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Amtsblatt Staufenberg
Ausgabe 42/2025
Seite 2 - AB
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KOLUMNE DES BÜRGERMEISTERS

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

es gibt Nachrichten, die machen einfach Mut - und genau so eine kam in der vorletzten Woche aus Mainzlar. Das Gelände des früheren RHI-Magnesita-Werks, vielen als die „Schamott“ bekannt, steht vor einem echten Neustart. Wo lange Industriegeschichte geschrieben wurde, soll bald wieder gearbeitet, gewerkelt und produziert werden: als neues GEWERBE-QUARTIER SCHAMOTT.

Was mich besonders freut: Das Gelände wird nicht zur Industriebrache - kein Leerstand, kein langsames Verfallen. Stattdessen geht’s mit einem durchdachten Konzept und viel Energie nach vorn. Denn das Ziel ist klar: Wohnortnahe Arbeitsplätze schaffen und einen zentralen Wirtschaftsstandort für die Region sichern.

Der Weg dahin ist bereits abgesteckt: Eine neue Straße soll quer durchs Areal führen - so können auch bislang ungenutzte Flächen sinnvoll erschlossen werden. Gleichzeitig soll der Verkehr neu sortiert werden. Wer die Lage kennt, weiß: Die Zufahrt über die Didierstraße ist schon länger ein Problem - gerade für die Anwohner. Zudem wird die Anbindung zum DPD-Lager und zur Firma Will durch eine neue Straße verbessert. Die geplante Erneuerung der Straße ist also mehr als sinnvoll.

Dass hinter dem Projekt keine anonyme Investorengruppe steht, sondern mit Kai Laumann und Hauke Weller zwei Menschen aus der Region, die einen klaren Plan haben, stimmt zusätzlich optimistisch. Beide wollen die bestehenden Gebäude sanieren oder, wo nötig, ersetzen. Ziel ist es, Raum zu schaffen für Handwerksbetriebe, Dienstleister und produzierendes Gewerbe - also genau die Mischung, die regionale Wirtschaft stark und lebendig hält.

Gut ist, dass wir bereits eine Arbeitsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Stadtpolitik und den Investoren gebildet haben, in der die beiderseitigen Interessen gebündelt werden sollen. Das zeigt: Hier wird nicht einfach über die Köpfe hinweg entschieden, sondern miteinander gedacht und geplant.

Und: Es geht schnell los. Ab Januar kommenden Jahres sollen schon erste Flächen, Hallen und Räume an interessierte Betriebe vergeben werden - vor allem an Firmen aus Staufenberg und Umgebung, die schon länger nach Platz für ihre Arbeit suchen. Ein echtes Angebot zur richtigen Zeit.

Ein Thema, das bei all dem trotzdem für Diskussionen sorgt, ist der Gleisanschluss an die Lumdatalbahn. Laumann und Weller halten ihn für überflüssig. Die benötigte Transportmenge von rund 90.000 Tonnen jährlich sei schlicht unrealistisch - der Betrieb des Anschlusses wirtschaftlich kaum darstellbar. Deshalb sollen die Schienen auf dem Gelände zurückgebaut werden. Der Rückbau betrifft aber nur das Werksgelände, nicht die Bahnstrecke an sich. Ihre geplante Reaktivierung wird durch die Pläne der Investoren nicht behindert.

Alles in allem: Die „Schamott“ bekommt eine zweite Chance - und die Region gleich mit. Die Mischung aus Tradition, klarem Konzept, schnellem Handeln und realistischer Planung macht Hoffnung. Jetzt heißt es: Dranbleiben und gemeinsam gestalten, damit aus dieser Fläche ein neuer wirtschaftlicher Ankerpunkt für das Lumdatal wird.

Wenn Leidenschaft auf Talent trifft, wird’s musikalisch - und das ist in Treis längst Tradition. Seit 2010 stellt der MUSICALCHOR der evangelischen Kirchengemeinde regelmäßig große Bühnenklassiker auf die Beine. Und die Liste ihrer Produktionen kann sich wirklich sehen lassen: Von „AIDA“ (2010) über „Jesus Christ Superstar“ (2011), „Die zehn Gebote“ (2013), „Die Schöne und das Biest“ (2015), „Natürlich Blond“ (2017), „Becky Sharp - Aufstieg einer Mörderin“ (2019), „Starlight Express“ (2021) bis hin zu „9 to 5“ (2024) haben Jugendliche und junge Erwachsene aus Treis aber auch aus der Region gezeigt, dass sie Musicals im Großformat können. Und in diesem Jahr legen sie mit „FOOTLOOSE“ noch einen drauf.

Am vergangenen Wochenende gab’s bereits drei ausverkaufte Shows - mitreißend, energiegeladen und emotional. Doch keine Sorge, wer’s verpasst hat, bekommt jetzt noch eine Chance: Am kommenden Wochenende folgen drei weitere Vorstellungen in der Sport- und Kulturhalle Treis.

Aber worum geht’s eigentlich in „Footloose“? Die Story ist ein echter 80er-Klassiker: 1984 kam der Film mit Kevin Bacon in die Kinos und wurde direkt zum Megahit. Der Soundtrack - mit Songs von Bonnie Tyler, Kenny Loggins und Shalamar - stürmte die Charts und blieb über zehn Wochen in den US-Top-Ten. Besonders der Titelsong „Footloose“ wurde zur Hymne einer ganzen Generation.

Auf der Bühne erleben wir die Geschichte von Ren, einem Teenager, der mit seiner Mutter in eine konservative Kleinstadt im Mittleren Westen der USA zieht. Dort hat der örtliche Pastor Tanzen und Rockmusik verboten - doch Ren will das nicht akzeptieren. Gemeinsam mit der Tochter des Predigers und den anderen Jugendlichen der Stadt kämpft er dafür, dass Lebensfreude und Musik zurückkehren. Ein Aufbegehren gegen starre Regeln - und ein Plädoyer für Gemeinschaft, Mut und das Recht auf ein bisschen Freiheit.

Was das Ganze besonders macht: Der Treiser Musicalchor macht nicht einfach nur mit - er gestaltet alles selbst. Die Inszenierung entsteht im Team, Kostüme und Kulissen werden gemeinsam erdacht, Choreografien und Werbematerial selbst entwickelt. Chorleiterin Daniela Werner hält als musikalische Gesamtleitung die Fäden zusammen - und das mit ganz viel Herzblut. Einfach toll!

Für die tänzerischen Highlights hat sich das Team in diesem Jahr außerdem professionelle Unterstützung geholt: Maik Eckhardt, Musicaldarsteller, Schauspieler und Choreograf aus Heuchelheim, bringt mit seinem Know-how den letzten Feinschliff in Schauspiel und Bewegung.

Und das merkt man: 35 Jugendliche und junge Erwachsene, begleitet von einer Live-Band, sorgen für pure Energie auf der Bühne. Kraftvolle Chornummern, starke Soli, gefühlvolle Duette, leidenschaftlicher Gesang und temporeiche Tanzeinlagen machen den Abend zu einem echten Erlebnis. Dazu ein Orgateam, das im Hintergrund alles rockt - von Licht über Technik bis hin zum Bühnenbild. Die Sport- und Kulturhalle Treis hat sich wieder einmal in einen echten Musicaldome verwandelt.

Sie sind herzlich eingeladen, die fantastische Arbeit des Treiser Musicalchors am kommenden Wochenende mit dem Besuch eines der drei noch verbliebenen Aufführungen zu unterstützen. Am Freitag und Samstag geht’s jeweils um 19:30 Uhr los, am Sonntag schon um 14:30 Uhr.

Es grüßt Sie herzlich
Ihr
Peter Gefeller
Bürgermeister