Schon bei Antritt der Reise stimmte die Chemie im Tuss Bus aus dem Sauerland, von der Firma Erletz gebucht, von Fahrer Bernd gesteuert und bei den Reisegästen von vorherigen Fahrten her bestens bekannt und beliebt. Bereits bei der Auffahrt auf die Autobahn kam bei blauem Himmel und Sonnenschein erwartungsvolle Stimmung auf, und das sollte bis zur Rückfahrt so bleiben. Von da an wurde übrigens von der Spreewald-Region nur noch vom „Gurkenland“ gesprochen. Spreewald bedeutet jedoch viel mehr, als nur die Kahnfahrt in den bekannten Kanälen der Spree, die mehrere Reisegäste schon einmal miterlebt hatten.
Unser Zielort war Cottbus, wo wir im bekannten Radisson-Hotel am Bahnhof bestens untergebracht waren. Aber auch die Anreise war keinesfalls langweilig, da bereits in Erfurt eine längere Besichtigungstour absolviert wurde.
Am nächsten Tag hatten wir auf der weiteren Wegstrecke Gelegenheit, die Ausstellung einer Glasbläserei sowie anschließend einer Schokoladenmanufaktur, aufzusuchen. Da blieben erste tiefe Eingriffe in die Urlaubskasse nicht aus.
Die Lausitzer Seenplatte war eines der Ausflugsziele im Programm, mit der Gebietshauptstadt Senftenberg, Oberspreewald Lausitz. Hier ist man erschüttert über die völlig verwüstete Natur durch den Abbau der Braunkohle im Tagebau. Unvorstellbare Maschinenkolosse fördern die Kohle und lassen eben auch unvorstellbare „Mondlandlandschaften“ in der Natur zurück, die oft als künstliche Seen geflutet werden und als bäuerliche Nutzflächen verloren gehen. Es werden 120 m benötigt, 60 über und 60 in die Tiefe. Gut zu wissen, dass diese Art der Förderung in ein paar Jahren beendet sein wird. Die Region soll unabhängig von der Kohle werden.
Ein weiterer Programmpunkt war die Besichtigung des Branitzer Parks. Diese bei Cottbus gern besuchte Parkanlage wurde von Fürst Hermann von Pückler-Muskau 1846 angelegt. Die reizlose Ebene versetzte er durch künstlich geschaffene Hügel und Täler mit Gewässern und Gehölzpflanzungen. Fürst Hermann war ein begnadeter Gartenkünstler, aber auch ein Leichtfuß. Er führte ein Leben in Saus und Braus. Frauen waren sein Lebenselixier, aber auch die Ursache für seine ständige Geldnot. Mit Johann Wolfgang von Goethe war Pückler jahrelang befreundet. Er starb einsam am 4. Febr. 1871 an allgemeiner Lebenserschöpfung. Seine Ehe mit Lucie von Hardenberg war kinderlos geblieben.
Das nach ihm benannte Eis hat er nicht erfunden. Er erlaubte einem italienischen Eiskonditor für eine größere Summe Geld seinen Namen zu benutzen.
Ein weiterer Ausflug führte die Gruppe mit Reiseleiter Lutz von der Gaststätte „Froschkönig“, einem Lokal im Spreewald nach Lübben, der Stadt des Lutherischen Theologen und weltbekannten Kirchenliederdichters, Paul Gerhardt. Er war von 1669 bis 1676 Pfarrer in der nach ihm benannten Kirche, die heute von tausenden Besuchern, die ihn hochverehren in Bezug auf seine Kirchenlieder, von denen viele zu Volksliedern wurden aufgrund ihrer realistischen Mut machenden Texten. Abschluss der Reise war die obligatorische gestakte Kahnfahrt durch die märchenhaften Kanäle der Spree. Bei schönem Wetter ein absoluter Genuss, wie auch das Dinner Büfett im Froschkönig auf der kleinen Insel Leipe.
Die Heimfahrt verlief wie die Hinfahrt völlig ungestört.
Das Resümee der Teilnehmerinnen und Teilnehmer lautete höchst positiv mit dem Hinweis, sich 2026 wieder zu treffen, bei der nächsten Seniorenfahrt.
Ein herzliches Dankeschön an die Veranstalter der Stadt Staufenberg.