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Amtsblatt Staufenberg
Ausgabe 20/2025
Seite 2 - AB
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KOLUMNE DES BÜRGERMEISTERS

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

in den letzten beiden Wochen fanden die jüngsten GREMIENSITZUNGEN statt. Mit meiner heutigen Kolumne möchte ich Sie über zwei besonders bedeutsame Themen dieser Sitzungen informieren: den geplanten RWE-Windpark sowie die Entwicklung des ehemaligen Schreinerei-Geländes in Mainzlar.

Wie Sie wissen, ist die Energiewende eine der großen Herausforderungen unserer Zeit - auch für uns in Staufenberg. Zwischen unserer Stadt und der Nachbarkommune Allendorf (Lumda) sollen künftig fünf neue WINDKRAFTANLAGEN errichtet werden. Zwei davon werden im Staufenberger Stadtwald stehen.

Hintergrund: Der Landesbetrieb Hessen Forst hatte bereits 2023 dem Unternehmen RWE die Nutzungsrechte für Windkraftanlagen im angrenzenden Staatswald erteilt - eine Entscheidung, auf die wir als Stadt keinen Einfluss hatten.

Gemeinsam mit einer fraktionsübergreifenden Arbeitsgruppe, unserem Revierförster sowie den zuständigen Forst- und Naturschutzbehörden haben wir über viele Monate hinweg verhandelt, diskutiert und abgewogen. Unser Ziel war es, die Eingriffe in unsere Waldflächen so gering wie möglich zu halten - bei gleichzeitig maximalem Nutzen für unsere Stadt.

Das Ergebnis: Der nun beschlossene Nutzungsvertrag mit RWE sieht vor, dass zwei Windräder im Stadtwald errichtet werden, die übrigen drei im Staatswald bzw. im Stadtwald von Allendorf. Die Standorte wurden so gewählt, dass große Buchen- und Eichenbestände geschont werden. Besonders freue ich mich, dass wir erreichen konnten, dass zwei Mammutbäume erhalten bleiben. Es wird vor Ort ökologische Ausgleichsmaßnahmen geben - nicht irgendwo über sogenannte Ökopunkte.

Neben dem Naturschutzaspekt ist auch der wirtschaftliche Aspekt nicht zu vernachlässigen: Ab voraussichtlich 2028 kann Staufenberg mit jährlichen Pachteinnahmen bis zu einer halben Million Euro rechnen - das entspricht rund einem Drittel unserer Einnahmen aus der Grundsteuer B. Diese Mittel bieten uns wichtige Spielräume für kommende Projekte, ohne unsere Bürgerinnen und Bürger zusätzlich zu belasten.

Wichtig war mir zudem: Über die nun geplanten Anlagen hinaus wird es weder im Stadtwald noch im Staatswald weitere Windräder geben. Das ist ein klares Ergebnis der Verhandlungen, bei denen wir als Stadt unsere Interessen durchgesetzt haben. Ich danke der Arbeitsgruppe und allen Beteiligten für ihren Einsatz und die sachorientierte Zusammenarbeit.

Ein zweiter bedeutender Punkt war die Entwicklung des Areals der ehemaligen Schreinerei in Mainzlar. Hier plant ein Investor einen modernen WOHN - UND GEWERBECAMPUS. Das Konzept sieht unter anderem Wohngebäude mit Satteldach in Holzbauweise entlang der Treiser Straße vor. Im südöstlichen Bereich sind gewerbliche Nutzungen vorgesehen - im Gespräch ist zum Beispiel ein Hotel. Ergänzt wird das Projekt durch eine Bäckerei mit Drive-in.

Erfreulich ist: Es besteht bereits großes Interesse an den Flächen - und durch einen Flächentausch mit dem angrenzenden Logistikunternehmen konnte auch die verkehrliche Erschließung entscheidend verbessert werden. Die Zufahrt soll künftig von Süden über die Ortsumfahrung erfolgen; die neue Straße wird vom Investor gebaut.

Die Stadtverordnetenversammlung hat einstimmig den ersten Schritt in Richtung Bebauungsplan beschlossen. Damit geht es nun in die konkrete Planung - ein starkes Signal für eine behutsame und zukunftsorientierte Entwicklung unseres Stadtteils Mainzlar.

Ob Windkraft oder Stadtentwicklung - beide Themen zeigen: Wenn wir gemeinsam, sachlich und mit einem klaren Blick für das Machbare arbeiten, können wir gute und tragfähige Lösungen für unsere Stadt finden. Ich danke allen, die diese Prozesse mitgestaltet haben.

Vom 01. Juni bis 20. Juli präsentiert das Kulturnetzwerk der Gießener Lahntäler erneut die Veranstaltung KULTUR IM FLUSS. Zahlreiche Veranstalterinnen und Veranstalter sowie viele Kulturstätten aus unserer heimischen Region beteiligten sich und bieten sechs Wochen lang ein vielfältiges Programm aus über 30 Einzelveranstaltungen.

Die Gießener Lahntäler sind eine Region, in der Kunstschaffende seit jeher ihre Inspiration finden. Egal ob Lyriker Rainer Maria Rilke, Kunstbildhauer W.H. Arnold, Maler Carl Engel, die Schriftsteller Peter Kurzeck und Thomas Hettche oder der Liedermacher und Autor Fredrik Vahle.

Die Täler von Lahn, Lumda, Wieseck und Salzböde bieten eine lebendige Kulturlandschaft. Kunstschaffende unserer Zeit treten das künstlerische Erbe der Gießener Lahntäler an und bieten eine Vielzahl von kulturellen Angeboten. Bei uns finden Sie besonders viele kleine Spielstätten, die Ihnen ein persönliches und individuelles Erlebnis mit den Kunstschaffenden ermöglichen.

Mit der vierten Auflage von Kultur im Fluss möchten wir erneut unser künstlerisches Erbe nach außen tragen und auf eine für viele sichtbare Plattform stellen. Das Programmangebot zeigt eine Vielfalt an regionalen und überregionalen Veranstaltungen für Jung und Alt.

Bei uns in Staufenberg können Sie beispielsweise am 21. Juni im „Wohnzimmer" des Kulturcafés Daubringen Musikcomedy mit der Gruppe BitterSüß und am 27. Juni im „im Bing“ in Treis den Kabarettisten Dietrich Faber genießen oder lassen Sie sich am 18. Juli auf der Terrasse des Daubringer „Wohnzimmers“ von der Rockoper „Das Skriptorium“ der „Band of Pearls“ verzaubern.

Sie sind herzlich eingeladen, diese und viele weitere Kunstschätze in den Gießener Lahntälern zu bergen. Nutzen Sie über den Sommer diese Vielfalt an Kultur und Kleinkunst in Ihrer Heimat und besuchen möglichst zahlreich ganz viele der tollen Veranstaltungen.

Das komplette Programm finden Sie auf der Homepage www.giessener-lahntaeler.de. Gerne können Sie auch mit unserer Touristikbeauftragten Anna Erb Kontakt aufnehmen. Diese erreichen Sie telefonisch unter 06406 809 24 oder per Email unter info@giessener-lahntaeler.de.

Schauen Sie doch einfach mal vorbei!

Es grüßt Sie herzlich
Ihr
Peter Gefeller
Bürgermeister