Fast 40 interessierte Zuhörerinnen informierten sich zur Ersten Hilfe am Kind.
Wer Kinder hat, der weiß: Irgendwas passiert immer. Damit man im Notfall Bescheid weiß was zu tun ist, haben die Villmarer Landfrauen nun zu einem Vortragsabend mit Dr. med Simon Haberer in die König-Konrad-Halle eingeladen. Haberer begann den Abend vor fast 40 interessierten Zuhörerinnen mit einigen Besonderheiten der kindlichen Gesundheit. So kühlen Kinder im Vergleich zu Erwachsenen extrem schnell aus. Kindern gehe es außerdem oft sehr lange gut und dann schlagartig sehr schlecht. „Wenn es einem Kind schlagartig und sichtbar sehr schlecht geht: Direkt zum Arzt“, empfahl Haberer. Bei möglichen Vergiftungen empfahl er, immer bei der Giftnotzentrale anzurufen (06131-19240) und danach im Zweifel beim Rettungsdienst. Kleinere Verletzungen werden gesäubert und steril abgedeckt, Prellungen gekühlt, bei Brüchen oder großen Splittern gelte: Ab zum Arzt. Fieber komme bei Kindern sehr häufig vor. Habe ein Kind aber länger als fünf Tage andauernd hohes Fieber, Einblutungen in der Haut oder Bewusstseinstrübungen, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden. Verbrennungen werden mit lauwarmem Wasser gekühlt, bis der Schmerz nachlasse. Verschlucken sich Kleinkinder, lege man sie mit dem Kopf nach unten über das Knie und gebe fünf kräftige Schläge mit der flachen Hand zwischen die Schulterblätter. Bei älteren Kindern kann auch das Heimlich-Manöver angewendet werden, so Haberer. Dass eine Reanimation bei einem Kind benötigt werde, komme glücklicherweise extrem selten vor. Sollte man aber doch einmal in diese Lage kommen, sollte man das Bewusstsein prüfen – das Kind zum Beispiel kneifen – und wenn es dann nicht reagiere, sofort den Notarzt rufen und mit der Reanimation beginnen. Dafür den Kopf des Kindes in Rückenlage leicht überstrecken und dann im Wechsel 30 Mal Herzdruckmassage und zwei Mal Beatmung durch die Nase. „Bitte keine Angst davor haben einen Fehler zu machen“, sagte Dr. Haberer, „Alles ist besser als nichts zu tun in einer solchen Situation.“ Zum Abschluss gab Haberer Empfehlungen für die Hausapotheke: So sollten ein Inhalationsgerät für Erkältungen, Fenistil-Salbe, Fiebersaft oder –zäpfchen, Betaisadona-Salbe, Nasentropfen und Kohletabletten in keinem Haushalt mit Kindern fehlen.