Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
am letzten Pfingstwochenende durfte eine große Staufenberger Delegation gemeinsam mit vielen Tarjáner Freundinnen und Freunden das 30-JÄHRIGE Jubiläum der PARTNERSCHAFT zwischen der Gemeinde TARJÁN und der Stadt STAUFENBERG nachfeiern. „Nachfeiern“ deshalb, weil diese Feier an sich schon vor drei Jahren hätte stattfinden müssen, wegen der Corona-Pandemie aber leider bis heute nicht stattfinden konnte.
In unserer ungarischen Partnergemeinde haben wir also das nachgeholt, was wir im Jahr 2020, dem eigentlichen Jubiläumsjahr, nicht konnten. Unabhängig vom tatsächlichen Jahr der Feier ist und bleibt unsere Partnerschaft stets ein besonderer Anlass, der uns die Möglichkeit bietet, nun schon auf über drei Jahrzehnte intensiver Zusammenarbeit und Freundschaft zurückblicken zu können.
Seit 1990 verbindet Tarján und Staufenberg eine enge und erfolgreiche Partnerschaft, die auf gemeinsamen Werten und dem Wunsch nach Frieden und Zusammenarbeit in Europa basiert. In den letzten 33 Jahren haben wir zahlreiche Begegnungen und Projekte durchgeführt, die uns einander nähergebracht und unsere Zusammenarbeit gestärkt haben.
Ein Projekt möchte ich an dieser Stelle besonders erwähnen. Gemeint ist der internationale Jugendaustausch. Er war das erste gemeinsame Projekt zwischen Tarján und Staufenberg. Mit ihm fing alles an. Gemeinsam mit unseren Freundinnen und Freunden aus Mährisch-Trübau in Tschechien und Mönichkirchen in Österreich gelingt es uns bis heute, jedes Jahr aufs Neue junge Menschen aus vier europäischen Ländern zusammenzubringen.
Genau das war vor 33 Jahren unser gemeinsames Bestreben. Seinerzeit haben wir uns mit dem Ziel zusammengeschlossen, eine Brücke zwischen unseren Ländern zu schlagen und die Grundlagen für eine dauerhafte Partnerschaft zu legen.
In einer Zeit des Wandels und der politischen Umbrüche haben wir uns gegenseitig die Hand gereicht und uns für ein Europa der Offenheit, des Dialogs und der Verständigung eingesetzt.
Die Partnerschaft zwischen Tarján und Staufenberg hat im Laufe der Jahre viele Früchte getragen. Wir haben zahlreiche gemeinsame Projekte durchgeführt, sei es im kulturellen, sportlichen oder wirtschaftlichen Bereich.
Alle diese Projekte wären ohne die Menschen, die sie ausgeführt haben, nicht denkbar. Jede Partnerschaft braucht Menschen, die vorangehen, die andere begeistern. Auch unsere Partnerschaft hat diese Menschen.
In aller erster Linie waren und sind dies die Bürgermeister beider Kommunen. Auf Tarjáner Seite sind dies die Bürgermeister Janos Dekan, Stefan Fülöp, Janos Jelli, Ernö Marx und Thomas Klinger. Für Staufenberg ist die Liste kürzer. Hier ist es neben mir noch Horst Münch, der von Anfang an die treibende Kraft der Partnerschaft war und bis zum heutigen Tage ist.
Neben den Bürgermeistern gilt mein Dank den vielen ehemaligen und aktuellen Vorstandsmitgliedern im Freundeskreis Tarján, der sowohl auf Tarjáner als auch auf Staufenberger Seite viele Namen und Gesichter hat. Gerade diese Menschen sind es, die unsere Partnerschaft mit Leben füllen. Sie organisieren die Reisen und auch die Feste. Sie bauen Freundschaften auf, die ein Leben lang halten.
Die Partnerschaft zwischen Tarján und Staufenberg ist ein lebendiges Beispiel dafür, dass Europa funktioniert. Sie zeigt, dass grenzüberschreitende Zusammenarbeit möglich ist und dass wir durch den Austausch und die Kooperation mit anderen Gemeinden und Ländern viel erreichen können.
Nun muss ich noch über einen bedauerlichen Vorfall berichten, der sich kürzlich am WINDPARK LUMDATAL ereignet hat. Ein Ölaustritt an einer der Windkraftanlagen hat nicht nur für Aufsehen gesorgt, sondern uns auch zum Nachdenken über den nachhaltigen Umgang mit erneuerbaren Energien angeregt.
Der Windpark Lumdatal gilt als Vorzeigebeispiel für saubere Energieerzeugung und Nachhaltigkeit. Die majestätischen Windräder, die sich im Einklang mit der Natur drehen, sind ein Symbol für den Fortschritt in der Energiewende. Umso schockierender war es, als bekannt wurde, dass es zu einem Ölaustritt an einer der Anlagen gekommen ist.
Öl und erneuerbare Energien scheinen auf den ersten Blick nicht zusammenzupassen. Schließlich setzen wir Windkraftanlagen ein, um fossile Brennstoffe zu vermeiden und den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Doch auch bei der Herstellung, dem Betrieb und der Wartung von Windrädern kommt es zu Umweltauswirkungen. Der Ölaustritt am Windpark Lumdatal verdeutlicht, dass auch scheinbar grüne Technologien nicht frei von Risiken sind.
Der Vorfall hat gezeigt, dass der Umgang mit den notwendigen Betriebsflüssigkeiten, wie beispielsweise Getriebeöl, genauso sorgfältig erfolgen muss wie bei konventionellen Energieanlagen. Obwohl es sich um einen Einzelfall handelt, sollten solche Vorfälle uns dazu anregen, unsere Prozesse und Standards zu überprüfen, um solche Unfälle in Zukunft zu vermeiden.
Es ist wichtig zu betonen, dass dieser Vorfall nicht die grundsätzliche Nachhaltigkeit und Effektivität von Windkraftanlagen infrage stellt. Im Gegenteil, er erinnert uns daran, dass wir als Gesellschaft ständig daran arbeiten müssen, unsere Technologien und Vorgehensweisen zu verbessern und zu optimieren.
Die Windenergie ist und bleibt eine Schlüsselkomponente in der Energiegewinnung der Zukunft. Sie ist eine erneuerbare Energiequelle, die keine Treibhausgase emittiert und einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung unseres CO2-Fußabdrucks leistet. Es liegt jedoch in unserer Verantwortung sicherzustellen, dass Windkraftanlagen so umweltfreundlich wie möglich betrieben werden.
Es ist zu hoffen, dass der Ölaustritt am Windpark Lumdatal eine Erinnerung daran ist, dass der Fortschritt in der erneuerbaren Energiewirtschaft Hand in Hand mit einer nachhaltigen und verantwortungsbewussten Herangehensweise gehen muss. Er sollte uns anspornen, noch mehr in Forschung und Entwicklung zu investieren, um alternative Lösungen für den Betrieb und die Wartung von Windkraftanlagen zu finden.
Der Vorfall am Windpark Lumdatal sollte uns aber nicht entmutigen, sondern als Ansporn dienen, unsere Anstrengungen in Richtung einer nachhaltigen Energiezukunft zu intensivieren. Lasst uns aus diesem Vorfall lernen und sicherstellen, dass wir die besten Praktiken und Standards in Bezug auf Sicherheit und Umweltschutz bei erneuerbaren Energien anwenden.
Die Energiewende ist ein wichtiger Schritt auf unserem Weg zu einer nachhaltigen Zukunft. Wir müssen weiterhin daran arbeiten, erneuerbare Energien zu fördern und gleichzeitig sicherstellen, dass die Art und Weise, wie wir sie nutzen, mit unseren ökologischen Zielen übereinstimmt.
Lasst uns weiterhin für eine umweltfreundliche und nachhaltige Energieerzeugung engagieren. Nur so können wir die Chancen der erneuerbaren Energien voll ausschöpfen und eine nachhaltige Zukunft für kommende Generationen gewährleisten.
Es grüßt Sie herzlich