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Amtsblatt Staufenberg
Ausgabe 8/2025
Seite 2 - AB
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KOLUMNE DES BÜRGERMEISTERS

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

am kommenden Sonntag ist es soweit: Die WAHL ZUM 21. DEUTSCHEN BUNDESTAG steht an! Dies ist ein entscheidender Moment für unser Land und unsere Zukunft. Nach einer aktuellen Schätzung des Statistischen Bundesamtes werden voraussichtlich mindestens 59,2 Millionen Deutsche wahlberechtigt sein. Rund 2,3 Millionen junge Menschen dürfen zum ersten Mal ihre Stimme abgeben. Dies zeigt: Demokratie lebt vom Mitmachen!

Jede und jeder Wahlberechtigte hat die Möglichkeit, mit der Erststimme eine Kandidatin oder einen Kandidaten aus dem Wahlkreis zu unterstützen und mit der Zweitstimme eine Partei zu wählen. Ihre Stimme entscheidet darüber, wie sich der neue Bundestag zusammensetzt und welche politischen Weichen für die kommenden Jahre dort gestellt werden.

Als Ihr Bürgermeister appelliere ich an Sie, liebe Staufenbergerinnen und Staufenberger: Nutzen Sie Ihr Wahlrecht! Nur wer wählt, kann mitbestimmen und Einfluss nehmen auf wichtige Fragen unserer Zeit. Die Bewahrung unserer Umwelt, die Stärkung des sozialen Zusammenhalts und die Zukunft Europas sind Herausforderungen, die unser aller Engagement erfordern.

Lassen Sie uns gemeinsam Verantwortung übernehmen! Jede Stimme zählt - auch Ihre! Bitte gehen Sie am Sonntag ins Wahllokal oder nutzen Sie noch schnell die Briefwahl. Gestalten Sie aktiv mit, denn Demokratie lebt von Ihrer Beteiligung.

Es gibt Dinge, für die mir jegliches Verständnis fehlt. Und was sich in den letzten Wochen auf dem STAUFENBERGER FRIEDHOF abgespielt hat, gehört definitiv dazu.

Mehrfach wurde dort Grabschmuck gestohlen, insbesondere mit dem Grabstein fest verschraubte Blumenvasen aus Messing. Uns erreichen zurecht empörte und tief besorgte Mitteilungen von Angehörigen, die nicht nur trauern, sondern nun auch noch mit Diebstahl konfrontiert werden.

Ganz ehrlich: Geht’s noch? Wer kommt auf die Idee, auf einem Friedhof, einem Ort des Gedenkens und der Ruhe, Blumenvasen zu entwenden? Das ist an Schäbigkeit kaum zu überbieten! Und wofür? Für ein paar Euro auf dem Schwarzmarkt? Währenddessen müssen sich trauernde Familien auch noch mit dem Verlust des liebevoll hergerichteten Grabschmucks befassen. Wie tief kann man als Mensch nur sinken? Unfassbar!

Den betroffenen Familien kann ich nur dringend raten: Melden Sie jeden Diebstahl bei der Polizei! Nur so können wir gemeinsam ein Zeichen setzen und die Täter zur Rechenschaft ziehen.

Wir haben bereits gehandelt: Die Schutzfrau vor Ort ist informiert, und sie wird mit ihren Kolleginnen und Kollegen von der Gießener Polizeistation Nord dafür sorgen, dass der Staufenberger Friedhof verstärkt ins Visier genommen wird. Häufigere Kontrollfahrten sollen die Sicherheit erhöhen und mögliche Täter abschrecken.

Ich appelliere an alle: Falls Sie verdächtige Beobachtungen machen, zögern Sie nicht, diese umgehend zu melden. Nur gemeinsam können wir verhindern, dass solche widerwärtigen Taten weitergehen.

Vor wenigen Tagen erreichte mich ein weiteres Schreiben einer besorgten Staufenbergerin. Ihr Anliegen betrifft nicht Diebstähle oder Vandalismus, sondern ein Problem, das jedes Jahr aufs Neue für Diskussionen sorgt: FREILAUFENDE HUNDE und die damit verbundenen Gefahren für unsere heimische Tierwelt, insbesondere während der Brut- und Setzzeit.

Mit dem bevorstehenden Frühling beginnt eine besonders empfindliche Phase für Wildtiere. Zwischen März und August bringen viele Tiere ihren Nachwuchs zur Welt und reagieren in dieser Zeit extrem empfindlich auf Störungen. Gerade Feldhasen, Rehkitze und bodenbrütende Vögel sind besonders gefährdet, wenn sie aufgeschreckt oder von Hunden gejagt werden.

Wir Menschen können mit wenig Aufwand Rücksicht nehmen: Bleiben Sie beim Spaziergang auf befestigten Wegen und führen Sie Ihren Hund an der Leine. So vermeiden Sie unnötigen Stress für die Tiere und tragen zum Erhalt unserer heimischen Artenvielfalt bei.

In Hessen gibt es keine allgemeine Leinenpflicht. Allerdings haben wir in Staufenberg von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, den Leinenzwang lokal festzulegen. Unsere bestehende Satzung schreibt für das Landschaftsschutzgebiet entlang der Lumdaaue zwischen der Gemarkung Lollar an der B3a Talbrücke „Lumda“ und der Gemarkung Allendorf/Lumda bereits eine Leinenpflicht vom 1. März bis zum 1. August vor.

Doch aus meiner Sicht reicht diese Regelung nicht aus! Es ist höchste Zeit, den Schutz unserer Wildtiere auszuweiten. Daher werde ich der Stadtverordnetenversammlung vorschlagen, die Leinenpflicht in der Brut- und Setzzeit auf alle Waldgebiete in allen vier Stadtteilen auszuweiten. Diese Erweiterung unserer Satzung ist aus meiner Sicht notwendig, um einen wirksamen Schutz für unsere Wildtiere sicherzustellen.

Ich hoffe auf eine breite Unterstützung für diesen Vorschlag und appelliere an alle Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer: Nehmen Sie Rücksicht auf unsere Natur, leinen Sie Ihre Hunde in sensiblen Gebieten an und helfen Sie mit, das natürliche Gleichgewicht zu erhalten.

Es grüßt Sie herzlich
Ihr
Peter Gefeller
Bürgermeister