ana Reinhardt und Karsten Neupert von der Freiwilligen Feuerwehr Hirschberg am Start
Geschafft: 39 Etagen, 770 Stufen in kompletter Uniform und Atemschutzausrüstung
Hirschberg/Berlin. Ein Fernsehsender nennt sie „Hochhaus-Helden“: Die 800 Feuerwehrfrauen- und Männer aus zehn Ländern, die in diesem Jahr am Firefighter-Stairrun in Berlin teilnahmen. Zwei davon kamen aus dem Saale-Orla-Kreis: Jana Reinhardt und Karsten Neupert von der Freiwilligen Feuerwehr Hirschberg starteten am Alexanderplatz, um eines der höchsten Gebäude der Hauptstatt, das Park-Inn-Hotel, so schnell wie möglich hoch zu rennen.
Zum 13. Mal fand am 17. Mai 2025 der internationale Treppenlauf-Wettbewerb der Feuerwehren statt: 39 Etagen, 770 Stufen, 110 Höhenmeter und das Ganze in kompletter Uniform und Atemschutzausrüstung der Feuerwehr, also mit etwa 30 Kilogramm zusätzlichem Gewicht.
„Wieso tue ich mir das an? - Das ist nur eine der vielen Fragen, die nicht nur mir beim Treppenlauf wie hier in Berlin durch den Kopf gehen. Es sind ein starker Wille, pure Anstrengung und Durchhaltevermögen, die so ein Rennen ausmachen. Aber das absolute Glücksgefühl, es geschafft zu haben, überwiegt und macht alle Strapazen wieder wett. Dann kommt sofort der Gedanke, klar bin ich nächstes Jahr wieder dabei“, sagt Jana Reinhardt gleich nach dem Wettbewerb.
In bemerkenswerten 9:42 Minuten konnten sich die beiden Ostthüringer Feuerwehrleute als Mixed-Team den 8. Platz von 63 Teams in der Wertungskategorie sichern. Beide waren mit dem Ergebnis zufrieden und hoffen, dass im nächsten Jahr die 9-Minuten-Marke geknackt werden kann. Gerade Jana freute sich nach einer langen Verletzungspause, fast wieder an ihre frühere Zeit bei diesem Wettkampf (14 Sekunden schneller) angeknüpft zu haben.
Auch diesmal dabei: Jörg Färber, einige kennen ihn vielleicht noch von „Fit wie die Feuerwehr“. Mit der beliebten MDR-Sendung war der Berufsfeuerwehrmann, Rettungssanitäter und TV-Koch vor ein paar Jahren zu Gast in Hirschberg.
Karsten und Jana, die damals auch an den Start für Hirschberg gingen, trafen Jörg nicht zum ersten Mal wieder. Man sieht sich öfter mal bei den verschiedenen Wettkämpfen. „Es war schön, sich wieder auszutauschen, zu fachsimpeln und sich gegenseitig für den Lauf zu motivieren“, so Jana Reinhardt.
Insgesamt loben die beiden Hirschberger Feuerwehrleute: „Eine gelungene Veranstaltung, die Martin Teucher aus Berlin jedes Jahr auf die Beine stellt“.
Freiwillige Feuerwehr Hirschberg
Gotha/Hirschberg. Ein starkes Zeichen für den Bevölkerungsschutz in Thüringen - und mittendrin die Freiwillige Feuerwehr Hirschberg: Auf Einladung des Thüringer Innenministeriums nahm die Wehr am 3./ 4. Mai an der Blaulichtmeile des Thüringentags 2025 in Gotha teil. Anlass war der 1. Bevölkerungsschutztag, bei dem Einsatzkräfte aus ganz Thüringen ihre Technik, Einsatzbereitschaft und Zusammenarbeit präsentierten.
Ein ganz besonderes Highlight: Die Feuerwehr Hirschberg war die einzige Feuerwehr vor Ort, die eine vollständige Einsatzvorführung durchführte - und damit einen bleibenden Eindruck hinterließ. Im Mittelpunkt stand das neue TLF 4000, ein hochmodernes Tanklöschfahrzeug auf MAN-Fahrgestell mit Rosenbauer-Aufbau. Das Fahrzeug, das erst im April 2024 offiziell in Dienst gestellt wurde, verfügt über 5.000 Liter Löschwasser und 200 Liter Schaummittel - und ist damit für Großbrände und Industrieeinsätze bestens gerüstet.
Das sechsköpfige Team aus Hirschberg - fünf Kameraden und eine Kameradin - demonstrierte in einer realitätsnahen Übung die professionelle Bekämpfung eines Gasbrands in einem Industrieumfeld. Eingesetzt wurde dabei erstmals das neue TacBag-System, das gemeinsam mit dem TLF eingeführt wurde und eine hochflexible, sichere und effektive Brandbekämpfung unter realistischen Bedingungen erlaubt.
Die Vorführung wurde von zahlreichen Besuchern, Fachkräften und Blaulichtkollegen aufmerksam verfolgt - darunter auch Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt und Innenminister Georg Maier, die sich persönlich ein Bild von der Leistungsfähigkeit der Thüringer Feuerwehren machten. Neben Polizei, THW, Bundeswehr, DLRG, Bergrettung, Notfallseelsorge und der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule war die Vielfalt der Blaulichtfamilie eindrucksvoll vertreten - und die Live-Einsatzdemonstration der Hirschberger Wehr blieb für viele ein echtes Highlight.
„Für uns war das eine besondere Gelegenheit, unsere Technik und unser Können zu zeigen - aber auch ein Zeichen dafür, dass Engagement im Ehrenamt gesehen und wertgeschätzt werden“, so das Fazit der Feuerwehr Hirschberg.
Ein besonderer Dank ging auch an einen Kameraden aus Lobenstein, der das Team vor Ort unterstützte und mit seiner Erfahrung sowie guter Laune hervorragend ins Team passte.
Neben der Technik und der Vorführung war es vor allem das Miteinander der verschiedenen Organisationen und die positive Resonanz der Besucher, die das Wochenende zu einem unvergesslichen Erlebnis machten.
„Es war uns eine Ehre, Teil davon gewesen zu sein - und wir sind stolz, dass wir gefragt wurden“, so Kay Hain von der Freiwilligen Feuerwehr Hirschberg“