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Villmarer Bote
Ausgabe 41/2022
Vereine und Verbände
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Expertin gibt Tipps für ein plastikfreies und nachhaltiges Zuhause

Landfrau Svenja Heun zeigte den jährlichen Verbrauch an Plastikflaschen aus einem durchschnittlichen deutschen Badezimmer und Alternativen, die ganz ohne Plastik auskommen.

„Plastikfrei leben“ – zu einem Vortrag unter diesem Titel haben sich die Villmarer Landfrauen getroffen. Landfrau Svenja Heun vom Biohof Barmbach in Niederbrechen freute sich, dass fast zwanzig Landfrauen den Weg in die Villmarer König-Konrad-Halle gefunden hatten. „Mir ist klar, dass das heute Abend kein Wohlfühlthema ist. Es ist schwer, gewohnte Dinge im Alltag umzustellen – aber es ist nötig“, sagte Svenja Heun. „Vieles ist ganz einfach. Wir können zum Beispiel unverpacktes Obst und Gemüse einkaufen und es im Weidekorb oder Jutebeutel nach Hause bringen.“ Sobald eine Brotdose aus Plastik den Geist aufgebe, werde sie durch eine Dose aus Edelstahl ersetzt – auch fürs Pausenbrot der Kinder. Joghurt werde im Glas gekauft, Geschirrspülmittel als Pulver statt als einzelne in Plastik verschweißte Tabs. „So kommt dann schon eine ganze Menge Müll zusammen, den wir täglich einsparen“, erklärte sie. In keinem Haushalt dürfen ihrer Meinung nach Einmachgläser fehlen, die sich für einfach alles nutzen ließen. Vor allem im Badezimmer sei es mittlerweile wahnsinnig einfach, Plastik zu sparen. Von festen Shampoos und Duschseifen, über feste Hand- und Fußcreme bis hin zu waschbaren Damenbinden ist alles sogar in verschiedenen Ausführungen erhältlich. „Nicht jeder muss alles zuhause ändern und solche Sachen nutzen, nur weil es sie gibt“, sagte Svenja Heun und rät deshalb: „Am besten fangen wir zuhause damit an, kleine Dinge zu verändern, die uns persönlich gar nicht weh tun.“ Das könne die feste Seife im Badezimmer sein oder die wiederverwendbare Backfolie statt des Backpapiers. Geschenkpapier könne aufgebraucht und durch schöne Stoffbeutelchen ersetzt werden. „Bitte nichts aus Plastik wegwerfen, was noch funktioniert“, sagt sie. Aber wenn ein Plastikteil zuhause kaputt gehe, sollte darüber nachgedacht werden, ob dafür nicht ein plastikfreier Nachfolger einziehen sollte, der länger hält und beispielsweise aus Holz oder Metall ist. Außerdem gibt Svenja Heun den Tipp, immer mit offenen Augen durch die Drogerien und Lebensmittelmärkte zu gehen, weil sich das Sortiment an nachhaltigen Alternativen stets erweitere. „Der Kampf gegen die Plastikflut sieht so aussichtslos aus“, sagte Heun abschließend, „aber wenn wir alle im Kleinen etwas ändern und anderen davon erzählen, dann kann daraus etwas Großes werden.“