Titel Logo
Amtsblatt Staufenberg
Ausgabe 12/2023
Seite 2 - AB
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

KOLUMNE DES BÜRGERMEISTERS

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

für den Faschingsdienstag hatte die Stadt Staufenberg zusammen mit dem mobilen Blutspendeteam der Unikliniken Gießen und Marburg zu einer BLUTSPENDE aufgerufen. Dem Aufruf waren, Fasching zum Trotz, 18 Personen gefolgt. Leider mussten zahlreiche Spendenwillige aufgrund von Erkältungen abgewiesen werden. Aber wie drückt es ein bekanntes Sprichwort in diesem Fall treffend aus: „Auch Kleinvieh macht Mist“. Das mobile Spendenteam der Unikliniken Gießen und Marburg und die Stadt Staufenberg bedanken sich bei den Spendern für deren wichtigen Beitrag zur Sicherung von Blutkonserven. Die nächste Möglichkeit zur Blutspende in Staufenberg ist für den 13. Juli 2023 geplant.

Ende Februar fanden in unserer Stadtverwaltung erstmalig GESUNDHEITSTAGE zu den Themenbereichen Bewegung, Ernährung und Vorsorge statt. In Zusammenarbeit mit der AOK startete der erste Gesundheitstag mit einer 20-minütigen Haltungsanalyse. Hier bekamen die Teilnehmenden nützliche Tipps zur Verbesserung der eigenen Körperhaltung vermittelt. Am zweiten Tag ging‘s mit einem Ernährungscheck weiter. Hier wurde den Teilnehmenden erklärt, wie sie in ihren Berufsalltag einfach und schnell gesunde Lebensmittel einbauen können. Am letzten Tag wurde ein sogenannter Cardio-Scan durchgeführt. Dabei wurde nicht nur ein Stress-Index ermittelt, sondern auch die Herzfrequenz gemessen und die allgemeine Fitness festgestellt.

Die Einführung der Gesundheitstage, die für unsere Stadt kostenfrei von der AOK Hessen organisiert werden, ist für mich eine ganz wichtige Maßnahme zur Förderung der Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese werden so frühzeitig auf mögliche gesundheitliche Probleme aufmerksam gemacht und können diesen präventiv entgegenwirken.

In den letzten Wochen wurde das Stadtbild Staufenbergs wie das anderer Kommunen im Landkreis Gießen auch mit rechtsextremen, nationalistischen, antisemitischen und fremdenfeindlichen Aufklebern verunstaltet. An Straßenschildern und ihren Haltern tauchten immer wieder sogenannte „SPUKIES" auf. Bereits beim ersten Auftreten der Aufkleber haben wir die Polizei eingeschaltet, die nun auch ermittelt. Als weltoffene und vielfältige Stadt distanzieren wir uns in aller Deutlichkeit und Schärfe von diesen menschenverachtenden, gefährlichen und dummen Parolen. Diese haben in Staufenberg nichts verloren. Selbstverständlich entfernen wir die Aufkleber überall dort wo wir sie vorfinden. Sollten Ihnen weitere Aufkleber aufgefallen sein, können Sie uns diese gerne noch melden.

Am letzten Donnerstag hatten die Verantwortlichen vom RHI MAGNESITA Werk Mainzlar zu einem ganz besonderen Ereignis geladen. Konkret ging’s um das ANFEUERN des zweiten TUNNELOFEN. Es war schon ein sehr bewegender Moment als unsere Landrätin Anita Schneider - voll geschützt durch einen feuerfesten Anzug - den Tunnelofen der „Schamott“ anfeuern durfte. Ein äußerst seltenes Ereignis war es obendrein, denn der Ofen wird nun die nächsten 25 Jahre ununterbrochen bei einer maximalen Hitze von 1.600 Grad Celsius im Betrieb sein, wie mir RHI MAGNESITA Deutschland Chef Tim Steenvoorden während des Pressetermins mitteilen konnte.

Mit dem Anfeuern des zweiten Tunnelofens wurde nun das für alle sichtbare Zeichen für den weiteren Ausbau der Produktion im RHI-Werk Mainzlar gesetzt. Damit wurde zugleich der nächste Schritt zum Fortbestand des Werks gegangen, was nicht nur für alle Mitarbeitenden, sondern auch für unsere Stadt und die ganze Region wichtig ist.

Zum Schluss meiner heutigen Kolumne bitte ich alle Hundehalter, ihre Hunde im Wald und auf den Feldern anzuleinen. Warum mache ich das? Nun ganz einfach: Die BRUT- UND SETZZEIT hat begonnen. Gerade jetzt brüten viele Vogelarten am Boden oder in Bodennähe, auf Randstreifen, an Wegesrändern oder in öffentlichen Grünanlagen unter Hecken und Gebüschen. Zudem bringen Rehe ihre Kitze zur Welt und Feldhasen haben sogar mehrfach Nachwuchs.

Da gerade die Lumdaniederung besonders schützenswert ist, haben wir dort in der Zeit vom 01. März bis zum 01. August eine ANLEINPFLICHT angeordnet. Bunte, nicht übersehbare Hinweisschilder weisen an jedem Wirtschaftsweg auf diese Pflicht hin. Konkret ist der Bereich zwischen dem Ende der Gemarkung Lollar an der B 3a Talbrücke und dem Beginn der Gemarkung Allendorf/Lumda besonders geschützt. Wer in diesem Gebiet seinen Hund nicht anleint, begeht eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer hohen Geldbuße geahndet wird.

Aber auch außerhalb der Lumdaniederung fordere ich alle Hundebesitzer auf, ihre Tiere gerade jetzt in der Brut- und Setzzeit nicht frei laufen zu lassen. Der Jagdtrieb eines Hundes kann zur Gefahr für wildlebende Tiere und deren Nachwuchs werden. Auch sonst gut gehorchende Hunde werden oft unfolgsam, wenn der Jagdtrieb sie einer attraktiven Fährte folgen lässt. Leider werden immer wieder Wildtiere durch streunende und wildernde Hunde verletzt oder sogar getötet. Insbesondere Rehe, die hochträchtig in ihrer Bewegungsfreiheit und Fluchtmöglichkeit stark eingeschränkt sind, werden oftmals mit ihren ungeborenen Kitzen Opfer von Hundebissen.

Auch Hunde, die nicht wildern, können Wildtiere stören oder gefährden. Allein durch die Berührung eines Jungtieres kann sich dessen Geruch verändern. Folge kann sein, dass die erwachsenen Tiere den Nachwuchs verstoßen. Vertreibt ein freilaufender Hund Bodenbrüter, können die Eier im Gelege auskühlen oder bei Hitze kollabieren. Wenn die Elterntiere die Gelege öfter oder länger verlassen müssen, fallen Jungtiere leicht natürlichen Feinden zum Opfer oder verhungern.

Deshalb müssen Sie als Hundehalter sicherstellen, dass Sie Ihren Hund in Wald und Flur immer unter Kontrolle haben und sich Ihr Hund nicht unbeaufsichtigt entfernt und herumtreibt. Die Leine ist dabei der sicherste Schutz. Mit dem Anleinen schützen Sie als Halter Ihren Hund zugleich auch vor der Ansteckung mit Räude oder Staupe, die nach wie vor in unserer Gemarkung bei Wildtieren vorhanden sind.

Es grüßt Sie herzlich

Ihr
Peter Gefeller
Bürgermeister