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Amtsblatt Staufenberg
Ausgabe 8/2024
Seite 2 - AB
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KOLUMNE DES BÜRGERMEISTERS

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

letzte Woche hat sich der neue FORSTAMTSLEITER CHRISTIAN ZEHRING vorgestellt. Seit Jahresbeginn leitet er nun schon das auch für uns zuständige Forstamt Wettenberg. Nach Darstellung der verschiedenen Dienstleistungen des Forstamtes, wie etwa der Betreuung der Waldbesitzer, der Waldbrandbekämpfung oder des Arten- und Biotopschutzes, teilte Forstamtsleiter Zehring zusammen mit Förster Thomaka die in diesem Jahr in unseren Wäldern anstehenden Maßnahmen mit.

Eine große und wichtige ist dabei die Verkehrssicherung. Insgesamt 120 Bäume müssen aus verkehrssicherungsrechtlichen Gründen im gesamten Stadtgebiet verteilt gefällt werden. Darunter befinden sich sehr aufwendige Bereiche an der Bahnstrecke bei Odenhausen, wo die Stadt Staufenberg als Eigenwaldbesitzer die Verkehrssicherung in einer ortsfremden Gemarkung trifft.

Weiter wurde der geplante Holzeinschlag vorgestellt. Vordringlich ist dabei die durch Trockenheit und Borkenkäferbefall vorgeschädigten Bäume für die Holznutzung zu sichern. Rund 900 Festmeter geschädigte Fichten und auch Buchen müssen hierfür eingeschlagen werden. Weitere 600 Festmeter werden als Pflegenutzung in Eichen- und Buchen-Mischbeständen eingeschlagen.

Im Bereich des Wegebaus werden im Nachgang zur Errichtung der Windkraftanlagen die beiden um den Windpark führenden Waldwege bis jeweils zum Pflanzenhäuschen grundhaft erneuert. Die Kosten hierfür trägt die Firma Max Bögl Eventus als Erstellerin des Windparks.

An anzulegenden Kulturen sind Neuanpflanzungen in den Wäldern aller vier Stadtteile mit einer Gesamtfläche von rund zwei Hektar geplant. Für das Jahr 2025 sollen auf weiteren rund drei Hektar Neukulturen angepflanzt werden. Seit Beginn der aktuellen Forsteinrichtung und damit seit 2019 wurden auf einer Gesamtfläche von rund 14 Hektar neue Bäume gesetzt, darunter vielfach auch klimaresistentere Arten wie Douglasie, Lärche, Roteiche oder Küstentanne. Gerade mit diesen Baumarten wollen wir unsere Wälder bestmöglich an den Klimawandel anpassen.

Schließlich konnten mir die Förster von der nun auch im Daubringer Wald anstehenden Pflanzaktion der dortigen Jagdgenossenschaft berichten. Damit haben alle vier Jagdgenossenschaften Gelder für Pflanzaktionen in unseren Wäldern bereitgestellt. In Summe waren dies 17.500 EUR. Hinzu kommen noch die Arbeitsleistungen vieler Mitglieder der Jagdgenossenschaften, die bei Wind und Wetter Hunderte von Baumsetzlingen gepflanzt haben. Sowohl für die Geldspenden als auch für die tatkräftigen Arbeitseinsätze kann ich mich im Namen des Magistrats nur ganz herzlich bei allen vier Jagdgenossenschaften bedanken. Nachhaltiger kann man aus meiner Sicht unsere Wälder nicht sichern.

Mit neuen BESCHALLUNGSANLAGEN in den TRAUERHALLEN der Friedhöfe in Staufenberg, Mainzlar und Treis konnten wir in den letzten Tagen einen lang gehegten Wunsch vieler Staufenbergerinnen und Staufenberger umsetzen. Dieser Schritt kommt nicht nur den regelmäßigen Nutzern zugute, sondern auch den heimischen Bestattungsunternehmen, die als Hauptnutzer der Anlagen besonders eingewiesen wurden.

In allen drei Trauerhallen wurde die gleiche Technik verwendet, was die Handhabung für verschiedene Nutzergruppen erleichtert. Die neuen Anlagen entsprechen dem aktuellen Stand der Technik und bieten vielfältige Nutzungsmöglichkeiten, darunter die Wiedergabe von Musik über CD-Laufwerke, USB-Sticks oder Bluetooth-Verbindungen.

Besonders erfreulich ist die Erhöhung der Außenlautsprecher an jeder Trauerhalle. Dies stellt sicher, dass auch Gäste großer Trauerfeiern, die sich im Außenbereich aufhalten, die Zeremonie akustisch verfolgen können. Diese Verbesserung trägt dazu bei, dass jeder Abschied in angemessener Weise gewürdigt werden kann und die Bedürfnisse der Trauernden respektiert werden.

Unter dem Namen „RHEIN-MAIN-LINK“ wird im Stromnetzentwicklungsplan der Bundesnetzagentur eine leistungsstarke Gleichstromverbindungsleitung geführt. Der Netzbetreiber Amprion will möglichst ab 2033 über eine unterirdische Stromtrasse Windstrom aus dem Nordseeraum in das Rhein-Main-Gebiet und Südhessen bringen. Diese Region hat mit der dort ansässigen Industrie und einer hohen Bevölkerungsdichte einen besonders hohen Energiebedarf. Dieser wird in den folgenden zehn Jahren insbesondere durch die Dekarbonisierung der Industrie und den Ausbau von Rechenzentren noch deutlich zunehmen. Die Leistung, die der Rhein-Main-Link transportieren soll, beträgt acht Gigawatt, also acht Millionen Kilowatt.

Der „Rhein-Main-Link“ betrifft auch unsere Stadt Staufenberg. Nach der noch sehr unscharfen Präferenzraumkarte des Netzbetreibers Amprion könnte die Stromtrasse durch den nordwestlichen Teil Staufenbergs führen. Genau lässt sich dies bis heute jedoch nicht festlegen. Denn bei der Raumkarte handelt es sich um eine im Schnitt knapp zehn Kilometer breite Schneise, innerhalb der ein 75 Meter breiter Korridor für die Stromtrasse verlaufen soll.

Bis Juni 2024 möchte der Netzbetreiber bei der Bundesnetzagentur ein Planfeststellungsverfahren einleiten. Dafür muss er einen konkreten Streckenverlauf nebst Alternativen vorschlagen. Derzeit wird dies durch Befliegungen und Vermessungen vorbereitet, die auch in Staufenberg stattfinden.

Ein im Internet veröffentlichtes Faktenblatt nebst Karte über den Verlauf des Präferenzraumes werden wir zu Ihrer Information bereits in dieser Ausgabe der Staufenberger Nachrichten veröffentlichen. Zudem werde ich Sie an dieser Stelle auf dem Laufenden halten. Sobald ein konkreter Streckenverlauf des „Rhein-Main-Link“ bekannt ist, werde ich weiter berichten.

Es grüßt Sie herzlich
Ihr
Peter Gefeller
Bürgermeister