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Amtsblatt Staufenberg
Ausgabe 43/2025
Seite 2 - AB
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KOLUMNE DES BÜRGERMEISTERS

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

manchmal sind es die kleinen Gespräche, die einem zeigen, was wirklich zählt: der direkte Draht zu Ihnen, den Menschen vor Ort. Deshalb möchte ich heute die Gelegenheit nutzen, um über die Themen zu berichten, die in den letzten BÜRGERSPRECHSTUNDEN in DAUBRINGEN und MAINZLAR zur Sprache kamen - denn sie betreffen uns alle. Und sie zeigen, wie wichtig es ist, dass wir im Gespräch bleiben.

Trinkwasser: Ein Blick hinter die Kulissen

Ein viel diskutiertes Thema war unser Trinkwasser. In Daubringen kam die Frage auf, was mit der alten Brunnenanlage passiert ist, über die früher das Trinkwasser bezogen wurde. Ich kann dazu mitteilen, dass die Brunnen in Daubringen aber auch in Ruttershausen aufgrund von Grenzwertüberschreitung in der Wasserqualität heute zwar nicht mehr Teil der regulären Wasserversorgung sind, aber weiterhin vom Zweckverband Lollar Staufenberg (ZLS) für Notfälle betriebsbereit gehalten werden. Das bedeutet: Im Ernstfall können wir immer noch auf sie zurückgreifen.

Ihr heutiges Trinkwasser beziehen alle Menschen in Staufenberg und Lollar überwiegend aus den Tiefbrunnen in Mainzlar. Dort wird das sogenannte Rohwasser in einem Wasserwerk aufbereitet, das an der Landesstraße Richtung Treis liegt. In einem geschlossenen Rieselbehälter wird die freie Kohlensäure physikalisch entfernt - was zum Schutz der Rohrleitungen äußerst wichtig ist. Nach der physikalischen Entsäuerung und Belüftung fließt das gereinigte Wasser in zwei Kammern und wird von dort in den zentralen Hochbehälter „Weidhof“ gepumpt. Über diesen gelangt es anschließend in unsere Haushalte. Hier betreibt der ZLS einen aufwändigen, aber sehr effizienten Prozess für eine sichere Versorgung der Bevölkerung mit dem wichtigsten Lebensmittel unserer Zeit.

Fußwege und sichere Schulwege: Wir hören zu und handeln

In Daubringen wurde zudem der frisch sanierte Fußweg zwischen Mainzlar und Daubringen angesprochen. Konkret ging‘s dabei um eine sichere Verbindung zwischen den beiden Bushaltestellen. Der Vorschlag: Ein Überweg über den Graben, um das Überqueren sicherer zu machen - vor allem für Kinder. Das haben wir umgesetzt. Der Graben wurde verrohrt und ein Übergang geschaffen.

Besonders wichtig ist uns, dass Kinder sicher zur Schule kommen. Neben dem bereits aufgestellten Tempo-60-Schild planen wir zusätzliche Maßnahmen: An den Bushaltestellen bringen wir das Warnschild „Achtung Kinder“ an. Außerdem installieren wir reflektierende Absperrposten am Übergang. Gerade in der dunklen Jahreszeit erhöht das die Sichtbarkeit - und hoffentlich auch das Verantwortungsbewusstsein der Autofahrer.

Mainzlar: Von schlechter Postzustellung bis zum Handlauf zur Kirche

In Mainzlar sorgte eine Beschwerde über die Postzustellung für Gesprächsstoff. Konkret ging‘s um die Straße „Am Kies“, in der die Post aktuell nur einmal pro Woche zugestellt wird. Da aus anderen Straßen solche Beschwerden nicht vorgetragen wurden, scheint es sich hier um einen Einzelfall zu handeln. Wir werden mit der Post Kontakt aufnehmen - denn auch wenn die generellen Zustellfristen verlängert wurden, darf es nicht sein, dass eine Straße in Mainzlar kaum noch Post erhält.

Ein weiterer Vorschlag kam von älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern: Ein Handlauf am Fußweg zur Kirche, ausgehend von der Straße „Am Kies“, sei wünschenswert. Gerade für Menschen mit eingeschränkter Mobilität sei dies eine echte Hilfe. Hier werden wir zunächst prüfen müssen, an welcher Stelle ein solcher Handlauf rechtlich und baulich überhaupt möglich ist - denn nur der schmale Weg selbst gehört der Stadt, die angrenzenden Flächen sind privat oder kirchlich.

Schamott-Gelände und Lindenhofschule: Neue Perspektiven für unsere Stadt

Zwei Projekte, die ebenfalls angesprochen wurden, stimmen mich besonders optimistisch. Zum einen geht es um das Gewerbegebiet Schamott, das von den heimischen Investoren Kai Laumann und Hauke Weller übernommen wurde. Zum anderen um die ehemalige Lindenhofschule, die sich künftig zu einer Begegnungsstätte für alle Staufenberger Bürgerinnen und Bürger entwickeln soll. Die Initiative kommt direkt aus der Bürgerschaft - engagierte Menschen aus Mainzlar haben sich bereit erklärt, einen Trägerverein zu gründen. Dieses Projekt zeigt: Gemeinschaft lebt vom Mitmachen.

Blühwiesen und Starkregen: Naturschutz trifft auf Realität

Ein weiteres Thema, das viel diskutiert wurde, waren die Blühwiesen rund um die neue Grundschule. Manche fragten sich, warum diese so lange ungemäht bleiben. Die Antwort: Wir warten, bis die Samen der verblühten Pflanzen auf den Boden gefallen sind - ein Rat, den wir von erfahrenen Gärtnern bekommen haben. So sichern wir das Wiederaufblühen im nächsten Jahr.

Auch die Wassereinläufe am Göllingsweg und Judengraben kamen zur Sprache. Diese müssen regelmäßig gereinigt werden, um die Wohngebäude darunter vor Schäden zu schützen - vor allem bei Starkregen. Allerdings: Einen hundertprozentigen Schutz kann es nicht geben. Das ist eine bittere, aber realistische Erkenntnis angesichts zunehmender Wetterextreme.

Verkehr am Göllingsweg: Schild entfernt, Problem geschaffen

Unverständnis löste schließlich ein Verkehrsproblem am Göllingsweg oberhalb des Friedhofs aus: Dort wurde das Durchfahrtsverbotsschild mit dem Zusatz „Anlieger frei“ entfernt. Seitdem nimmt der Verkehr dort deutlich zu. Ich habe eine Überprüfung durch das Ordnungsamt zugesagt. Möglicherweise muss die Situation neu bewertet werden.

Fazit: Nähe zählt

Was nehme ich aus diesen Gesprächen mit? Ganz klar: Die Bürgersprechstunden vor Ort sind unersetzlich. Nur im direkten Kontakt kommen Themen auf den Tisch, die in Sitzungsräumen oft untergehen. Und nur so finden wir gemeinsam Lösungen - schnell, konkret und im Sinne der Menschen vor Ort.

Lassen Sie uns auch in Zukunft im Dialog bleiben - denn gute Politik beginnt mit Zuhören.

Es grüßt Sie herzlich
Ihr
Peter Gefeller
Bürgermeister