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Stadtanzeiger Tann (Rhön)
Ausgabe 51/2024
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Gestaltung Innenteil Seite 3

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

sehr gerne möchte ich auch in diesem Jahr wieder einige Worte an Sie richten und dabei das Jahr in Bezug auf einige wichtige Projekte Revue passieren lassen. Die Zeiten sind im Moment sehr bewegend, sowohl in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht, aber auch aus der sicherheitspolitischen Perspektive.

Die Weihnachtszeit ist nicht die Zeit für negative Gedanken und Stimmungen, obwohl dies uns allen momentan sehr schwer fällt. Gerade dann tut es gut, wenn wir uns mit Gedichten und Geschichten einstimmen auf die Dinge, die im Leben wirklich zählen.

In diesem Jahr haben wir wieder ein Gedicht von unserer Tanner Dichterin Gerda Wessel für Sie auf der Titelseite dieser Ausgabe des Tanner Stadtanzeigers ausgewählt. Die Dichterin beschreibt darin die Macht der Liebe und der Zuversicht. Weder das eine noch das andere sollten wir niemals verlieren, egal wie schlecht wir uns gerade fühlen. Schließlich sind es gerade diese Dinge, die uns dabei helfen ein glückliches Leben zu führen.

Im Jahr 2024 konnte bei uns in Tann wieder Vieles erreicht werden. Unter den gesetzten Rahmenbedingungen in denen wir uns als Stadtverwaltung, gemeinsam mit den politischen Mandatsträger, den Ortsbeiräten, den vielen Ehrenamtlichen sowie allen Bürgerinnen und Bürgern bewegen, ist dies nicht immer einfach. Vor allen Dingen machen uns als Stadt die scheinbar grenzenlos werdenden bürokratischen Anforderungen von Jahr zu Jahr mehr zu schaffen. Während ich persönlich zu Beginn meiner Amtszeit als Bürgermeister im Jahr 2013 bereits erstaunt war, was von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter alles geleistet werden muss, hat der enorme Zuwachs an gesetzlichen Pflichtaufgaben sowie ausufernden bürokratischen Hemmnissen eine neue, fast nicht mehr machbare Dimension eingenommen. Heute würde ich mir gerne die damalige bereits als viel zu bürokratisch empfundene Verwaltungswelt zurückwünschen.

Eigentlich haben wir alle mit den multiplen Krisen dieser Welt und den politischen Unsicherheiten genug zu tun. Doch wirklich belastend für eine kleine Kommune wie die Stadt Tann (Rhön) sind vielmehr die immer neuen, umzusetzenden Standards und Aufgaben sowie deren Verwaltung.

Mittlerweile dauern die Vorarbeiten hinsichtlich der Erstellung und Verwaltung eines Förderantrages länger als die eigentliche Maßnahme. Das ist alles Zeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und auch der Ehrenamtlichen, die für eigentliche „Produktivität“ und die Erreichung von Zielen nicht mehr zur Verfügung steht. Alle Kritik in Richtung der übergeordneten Behörden in Bezug auf derartige Zustände scheint aber zu verblassen. Trotz aller Bemühungen und konkreter Vorschläge der kommunalen Welt, sind zum heutigen Stand keine Verbesserungen greifbar oder gar in Sichtweite.

Meiner Ansicht nach fehlt es bei allem berechtigten Drang nach Genauigkeit, Vermeidung von Fehlern und zielgerichtetem Handeln vor allen Dingen an Vertrauen. Es fehlt an Vertrauen gegenüber den Kommunen und deren Verwaltungen, dass sie Fördergelder mittelkonform einsetzen. Schließlich ist die Kommune selbst auch Behörde und deren Vertreter sind verpflichtet gesetzeskonform zu handeln. Man muss sich einfach aufeinander verlassen können und nicht jede Tat und Handlung mit aufwendigen Förderrichtlinien und mehrstufigen Kontrollmechanismen versehen. Das schafft letztendlich nur Misstrauen, Frust und Ohnmacht bei der Planung und Durchführung von wichtigen Projekten.

Man könnte diese Ausführungen noch beliebig fortsetzen und mit zahlreichen Beispielen versehen. Doch auch dies hilft niemanden. Wir müssen die uns gesetzten Rahmenbedingungen akzeptieren und unter diesen Voraussetzungen zum Wohle unserer Stadt arbeiten. Daher bin ich sehr stolz, dass auch im Jahr 2024 durch den unermüdlichen gemeinsamen Einsatz aller Beteiligten so viele, gute Projekte entstehen oder beendet werden konnten, die uns in Tann weiterbringen.