Einen Aktionstag, der es inhaltlich und sportlich in sich hatte, erlebten Feuerwehrfrauen im Saale-Orla-Kreis im März in Hirschberg. Die Frauenbeauftragte des reisfeuerwehrverbandes, Jana Reinhardt, hatte einen ersten Frauentag initiiert.
Neben dem Kennenlernen und der Besichtigung der Ausstellung „Frauen in der Feuerwehr - Feuerwehrfrauen in Thüringen“ stand ein Selbstverteidigungskurs auf dem Programm.
Die Kontakte der Feuerwehrfrauen der Region untereinander seien enorm wichtig. Es gebe immer wieder Erlebnisse, die man als weibliche Einsatzkraft anders wahrnehme, als die männlichen Kameraden.
Etwas, das viele beschäftige, sei beispielsweise die zunehmend spürbare Gewalt im Einsatzgeschehen. Eine der Frauen sei angespuckt worden, andere werden bei der Absicherung von Unfallstellen manchmal fast von Fahrzeugen umgefahren.
So hatte dieser erste Frauentag des Kreisfeuerwehrverbandes das Motto „Gewalt gegen Einsatzkräfte“ und die Frauen konnten ihr Wissen in Sachen Gewaltprävention auffrischen und Praxistipps zur Selbstverteidigung erhalten. Als Fachmann auf diesem Gebiet konnte Ronald Schricker aus Hirschberg gewonnen werden. Schricker hat langjährige Karate-Erfahrung vorzuweisen und konnte einerseits mit rechtlichen Grundlagen zum Thema Selbstverteidigung aufwarten - etwa, ab wann eine Gefährdung bestehe, wann man sich verteidigen dürfe und wie der Begriff Notwehr definiert sei. Der Fachmann in Sachen Kampfsport und Selbstverteidigung zeigte Übungen für mehr Selbstsicherheit und Selbstverteidigung. Trainiert wurden beispielsweise der Handballenstoß und der Vorwärtsfußtritt auf Schlagpolster. Die Befreiung gegen das Greifen in die Haare sowie die Verteidigung gegen den Angriff mit einem Messer waren weitere Übungen, die die Frauen sportlich herausforderten.
Im anschließenden lebhaften Erfahrungsaustausch der Feuerwehrfrauen spielten auch Themen wie Einsatzkleidung oder Aufgaben der Frauen in den Feuerwehren der Region sowie Wünsche für weitere Aktionstage eine Rolle. Ina Papmeyer-Wohlfahrt, die Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, lobte die Initiative und die professionelle Durchführung des Aktionstages durch Jana Reinhardt und sicherte die Unterstützung des Verbandes für weitere Aktionstage zu. „Gemeinsam können WIR noch viel erreichen. Wir versuchen ein aktives Netzwerk der Feuerwehrfrauen aufzubauen. Wir können Erfahrungen mit anderen Feuerwehrfrauen auch auf Bundesebene austauschen, ob bei gemeinsamen Workshops über den ThFV oder im Landkreis, Onlinetreffen oder beim Bundeskongress des Netzwerk Feuerwehrfrauen“, so die Vorsitzende des Kreisverbandes.