Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.
Sonntag, 13.Juli | |
| Beginn 19:00 Uhr | Gottesdienst |
Dienstag, 15. Juli | |
| Beginn 14:45 Uhr | Frauenstunde |
Mittwoch, 16. Juli | |
| Beginn 19:00 Uhr | Bibelkreis |
*Änderungen möglich*
In einem kleinen Buchladen in einer Stadt in Spanien war der Lehrling José soeben von seinem Lehrherren streng zurechtgewiesen worden, weil sich die Bücher auf den Regalen in wüstem Durcheinander befanden. José schien noch nicht begriffen zu haben, wie sein Lehrherr die Bücher geordnet zu sehen wünschte. Nun wurde es ihm noch einmal genau erklärt: "Nicht der Einband, nicht die Menge der Seiten oder der Preis sind maßgebend bei der Einordnung, sondern allein der Inhalt. Die Regale sind deutlich gekennzeichnet: Reisebeschreibungen, Familiengeschichten, Technisches, Landwirtschaft, Religion und so weiter. Sagt dir der Titel nichts, dann schlag das Buch auf und lies einige Abschnitte, dann kommst du bald dahinter, wo das fragliche Buch hingehört."
José machte sich an die Arbeit. Es war nicht immer so ganz einfach, das richtige Regal zu finden. Aber mit der Zeit gelang es ihm immer besser, die Bücher richtig einzuordnen. Einmal kam ihm auch ein kleines, schwarz eingebundenes Büchlein in die Hände. Und weil José mit dem Titel des Büchleins nichts anzufangen wusste, öffnete er es und begann zu lesen. Sein Blick fiel auf die Stelle: "Siehe, der Sämann ging aus zu säen ..."
José überflog die folgenden Zeilen, las von "Dornen", von "guter Erde", von "hundertfältiger Frucht". Da hatte José keine Schwierigkeit mit dem Zuordnen - das Büchlein gehörte eindeutig unter den Titel "Landwirtschaft". Und so stellte er es auch auf das entsprechend gekennzeichnete Regal. Einige Zeit danach betrat ein Bauer das Geschäft und fragte nach einem Buch über Ackerbau, denn er wollte sich anhand von Fachbüchern beruflich ein wenig weiterbilden. Weil der Ladenbesitzer im Augenblick nicht persönlich anwesend war, musste José den Kunden beraten. José erinnerte sich an das kleine schwarze Buch, holte es aus dem Regal und legte es dem Bauern vor, indem er darauf hinwies, dass es speziell für Landwirte geschrieben sei, denn es handle von Säen, Ernten, Unkraut und guten und schlechten Ackerböden. Der Kunde ließ sich gern beraten und kaufte das kleine schwarze Buch. Noch am selben Abend wollte er mit dem Studium des Fachbüchleins beginnen. Doch kaum hatte er ein wenig darin gelesen, da erkannte er zu seiner großen Enttäuschung, dass es sich um ein religiöses Buch handelte! Unwillig klappte er es zu und stellte es auf das Bücherregal zurück.
An Religion hatte er keinerlei Interesse. Bei der nächsten Gelegenheit wollte er das Buch umtauschen und sich beim Buchhändler über die mangelnde Aufmerksamkeit des jungen Verkäufers beschweren.
Wieder vergingen mehrere Wochen. Noch immer stand das kleine schwarze Buch auf seinem Regal. Da wurde der Bauer plötzlich krank. Er musste mehrere Tage im Bett liegen. Als es ihm dann wieder ein wenig besser ging, hatte er Langeweile. Er bat seine Frau, ihm etwas zum Lesen zu reichen. Die Frau trat an das Bücherregal und überlegte, was sie ihrem Mann geben sollte.
Da entdeckte sie auch das kleine schwarze Buch, das sie noch nicht gesehen hatte. "Was ist das hier für ein Buch? Hast du es schon gelesen?" fragte sie ihn. Hierauf erzählte er ihr, wie er zu diesem Buch gekommen war. "Sieh es dir doch einmal an, vielleicht ist es interessant und lesenswert. Jetzt hast du ja viel Zeit zum Lesen", antwortete die Frau und reichte ihm das kleine Buch. Der Bauer nahm es widerstrebend in die Hand. Doch wenig später hatte er sich bereits so sehr in den Inhalt dieses Büchleins vertieft, dass er alles um sich her vergaß und immer weiter las.
Als er an die Stelle kam: Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben, hielt er zum ersten Mal an mit dem Lesen, er musste eine ganze Weile über diese Worte nachdenken. Doch dann las er wieder weiter. Alles war so völlig neu für ihn, dass er sich keine Pause gönnte und selbst das Abendessen stehen ließ. Wie sehr beeindruckte ihn, was in diesem kleinen Buch über das Leben, über die Leiden und den Tod des Herrn Jesus, des Sohnes Gottes, geschrieben stand! Immer wieder empfand er deutlich, dass sich dieses Buch ganz persönlich an ihn wandte. Wieder stieß er auf einen Satz, der ihn persönlich ansprach: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Der Bauer verglich diesen Satz mit dem vorausgegangenen: Kommt her zu mir ... Er erkannte, dass es der Heiland war, der ihn aufforderte, zu ihm zu kommen. Er ließ sich nicht länger bitten, kniete im Zimmer nieder und rief aus: "Herr Jesus, Sohn Gottes, Heiland der Welt, ich will kommen - hier bin ich!", und er fand Frieden und Ruhe für Herz und Gewissen.
Info: Landeskirchl. Gemeinschaft ( LKG.), Hauptstr.61, 36142 Tann / Helmut Limpert