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Amtsblatt Staufenberg
Ausgabe 44/2024
Aus dem Rathaus wird berichtet
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Stadt- und Schulmediothek CBES Lollar/Staufenberg - Veranstaltungshinweis

Fr. 1. November 2024 / 20 Uhr

„Nackt war ich am schönsten“ - Sexuelle Revolution, Dada und Geisterhaftes in einem oberhessischen Dorf. Veronika Peters schwungvoller Roman über eine schillernde Frauenfigur.

Eine unliebsame Erbschaft, ein altes Haus, und eine mysteriöse Greisin, das sind die Ingredienzien in Veronika Peters neuem Roman. Der Schauplatz für die Geschichte ist das in Oberhessen gelegene Dorf „Lindbach“, ein fiktiver Ort, in welchem die Autorin die längst vergessene „Baroness of Madness“ auferstehen lässt. Der Geist der einstigen Dada-Künstlerin ist allgegenwärtig, wie es scheint. Die historisch überlieferte Dame, deren Kunst vor mehr als hundert Jahren die erste heftige Debatte über weibliche Sexualität auslöste, schlendert putzmunter durch den Ort. Die Gespensterhaftigkeit lässt aufschmunzeln. Der Plot liest sich in Kürze etwa so: Antonia Bachmann, Hauptfigur im Roman, kehrt aus der Bretagne in ihr oberhessisches Heimatdorf zurück, nachdem sie das alte Haus ihrer Mutter am Waldrand geerbt hat. Seit Jahren ließ Toni sich nicht mehr blicken, das Verhältnis zwischen den beiden Frauen war angespannt, und auch jetzt taucht sie erst zwei Wochen nach der Beerdigung in "Lindbach" auf. Das Haus will sie so schnell wie möglich loswerden, doch wer ist diese extravagante Alte, die sich im Gartenatelier des Anwesens eingerichtet hat und bereits auf Toni gewartet hat? Sie stellt sich als Baroness Elsa von Freytag-Loringhoven vor, Dada-Künstlerin der ersten Stunde, 1874 in Swinemünde geboren, 1927 in Paris gestorben, danach spurlos verschwunden, vergessen und ausgelöscht. Der abstruse Spuk kann beginnen.

Veronika Peters, 1966 in Gießen geboren, verbrachte ihre Kindheit in Deutschland und in der heutigen Republik Kongo sowie in der Elfenbeinküste. Nach einer heilpädagogischen Ausbildung arbeitete sie als Erzieherin in einem psychiatrischen Jugendheim. Mit Anfang zwanzig stieg sie für einige Jahre aus dem sogenannten bürgerlichen Leben aus und trat in eine Kommunität von Benediktinerinnen ein, wo sie unter anderem als Gärtnereigehilfin, Restauratorin und Buchhändlerin tätig war. Seit dem Jahr 2000 lebt sie als freiberufliche Autorin in Berlin. Veronika Peters ist verheiratet mit dem Schriftsteller Christoph Peters und hat eine Tochter. „Nackt war ich am schönsten“ erschien im März 2024 bei Rowohlt.

Karten für die Lollarer Lesung gibt es wie immer direkt in der Mediothek an der Theke, telefonisch unter 06406 / 8300529 oder per Mail unter mediothek@cbes-lollar.de. Zu beachten sind die Öffnungszeiten in den Herbstferien. Außerdem hält die Rickersche Buchhandlung in Gießen ein Kartenkontingent vor.

Diese Veranstaltung erfolgt in Zusammenarbeit mit „Leseland Hessen“.