Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
am letzten Wochenende meinte es der Wettergott ein wenig zu gut mit der MAINZLARER KIRMES. Bei Temperaturen von über 35 Grad Celsius im Schatten war der Aufenthalt im Festzelt ein äußerst schweißtreibendes Vergnügen, das aber dennoch allen Besuchern sichtlich Spaß bereitet hat.
Nicht ganz so heiß aber genauso unterhaltsam ging‘s ein Wochenende zuvor bereits auf der TREISER KIRMES zu. Auch wenn ich natürlich noch nicht das Wetter für das erste Augustwochenende kennen kann, bin ich mir bereits heute sicher, dass an diesem Wochenende auch die STAUFENBERGER KIRMES wieder ein voller Erfolg werden wird.
Ob Träser Muspretzer, Mainzlarer Burschenschaft Frohsinn, Staufenberger Burschenschaft Germania oder Mädchenschaft Grashoppers: Sie alle lassen sich Jahr für Jahr viel einfallen, um Sie, unsere Bürgerinnen und Bürger, bestens zu unterhalten. Stets sind es in unseren Dörfern Kirmesfeste für alle: für Kinder und Erwachsene, für Familien und Singles, für hier Geborene und später Zugezogene, für Ortsansässige und Gäste aus der Umgebung.
Mit diesen Kirmesveranstaltungen bewahren wir in Staufenberg und seinen Stadtteilen unser Brauchtum, denn sie prägen unsere Identität. Wir pflegen mit ihnen Tradition und Kultur, denn sie stiften Gemeinschaft. Wir schätzen gerade sie als Volksfeste, denn sie bringen Lebensqualität in unsere Stadt.
Wer viel arbeitet, wie wir es tun, dem steht es auch zu, mal abzuschalten und auf andere Gedanken zu kommen; dem steht es zu, in großer Runde mit Bekannten und Unbekannten zu feiern. Freizeit muss sein, um neue Power und neue Eindrücke zu gewinnen. Attraktive Freizeitangebote sind wichtig für uns Menschen - und für unsere Stadt. Denn sie tragen dazu bei, dass die Menschen sich hier bei uns in Staufenberg wohlfühlen.
Deshalb möchte ich allen Burschenschaften aber auch der Mädchenschaft Grashoppers für die Ausrichtung der jeweiligen Kirmes ganz herzlich danken. Wir alle sind froh, dass wir in unserer Stadt noch drei Kirmesfeste feiern können. Sie sind - ob die Sonne nun lacht oder nicht - ein Quelle für gute Laune, Spaß und Lebensfreude.
Während bei uns in Mainzlar friedlich gefeiert wurde, eskalierte in Gießen beim ERITREA-FESTIVAL die Gewalt. Erschütternde Bilder und Berichte haben ganz viele Menschen - auch mich - entsetzt zurückgelassen.
Als außenstehender Bürgermeister einer Landkreiskommune steht mir sicher jeglicher Versuch einer Bewertung der Geschehnisse nicht zu. Dennoch betrachte ich die Ereignisse rund um das Eritrea-Festival in Gießen und seine bedauerlichen Auswüchse mit großer Besorgnis.
Zunächst möchte ich meine Wertschätzung den verletzten Polizeibeamten aussprechen. Ich hoffe, dass es ihnen den Umständen entsprechend gut geht und dass ihre körperlichen aber sicher auch seelischen Verletzungen schnell verheilen. Diese mutigen Männer und Frauen riskieren jeden Tag ihre Gesundheit, um für unsere aller Sicherheit zu sorgen. Ihre Arbeit verdient alleine deshalb schon unsere Anerkennung und unseren Schutz.
Aber warum musste es soweit erst kommen? Die Gerichtsentscheidung, das von der Stadt Gießen angeordnete Festivalverbot aufzuheben, hat mich als Außenstehenden eher ratlos zurückgelassen. Ich frage mich, warum die Sicherheit vieler Menschen, die in Gießen arbeiten, einkaufen, mit dem Bus fahren, an einem Abi-Ball oder an einem Museumsfest teilnehmen wollen oder einfach nur an der Lahn spazieren gehen möchten, nicht den Interessen eines Festivalbetreibers vorgeht, der zudem einem menschenverachtenden Diktator nahesteht.
Natürlich steht es jedem frei, seine Kultur und Traditionen zu feiern. Doch sollten wir bedenken, dass öffentliche Veranstaltungen auch eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft tragen. In Anbetracht der Vorfälle des vergangenen Jahres waren weitere Ausschreitungen in diesem Jahr vorhersehbar. Die Polizei hatte bereits entsprechende Erkenntnisse, wie in den Medien zu lesen war.
Umso verwunderlicher ist es, dass die Regimegegner ihre Interessen nicht durch friedliche Demonstrationen wahrnehmen, statt Angriffe auf Polizeibeamte zu verüben. Gewalt löst selten Probleme, sondern schafft nur weitere Konflikte. Es wäre wünschenswert gewesen, wenn die unterschiedlichen Standpunkte in einem friedlichen Austausch zur Sprache gekommen wären. Hierzu waren zumindest die gewalttätigen Regimegegner ganz offensichtlich nicht bereit. Sie haben sich und ihren Anliegen damit einen Bärendienst erwiesen, was die Hass- und Hetzkommentare in den sogenannten sozialen Medien mehr als deutlich belegen.
Abschließend hoffe ich, dass die Geschehnisse rund um das Eritrea-Festival in Gießen Anlass zur Reflexion bieten. Kulturelle Vielfalt ist sicher richtig und wichtig aber nicht auf Kosten unserer aller Sicherheit. Diese und das Wohlbefinden aller Menschen haben wir als Gesellschaft stets zu gewährleisten.