Ein Wahrzeichen von Lollar ist der Schmaadlecker, die Bronzefigur eines Lausejungen, der in der linken Hand einem Topf hält und mit der rechten genüsslich den Schmaad zum Munde führt. Sie steht in einem Brunnenbecken vor dem Jugendstilhaus der ehemaligen Gemeindeverwaltung in Lollar. Der Name „Schmaadlecker“ soll der Überlieferung nach daher stammen, dass Lollar schon im Mittelalter durch seine mittige Lage als Marktflecken galt und die Lollarer von den Handelsreisenden einen Brückenzoll verlangten. Dadurch ging es den Lollarern schon immer etwas besser als anderen Siedlungen. Man sagte den Lollarern daher nach, sie würden den „Schmaad“ ablecken und nur der Rest der Milch bliebe für die anderen übrig.
Der Schmaadlecker war auch der Namensgeber des immer am 1. Sonntag im September in der Ortsdurchfahrt Lollars stattfindenden Schmaadleckermarktes.
Die 1,50 m große Bronzefigur wurde im Jahr 1986 von dem Künstler,
Herrn Bildhauer Alf Becker, gegossen. Sie schmückt diesen Platz, der sich in den zurückliegenden Jahren zu einem wichtigen Kommunikationspunkt entwickelte.
Der „Lollarer Schmaadlecker“
Der Lollarer Lecker,
Der Schlingel, der Schlecker,
Der lächelt verschmitzt.
Was hat er stibitzt?
Was hält er so fest
An sein Jäckchen gepresst?
Was führt er mit Schwunge
Genüsslich zur Zunge?
Es war unser Kleiner -
Das ist vielleicht einer! -
Alleine im Haus.
Und was kam heraus?
Er steckte sein Näschen
In Döschen und Gläschen,
In Kistchen und Fläschchen,
In Körbchen und Täschchen
Und stieß in der Lad
Auf ein Töpfchen mit Schmaad.
Da - hast du’s gesehn? -
Schon war es geschehn:
Der Finger im Schmaad,
Der Schmaad ohne Gnad
In den Mund, in das Mündchen,
In den Schlund, in das Schlündchen!
Und wieder in die Hand
In den Schmaad, in den Schmand,
Den Schatz rasch gehoben
Und befördert nach oben,
Und dann wieder munter
Die Finger hinunter
Und wieder hinauf -
Ich wette darauf,
Der Lollarer Lecker,
Der Schlingel, der Schlecker,
Der hört gar nicht auf!