Mit der Gründung des Kreisfeuerwehrverbandes war auch die Schaffung eines Kreisjugendfeuerwehrverbandes verbunden. Am 28. Mai 1994 trafen sich in Gefell Mitglieder der Jugendfeuerwehren aus Triptis, Pößneck, Gefell, Lobenstein, Remptendorf, Ziegenrück, Blankenstein, Döbritz, Neustadt an der Orla, Tegau, Lausnitz und Tanna zur Gründungsveranstaltung.
Auch die Jugend war nach der Gründung sofort zum aktiven Tagesgeschäft übergegangen und führte vom 15. bis 20. November 1994 einen Lehrgang für Jugendwarte in Heinersdorf durch, um auch diese Tätigkeit mit den neuen Gegebenheiten und rechtlichen Bestimmungen auf ein sicheres Fundament zu stellen.
Vom 18. bis 20. August 1995 wurden das Zeltlager in Triptis und am 2. September 1995 der Kreisausscheid der Jugendfeuerwehren in Döbritz durchgeführt. Damals zählte der Kreisjugendfeuerwehrverband schon 27 Jugendfeuerwehren mit zirka 400 Mitgliedern.
Seit dreißig Jahren leisten die organisierten Jugendfeuerwehren eine hervorragende und ausgesprochen wichtige Nachwuchsarbeit für das Feuerwehrwesen im Saale-Orla-Kreis. Zahlreiche der heutigen Einsatzkräfte sind über die Jugendfeuerwehren zu ihrem wichtigen Hobby, der Feuerwehr gekommen.
Ganz besonders hat Kamerad Michael Henkel aus Pößneck als langjähriger Jugendwart diesen Verband mit seinem engagierten Wirken geprägt. Michael Henkel war seit 1992 Jugendwart und seit Gründung des
Saale-Orla-Kreises im Jahr 1994 bis zum Juli 2019 Kreisjugendfeuerwehrwart des Saale-Orla-Kreises. Der „Kinder-KBI“, wie er sich selbst gern nannte, hat über Jahrzehnte bis zu seinem Tod eifrig diesen Verband entwickelt und viele Jahre den stellvertretenden Landesvorsitz der Thüringer Jugendfeuerwehr innegehabt.
Dem Vorstand der Kreisjugendfeuerwehr gehörten damals an: Michael Henkel als Kreisjugendfeuerwehrwart, seine Stellvertreter Oliver Damas und Marco Wolf, sowie Marco Roth, Mandy Henkel, Lutz Duziak und Peter Retzar.
Gemeinsam mit dem engagierten Vorstand, den Jugendwarten der einzelnen Wehren im Saale-Orla-Kreis, den Feuerwehren, den Partnern von der Polizei, Forst, Verkehrswacht, dem Kreisfeuerwehrverband, dem Landkreis und den Kommunen gelang eine beispielhafte Nachwuchsarbeit.
Regelmäßig fanden folgende Veranstaltungen für die Feuerwehr-Nachwuchskräfte statt:
| • | Schwimmfest |
| • | Fußballturnier |
| • | Kreiszeltlager |
| • | Verschiedene Wettbewerbe |
| • | Ablegen der „Jugendflamme“ |
| • | Besuche im Partnerlandkreis |
| • | Teilnahme an Landesveranstaltungen sowie Organisation und Ausrichtung von Landesveranstaltungen |
Unvergessen für alle Beteiligten: der erste Aktionstag der Thüringer Jugendfeuerwehren und der Delegiertentag 1995 mit 600 Teilnehmern in Pößneck. Dies war eine erste Bewährungsprobe des neuen Kreisjugendfeuerwehrverbandes, die mit Bravour gemeistert wurde. In den Jahren 2002 und 2008 fanden Delegiertentage des Thüringer Jugendfeuerwehrverbandes in Pößneck statt; 2008 und 2014 die Projekttage der Thüringer Jugendfeuerwehr in Pößneck und Plothen.
Der hiesige Jugendfeuerwehrverband war auf Landesebene gut aufgestellt. Von 2002 bis 2015 war Michael Henkel erster Stellvertreter des Landesjugendfeuerwehrwartes im ThFV; sein Stellvertreter Jörg Stange Mitglied im geschäftsführenden Vorstand der Thüringer Jugendfeuerwehr, seit 2010 Mitarbeit im Fachausschuss - Jugendpolitik der Deutschen Jugendfeuerwehr. Sven Köcher war stellvertretender Landesjugendfeuerwehrwart von 2018 - 2022, vorher war er im Fachbereich Wettkampf tätig - und konnte auch dadurch viel Wissen auf diesem Gebiet in den Saale-Orla-Kreis bringen.
Die Jugendfeurwehr Krölpa startete 2017 bei den Landesmeisterschaften der Thüringer Jugendfeuerwehr in Eisenach mit einer Gruppe in der Altersklasse 10-18 Jahre in der Gruppenstafette an. Bei 21 startenden Gruppen erreichte die Krölpaer Mannschaft einen respektablen 10. Platz.
Besonders gelungene Veranstaltungen waren in den vergangenen Jahren der Besuch im Kletterpark in Saalburg und der Start in der Blaulichtwelle beim Kids Run in Pößneck. Die Starter hatten gemeinsam unvergessliche Team-Erlebnisse, finanziert vom Kreisfeuerwehrverband.
Beispielsweise die Jugendfeuerwehr Gefell startete auf der gut 5 km langen Strecke mit über 50 Hindernissen. Gemeinsam überwanden sie alle Hürden, dabei blieb kein Kind trocken und kein Kleidungsstück sauber, doch der Spaßfaktor war bei allen Beteiligten riesengroß. Sie bedankten sich beim MSC Pößneck e.V im DMV für die Ausrichtung dieses tollen Events und beim Kreisfeuerwehrverband des Saale-Orla-Kreises für die Kostenübernahme, sowie bei den Eltern, die die Kids auf der Strecke begleiteten.
Aktuell ist die Jugendarbeit in den Händen von Mathias Wiesel und Lucas Wendt, die seit letztem Jahr die Leitung des Kreisjugendfeuerwehrverbandes innehaben und bereits in diesem Jahr die Tradition des Schwimmfestes wieder mit Leben erfüllen - gemeinsam mit dem DRK und der Wasserwacht.
Der Einladung des neuen Kreisjugendwartes zur Herbsttagung 2023 der Jugendfeuerwehren des Saale-Orla-Kreises in Schleiz waren 32 Jugendwartinnen und Jugendwarte mit ihren Stellvertretern aus 21 Jugendfeuerwehren gefolgt. In rund drei Stunden wurde viel Neues berichtet und Altbewährtes wieder aktiviert. Die Berichte der Kreisjugendfeuerwehr, des Kreisfeuerwehrverbandes und des Kassenwartes standen auf dem Programm. Ein großer Dank geht an die Feuerwehr Schleiz, die uns Ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellte und sich um die Verpflegung gekümmerte.
Nach vielen Anregungen und Diskussionen und einer sehr interessanten Vorstellungsrunde sind die Jugendfeuerwehren im Saale-Orla-Kreis gut aufgestellt und können sich auch bald wieder im Thüringen-Maßstab zeigen - wie etwa bei Bundeswettbewerben und Löschangriffen.
Die Ausbildungen der Jugendwarte, zum Beispiel bei der geforderten „JuLeiCa“ (JugendLeiterCard), gestalten sich etwas schwierig, da diese Lehrgänge in der Ausbildungsstätte der Thüringer Jugendfeuerwehr ziemlich ausgebucht sind. Begrüßt wurde z.T., dass diese Lehrgänge auch online angeboten werden und da noch freie Kapazitäten vorhanden sind. Da gibt es in den nächsten Jahren noch viel Arbeit, um jedem Jugendwart für seine Aufgaben auch die geforderte Qualifikation zu ermöglichen.
Für das Jahr 2024 - mit dem 30-jährigen Jubiläum des Kreisfeuerwehrverbandes und der Kreisjugendfeuerwehr - ist eine Veranstaltung im Herbst geplant. Da die Jugendfeuerwehr Schleiz ein Zeltlager durchführt, wurde auf Grund der regen Beteiligung beim letzten Zeltlager erwogen, sich mit Teilen der anderen Jugendfeuerwehren anzuschließen, da die Kreisjugendfeuerwehr erst 2024 wieder ein Kreiszeltlager durchführen möchte.
Es stehen weiterhin Jubiläen in mehreren Jugendfeuerwehren bevor.
Geplant ist auch, die durch Michael Henkel und seinen Vorstand angebahnte Partnerschaft mit dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen fortzuführen. Zu diesem Zweck reist im Juli eine Abordnung unserer Jugendfeuerwehren in den Partnerlandkreis, vom 19. bis 21. Juli 2024 in Bergheim.
Im nächsten Jahr erwarten wir dann anlässlich des Kreiszeltlagers in Wilhelmsdorf den Gegenbesuch. Auch das wird ein tolles Erlebnis, die Planungen laufen und erst gibt schon sehr gute Ideen.
Eine aktive und verlässliche Nachwuchsarbeit sichert motivierte und gut ausgebildete Einsatzkräfte. Nach der Herabsetzung des Eintrittsalters auf 6 Jahre im Jahr 2008 in Thüringen - als erster Verband in Deutschland -, können treue Jugendfeuerwehrmitglieder schon vor dem Übergang in die Einsatzabteilung die Ehrung für 10 Jahre treue Dienste erhalten. In Neustadt konnten schon mehrere Kameraden damit geehrt werden. In diesem Jahr wird auch in Blankenstein eine junge Kameradin mit 18 Jahren für 10 Jahre treue Dienste geehrt. Jeder Verantwortliche sollte in seiner Wehr dafür Sorge tragen, die Dienstjubiläen der jungen Kameraden im Auge zu behalten.
Wir wünschen den Mitgliedern der Jugendfeuerwehren viel Spaß und Freude bei diesem spannenden Hobby.
Wir bedanken uns bei den Jugendwarten, Helfern und Betreuern, Vereinsmitgliedern, Familienmitgliedern, den Maschinisten und allen Förderern und Unterstützern, Sponsoren, die diese Arbeit erst ermöglichen.
Es gibt viele Möglichkeiten der Unterstützung. Bitte meldet euch bei Fragen oder Problemen, mit Ideen und Anregungen, gemeinsam kann man fast alles umsetzen.
Frank Herrmann, Ina Papmeyer-Wohlfarth,
Vorstand Kreisfeuerwehrverband