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Villmarer Bote
Ausgabe 37/2025
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Ein Dorf. Viele Gesichter: Aus den Fremden sind heute Freunde geworden

Jedes Jahr lädt der Helferkreis Villmar zu einem Fest ein, damit Menschen einander begegnen können, die viele unterschiedliche Geschichten mitbringen. Manche von ihnen sind erst vor kurzem hierher gezogen, weil sie aus ihrem Heimatland, in dem Krieg herrscht, fliehen mussten. Andere leben schon länger in Villmar oder sind sogar hier geboren. Ein Dorf besteht eben aus vielen Gesichtern und vielen verschiedenen Geschichten.

Ende August war es dann wieder soweit: Auf dem Gelände der Leichtathletikfreunde Villmar erwarteten die über 100 Besucher Kaffee und Kuchen, Salate und Gegrilltes sowie kalte Getränke – alles gegen eine Spende. Die Kinder unter den Gästen lockten die Hüpfburg, aber auch zahlreiche Fahrzeuge vom Laufrad bis zum Roller, Kinderschminken sowie verschiedene Geschicklichkeitsspiele aus Holz. Andreas Städtgen war einen Großteil des Nachmittags mit seinem Feuerwehr-Oldtimer vor Ort und sorgte bei den Spritztouren durchs Dorf in seinem „Feuertüüt“ für strahlende Augen bei Groß und Klein.

Ein besonderer Höhepunkt waren aber die Gespräche untereinander. Von den Menschen, die als Flüchtlinge 2015 nach Deutschland gekommen und in Villmar im ehemaligen Rewe-Markt untergebracht worden waren, waren einige beim Begegnungsfest zu Gast. Sie konnten von ihrer Geschichte berichten, wie zum Beispiel Abdul aus Pakistan, der mit einer Gruppe Verwandter - alles junge Männer – vor zehn Jahren in Villmar ankam. Mittlerweile steht er als Krankenpfleger auf eigenen Füßen ebenso wie seine Cousins, von denen ebenfalls einige in der Pflege arbeiten. Oder der 19-jähirge Ahmad, der 2015 als Flüchtling aus Syrien kam. Er wird in anderthalb Jahren auf einem Limburger Gymnasium sein Abitur machen und ist mit seiner Familie gut in Villmar integriert.

Maftuna dagegen, die 2022 vor dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland geflohen ist, sucht derzeit nach einem Ausbildungsplatz. Sie spricht schon gut Deutsch und würde gerne eine Ausbildung als Fachangestellte im medizinischen Bereich machen.

Unser Dank gilt allen, die unser Fest so tatkräftig und auf vielfältige Weise unterstützt haben.

Der Helferkreis Villmar setzt sich übrigens nicht nur Menschen mit Fluchtgeschichte ein. Er bietet Rat und Unterstützung für alle, die Probleme mit dem Bürokratie-Dschungel der Ämter und Behörden haben oder Hilfe bei Anträgen benötigen. Alle Helfer engagieren sich ehrenamtlich, natürlich im Rahmen der Möglichkeiten. Jeden Dienstag findet ab 16 Uhr im Jugendraum der Pfarrei (neben der ehemaligen Bücherei) der Begegnungstreff statt, zu dem man alle seine Fragen mitbringen kann. Weitere Informationen zu unserer Arbeit stehen auf der Website helferkreis-villmar.com zur Verfügung.