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Villmarer Bote
Ausgabe 44/2024
Vereine und Verbände
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„Ich habe was, was du nicht siehst“

Veranstaltung zum „Tag der nicht sichtbaren Beeinträchtigungen“

Am 20. Oktober fand erstmals ein „Tag der nicht sichtbaren Beeinträchtigungen“ statt. Auch der Helferkreis Villmar e.V. beteiligte sich an dieser bundesweiten Initiative und hatte zu einer Veranstaltung in die König Konrad Halle in Villmar eingeladen, die rund 40 Besucherinnen und Besucher nutzten, um sich zu informieren, aber auch um sich miteinander auszutauschen.

Ob Fibromyalgie, Multiple Sklerose, Morbus Crohn oder psychische Erkrankungen – nicht sichtbare Beeinträchtigungen umfassen ein weites Spektrum. Martina Heil, zweite Vorsitzende des Helferkreises Villmar, gab eine Einführung ins Thema und erläuterte, mit welchen Herausforderungen betroffene Menschen zu kämpfen haben. “Du siehst doch gut aus” oder “Vielleicht bildest du dir das nur ein” seien Kommentare, die Betroffene am Arbeitsplatz, aber auch im Freundes- und Familienkreis bekämen. Das fehlende Verständnis führe oft zu Frustration und Isolation. „Was kann man tun?“, fragte Martina Heil ins Publikum. Als mögliche Verhaltensweisen, um erkrankte Menschen zu unterstützen schlug sie „Zuhören und Verständnis zeigen“ vor.

Aber auch Sensibilisierung und Aufklärung seien wichtig. Der zweite Vortrag kam von der Fachärztin für Allgemeinmedizin und Psychotherapie Dr. Ruth Hölper-Reichwein, die einen beispielhaften Fall vorstellte: Powerfrau Frauke, die unter dem Druck der familiären Pflichten eine Depression entwickelt und erst mit Hilfe einer Therapie lernt, achtsamer mit sich selbst und ihren Bedürfnissen umzugehen. Auch Fragen konnten gestellt werden, zum Beispiel zu bipolaren Störungen oder was man als Angehöriger tun kann, wenn jemand erkrankt ist, sich aber nicht helfen lassen möchte. Solange dieser nicht sich selbst oder andere gefährde, so dass die Einweisung in eine Klinik möglich sei, müssten Angehörige sehr geduldig sein, so Dr. Hölper-Reichwein.

Nach einer Pause, in der die Anwesenden das reichhaltige Infomaterial lesen und sich miteinander austauschen konnten, stellte Stephan Laux sein Buch „'Bei geschlossener Schranke bitte anhalten!' Und 'Die Stimme aus dem Off': Berufliche Biografie und Zwischenrufe eines ehemaligen Heilerziehungspflegers" vor. Darin geht es um seine jahrzehntelange Berufserfahrung in der Eingliederungs- und Behindertenhilfe, um außergewöhnliche Begegnungen, Ideen, Entwicklungen und Impulse.

„Schön, dass ihr dieses wichtige Thema aufgreift“ und „Entgeltlich müsste es häufiger so eine Veranstaltung geben“ lautete das Fazit einiger Besucher. Der Helferkreis Villmar dankt allen Beteiligten herzlich für die Unterstützung bei dieser Veranstaltung!