Sonntag, 18. Juni (2. Sonntag nach Trinitatis) | |
| 09.00 Uhr | Münster Gottesdienst |
| 10.00 Uhr | Weyer Gottesdienst zur Eröffnung des Brandschutztages der Feuerwehr an den Volkshalle |
Dienstag, 20. Juni | |
| 16.00 Uhr | Münster Konfirmandenunterricht |
Mittwoch, 21. Juni | |
| 10.00 Uhr | Weyer Mittagstisch im Ev. Gemeindehaus |
Ein musikalisches Picknick fand statt auf der Niedermühle bei Weyer im Zuge der "Krabat-Reihe" der evangelischen Kirchengemeinden Münster und Weyer. Texte und Lieder zur "Mühlenromantik" gab es durch die "Singfonie" des MGV Weyer, Gemeindepfarrer Ulrich Finger und die große bei herrlichem Wetter im idyllischen Mühlengrund versammelte Gemeinde.
In seiner Eröffnung begrüßte Gemeindepfarrer Ulrich Finger zuerst die Mitglieder des Chores unter Leitung von Silke von der Heidt sowie die Eheleute Heyl als Bewohner der Niedermühe, die ihr Anwesen gerne für die Veranstaltung zur Verfügung gestellt haben. Dazu hatte der Kirchenvorstand Tische und Bänke gestellt. Mitgebrachtes an Kaffee, Kuchen und mehr wurde in großer Runde geteilt, so dass jeder erfrischt und satt werden konnte.
Gut gestimmt trug die Singfonie des MGV Weyer mehrere ausgesuchte Stücke in den verschiedensten Sprachen der Welt vor und bildeten so einen wunderbaren zeitgenössischen Rahmen für einen gelungenen romantischen Nachmittag im Schatten hoher Bäume.
Launisch und unterhaltsam verband Pfarrer Finger die einzelnen Lieder des Chores und leitete auch die gemeinsam gesungenen "Mühlenlieder" des Nachmittags durch einige pointierte Bemerkungen ein. So erzählte er die Geschichte der Entstehung des Lieds "im schönsten Wiesengrunde", dessen "Heimwehton" es zu einem der bekanntesten deutschen Volkslieder macht. Zugleich aber auch manches "heimattümelnde" Klischee bedient, wie dies vor 60 Jahren Franz-Josef Degenhardt im Lied "Deutscher Sonntag" herausgearbeitet hatte.
Das Lied "Es klappert die Mühle am rauschenden Bach" schrieb der evangelische Religionslehrer Ernst Anschütz, dessen Name unter vielen bekannten Kinderliedern steht und dessen Melodie zum Weihnachtslied "O Tannenbaum" der Hymne des amerikanischen Bundesstaates Maryland ebenso wie der Vereinshymne des englischen Fußballvereins FC Chelsea untergelegt ist.
Die seltsamen "Wahaha"-Vögel beschrieb bereits vor 100 Jahren ein Zeitschriftartikel und karikierte die zum Marschrhythmus durch die Wälder und Auen preschenden lauthals grölenden Gestalten, bei deren Geschrei es den echten Vögeln die Stimme verschlug. Dass man "Das Wandern ist des Müllers Lust" auch schon und nicht nur laut singen kann, bewies die stattliche Gemeinde bei allen Strophen des bekannten Volksliedes.
Eröffnet hatte Finger seine spitzfindigen Betrachtungen zu "Mühlenliedern" durch das Klagelied aus der Zeitschrift "Der Freie Turner" des Jahres 1913, in dem sich echte Wanderfreunde über die Hektik der Fahrradfahrer aufregten: "Und allen denen, die da reisen wie ich, per Pedes, gilt mein Gruß: Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die Welt - zu Fuß!"
Die nächste Veranstaltung der Krabat-Reihe der Kirchengemeinden auf den Mühlen des Laubustales ist der Pilgergottesdienst am 9. Juli - ein Taufgottesdienst auf der Guckelmühle zum Katechismus-Satz: "Wasser allein macht's nicht."