität die Grundlagen unserer Menschlichkeit sind.
Die Initiatorin dieses bewegenden Werkes ist Lehrerin Sultana Barakzai, die an der CBES Deutsch als Zweitsprache unterrichtet. Sie hat die persönlichen Geschichten ihrer Schülerinnen und Schüler gesammelt und in diesem Buch verewigt. Die jungen Menschen stammen aus verschiedenen Teilen der Welt. Sie haben hier bei uns Zuflucht vor Krieg, Terror und Verfolgung gesucht und gefunden. Ihre Geschichten sind ein Spiegelbild der Vielfalt und der menschlichen Widerstandskraft.
Die Idee, diese Geschichten zu teilen, entstand aus dem Unterrichtsthema: „Wir dürfen über die alte Heimat sprechen“. Was als einfacher Unterrichtsplan begann, verwandelte sich dank des Engagements und der Empathie von Lehrerin Sultana Barakzai in eine inspirierende Veröffentlichung. Das Buch präsentiert sieben Geschichten, die stellvertretend für unzählige persönliche Schicksale von Flucht und Vertreibung stehen.
Durch die Augen und Stimmen dieser jungen Menschen erhalten wir Einblicke in ihre Welt, ihre Träume und ihre Hoffnungen. Wir werden Zeugen ihrer Tapferkeit und ihres unerschütterlichen Willens, trotz aller Hindernisse und Entbehrungen eine bessere Zukunft aufzubauen.
Dieses Buch ist mehr als nur eine Sammlung von Geschichten; es ist ein Aufruf zur Empathie und zum Verständnis. Es erinnert uns daran, dass hinter den Schlagzeilen und den politischen Debatten echte Menschen mit echten Geschichten stehen. Ich bin mir sicher, dass es dazu beitragen wird, Vorurteile abzubauen und Mitgefühl für diejenigen zu wecken, die auf der Suche nach einem sicheren Hafen zu uns kommen.
In einer Zeit, in der die Welt mit Herausforderungen konfrontiert ist, die uns alle betreffen, sind es solche Geschichten, die uns daran erinnern, dass unsere Menschlichkeit die stärkste Kraft ist, die wir besitzen. Möge dieses Buch uns dazu inspirieren, Brücken zu bauen und einander mit offenen Herzen und offenen Armen zu begegnen.