Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
die EUROPÄISCHE UNION (EU) ist ein Ort, den es sonst nirgendwo auf der Welt gibt. Ein Ort, an dem man seine Meinung sagen kann, an dem man sein Recht bei unabhängigen Gerichten einklagen kann, an dem freie Medien allen politischen Akteurinnen und Akteuren gleichermaßen auf die Finger schauen. Aber vor allem ein Ort, an dem sich sehr unterschiedliche Staaten zusammengetan haben, um Macht abzugeben und Souveränität zu teilen.
Staaten, die jahrhundertelang Kriege gegeneinander geführt haben. Staaten, die zum Teil aus Diktaturen hervorgegangen sind, so wie wir ja auch. Und die Kinder all dieser Kulturen, sie leben miteinander, sie lernen miteinander, sie lieben einander. So etwas gibt es nirgendwo anders auf der Welt. Das ist wirklich kostbar.
Aber was bringt uns die EU hier im ländlichen Raum, hier bei uns in Staufenberg, werden Sie sich jetzt vielleicht fragen. Nun eine ganze Menge, kann ich dazu sagen. Ganz viele Projekte würde es in Staufenberg ohne große Förderungen der EU schlicht nicht geben. Schauen wir hierbei nur einmal auf den Aktivpark, die Kurzeck-App oder den jährlich im Wechsel mit unseren europäischen Partnerstädten stattfindende Jugendaustausch. Für jedes dieser Projekte haben wir viel Geld aus europäischen Förderprogrammen erhalten, die ganz speziell zur Stärkung des ländlichen Raums von der EU geschaffen worden sind.
Eines dieser Programme ist das LEADER-Programm. Mit LEADER fördert die Europäische Union nun schon seit 1991 modellhaft innovative Aktionen im ländlichen Raum. Ziel ist es, die ländlichen Regionen Europas auf dem Weg zu einer eigenständigen Entwicklung zu unterstützen.
Auch für kleinere Projekte, wie beispielsweise die Anschaffung großer Sonnenschirme, eines Tageslicht-Beamers oder eines Soccer-Courts fließen über das vom Verein Gießener Land eingerichtete Regionalbudget regelmäßig Tausende von Euros aus europäischen Fördertöpfen in die Kassen unserer Dorfvereine oder auch in die der Stadt.
Mit der Europäischen Union ist es so wie mit vielen anderen schönen Dingen auf der Welt: Wenn man sie lange hat, nimmt man sie für selbstverständlich und vergisst, dass so eine Gemeinschaft kostbar ist und immer wieder neu erarbeitet werden will.
Ob wir diese starke Gemeinschaft bleiben können, ist die Frage bei der am 09. Juni 2024 anstehenden EUROPAWAHL. Sie ist eine Richtungsentscheidung. Der Angriff von rechts gefährdet unsere Demokratie auf allen Ebenen – von der Kommune bis zum Europäischen Parlament. Viele denken genau jetzt darüber nach, wie der Rechtsruck zu stoppen ist.
Die EU steht bei dieser Wahl am Scheideweg. Bleiben wir weiter auf dem europäischen Einigungskurs mit Frieden und Freiheit auf der einen Seite und Sicherheit und Wohlstand für alle auf der anderen oder führt ein wiedererstarkter Nationalismus zurück in eine längst vergessen geglaubte Zeit der nationalen Abschottung? Auch Sie werden sich dieser Frage stellen müssen. Diesmal genügt es nicht, nur auf eine bessere Zukunft zu hoffen. Diesmal müssen wir alle Verantwortung übernehmen. Deshalb bitte ich Sie nicht nur, wählen zu gehen, sondern auch, andere zur Wahl zu motivieren. Denn wenn alle wählen, gewinnen auch alle.
Abschließend kann ich Ihnen an dieser Stelle nur zurufen: Gestalten Sie Ihre Zukunft mit und wählen Sie ein starkes Europa! Nur ein klares Bekenntnis für ein geeintes Europa ist ein Garant für Frieden und Freiheit aber auch für Wohlstand und Sicherheit. Gehen Sie deshalb am 09. Juni zur Europawahl oder machen Sie noch schnell von der Möglichkeit der Briefwahl gebrauch. Egal wie, nutzen Sie Ihr Wahlrecht! Mit Ihrer Stimme sorgen auch Sie für ein weiterhin friedliches und demokratisches Europa!
„AUF RILKES SPUREN“ lautete am vorletzten Samstag die Überschrift eines tollen Radtourenberichts in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Dieser Bericht startete mit folgenden Worten:
„Selbst im mondänen Paris erinnerte sich der Lyriker Rainer Maria Rilke einst mit einer gewissen Sehnsucht an seine beiden Sommer im lieblichen und ruhigen Lumdatal bei Gießen. „Ich denke oft an die Quellen, die in den grünen Wiesen sind ...“, schrieb er 1907 in einem Brief aus der französischen Hauptstadt an Gräfin Luise von Schwerin, die ihn auf Schloss Friedelhausen in Lollar eingeladen hatte.
In den Jahren 1905 und 1906 hatte Rilke erholsame Wochen im „heimatlichen frohen Flußthal“ genossen. Grund genug, um die Region der „Gießener Lahntäler“ und ihre hübschen Örtchen mit dem Rad zu erkunden – und danach zu verstehen, warum der österreichische Dichter so gern an seine Zeit in den idyllischen Flusstälern Mittelhessens zurückgedacht hat.
Die 62 Kilometer lange Tour führt an drei Flüssen entlang, vorbei an Wiesen und Wäldern, durch Auenlandschaften und über sanfte Hügel. Es ist eine ideale Tour für alle, die entspannt die Natur genießen und je nach Lust und Zeit ein paar kleinere Besichtigungen einstreuen möchten…“
Schön zu lesen, dass und wie wir mit unseren „Gießener Lahntälern“ nun auch überregional wahrgenommen werden. Immer mehr Touristen besuchen uns und unsere wunderschönen Flüsse und Täler. Entdecken doch auch Sie unsere abwechslungsreiche Natur mit dem Rad oder zu Fuß neu. Oder lassen Sie sich von unserem facettenreichen Kulturangebot überzeugen. Die nächste Gelegenheit hierzu bietet die Veranstaltungsreihe „KULTUR IM FLUSS“.
Vom 01. Juni bis 15. Juli finden nun schon zum dritten Mal die Kulturwochen der Gießener Lahntäler statt. Unsere Spielstätten und Veranstalter haben sich herausgeputzt und präsentieren sich in diesem Zeitraum mit ihrem umfangreichen Programmangebot in über 30 Veranstaltungen. Das Programm im handlichen PDF-Format finden Sie auf der Homepage www.giessener-lahntaeler.de. Schauen Sie doch einfach mal rein. Ein Blick lohnt sich sicher auch für Sie.