Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
am kommenden Sonntag hält mit dem ersten ADVENT die besinnliche Zeit des Jahres Einzug. Die Tage werden kürzer, die Luft kühler und die Straßen erstrahlen in festlichem Lichterglanz. Die Adventszeit lädt uns ein, zur Ruhe zu kommen, innezuhalten und über das vergangene Jahr nachzudenken. Es ist eine Zeit der Vorfreude, des Zusammenhalts und der Besinnung.
In unserer Stadt spüren wir die Veränderung besonders in diesen Tagen: Am letzten Samstag konnten schon viele von Ihnen das vorweihnachtliche Hoffest im und am Staufenberger Ausstellungszentrum genießen. In vielen Haushalten duftet es seit einigen Tagen bereits nach Plätzchen und die Kinder sind schon seit Wochen voller Vorfreude auf das kommende Fest.
Es ist auch eine Zeit, in der wir uns um unsere Mitmenschen kümmern, vor allem um diejenigen, denen es vielleicht nicht so gut geht. Die Adventszeit erinnert uns daran, wie wichtig es ist, füreinander da zu sein und sich mit kleinen Gesten der Nächstenliebe zu zeigen.
In unseren Dörfern haben wir viele Möglichkeiten, gemeinsam diese besondere Zeit zu erleben: Ob beim gemeinsamen Adventssingen, beim Besuch eines Weihnachtsmarkts in der Region oder bei den vielen kulturellen Veranstaltungen, die in den kommenden Wochen in allen vier Stadtteilen noch stattfinden werden. Jeder Beitrag, jede Teilnahme stärkt das Gemeinschaftsgefühl und lässt uns in dieser festlichen Zeit noch enger zusammenrücken.
Doch Advent ist nicht nur eine Zeit des Feierns und der Vorfreude, sondern auch eine Zeit der Reflexion. Was war in diesem Jahr gut? Was können wir verbessern? Wie können wir uns für die Zukunft stärken? Ich lade Sie alle ein, in dieser Zeit auch nach innen zu schauen und darüber nachzudenken, wie wir gemeinsam eine noch lebenswertere Stadt gestalten können.
Inmitten des Trubels und der vielen Termine sollten wir nicht vergessen, uns selbst Momente der Stille zu gönnen. Zeit für Familie, für Freunde, für uns selbst. Lassen Sie uns die Adventszeit nutzen, um Kraft zu tanken für das, was vor uns liegt, mit Zuversicht und Hoffnung.
Nun wird’s aber Zeit, Sie noch schnell über die Themen zu informieren, die in den jüngsten GREMIENSITZUNGEN beraten und beschlossen worden sind. Von der Energiewende über die Nutzung der ehemaligen Waldschule bis hin zu neuen Fördermöglichkeiten für den Sport gibt es einiges zu berichten.
Wärmewende - Unser Ziel: Klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2045
Ein zentraler Punkt der letzten Beratungen war die Wärmeversorgung in Staufenberg. Bis zum Jahr 2045 wollen wir diese vollständig auf erneuerbare Energien umstellen. In Zeiten steigender Heizkosten und angesichts der Endlichkeit fossiler Brennstoffe ist dieser Schritt unumgänglich. Auch die CO₂-Emissionen, die durch Öl und Gas entstehen, dürfen nicht länger unbeachtet bleiben.
Henrik Wilhelm von Hessen Energie stellte die kommunale Wärmeplanung vor. Ziel ist es, unsere Stadt künftig vollständig mit erneuerbaren Energien und Abwärme zu versorgen, und das auf eine wirtschaftlich tragfähige Weise. Dabei möchten wir neben unseren Bürgerinnen und Bürgern auch die Schornsteinfeger und Heizungsinstallateure aktiv in den Prozess einbinden, denn die Energiewende geht nur gemeinsam.
Waldschule Daubringen - Neues Nutzungskonzept in Sicht
Ein weiteres Thema, das uns beschäftigte, ist die Nutzung der ehemaligen Waldschule in Daubringen. Ursprünglich war ein Konzept zur Erbpacht des Grundstücks und zum Verkauf des Gebäudes angedacht, doch dafür fanden und finden sich keine Interessenten. Der einzige, der ein Angebot abgegeben hatte, erschien zur Sitzung der Stadtverordneten nicht.
Deshalb greift nun Plan B, der ursprünglich bereits als Alternative in der Stadtverordnetenversammlung beschlossen wurde: Das Grundstück wird zum Verkauf angeboten, wobei die bereits festgelegten Auflagen bestehen bleiben. Die Sanierung des Gebäudes soll im Bestand erfolgen, mindestens 25 Prozent der Wohnfläche müssen bezahlbarer Wohnraum sein, und der alte Baumbestand soll erhalten bleiben. Die Stadtverordneten stimmten diesem Vorgehen einstimmig zu.
„Sportmilliarde“ - Chance für die Sanierung der Treiser Sporthalle
Am 10. November begann die Antragsphase für das Bundesförderprogramm „Sportmilliarde“, das Kommunen bei der Sanierung ihrer Sportstätten unterstützt. Wir haben nun die Möglichkeit, einen Antrag für den Bau einer neuen Sporthalle in Treis zu stellen. Das Konzept für eine schlüsselfertige Halle soll im Dezember in der Stadtverordnetenversammlung vorgestellt werden. Wenn wir von dort grünes Licht bekommen, können wir noch in diesem Jahr einen Antrag einreichen und auf eine positive Entscheidung des Haushaltsausschusses des Bundes im Februar 2026 hoffen. Bis dahin heißt es für uns, schnell und zielgerichtet zu arbeiten.
Entwicklung des „Gewerbequartiers Schamott“ - Veränderungssperre
Ein weiteres Thema, das die Stadtverordneten beschäftigt hat, ist die Zukunft des ehemaligen RHI Magnesita-Geländes in Mainzlar. Nachdem der Standort geschlossen wurde, verhängten die Stadtverordneten eine Veränderungssperre, um die Entwicklung des Areals über einen Bebauungsplan zu steuern. Nachdem das Gelände an die Investoren Kai Laumann und Hauke Weller verkauft wurde, die dort das „Gewerbequartier Schamott“ realisieren möchten, gab es Bedenken bezüglich der Veränderungssperre. Die Stadtverordneten haben nun entschieden, diese aufzuheben - allerdings unter der Bedingung, dass für alle Grundstücke im geplanten Gewerbegebiet Grunddienstbarkeiten zugunsten der Stadt Staufenberg eingetragen werden. Diese dienen dazu, über die Ansiedlung neuer Unternehmen im Gebiet vorab mitentscheiden zu können.
Neubesetzung des Ortsgerichtsschöffenamts
Zum Abschluss noch eine Personalie: Das Amt des Ortsgerichtsschöffen und ersten Vertreters für das Ortsgericht Mainzlar ist neu zu besetzen. Jürgen Puschmann, der dieses Amt seit 2005 bekleidet, hat sich bereit erklärt, weiterhin zur Verfügung zu stehen. Die Stadtverordneten haben einstimmig beschlossen, dem Amtsgericht Gießen zu empfehlen, Puschmann erneut für dieses Amt zu ernennen.
Anpassung der Marktgebührensatzung
Zuletzt wurde auch die Anpassung der Marktgebührensatzung beschlossen. Für den Krämermarkt, an dem sich seit jeher viele unserer lokalen Vereine beteiligen, gab es Diskussionen über steigende Gebühren und sinkende Gewinne. Künftig soll nun für gemeinnützige, gastronomische Stände eine Standgebühr in Höhe von zehn Prozent des Umsatzes erhoben werden - eine Maßnahme, die die Stadtverordneten ebenfalls einstimmig befürworteten.
Fazit:
Die Stadtverordnetenversammlung hat wieder einmal gezeigt, dass sie die richtigen Weichen für eine nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung unserer Stadt stellt. Ob in der Energieversorgung, der Stadtentwicklung oder im Bereich des Sports - wir sind auf einem guten Weg, Staufenberg noch lebenswerter zu machen.