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Germersheimer Stadtanzeiger
Ausgabe 15/2023
Neues aus Tournus
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Kunsthandwerkerdorf

Seit 2016 hat sich in den Räumen des alten Schlachthofs von Tournus ein Kunstschmied niedergelassen. Auch der Technische Dienst der Stadt war dort untergebracht. Als dieser umzog war der Kunstschmied Albert allein in diesem großen Gebäude. Er schlug Bürgermeister Bertrand Veau vor ein Kunsthandwerkerdorf zu schaffen mit dem Ziel, dass in den Räumlichkeiten Künstler zusammenarbeiten und ihr Know-how auszutauschen.

Seit Ende des vergangenen Jahres hat sich im alten Schlachthof auch ein Glasbläser niedergelassen. Eliott absolvierte mehrere Praktika bei Künstlern in Frankreich und in der USA, insbesondere aber auf der Insel Murano, dem Mekka der Glasbläser. 500 Jahre lang lebten die Glasbläser auf der Insel unter strenger Aufsicht der Dogen von Venedig, die ihnen unter Androhung der Todesstrafe die Weitergabe der Produktionsgeheimnisse verboten. Diese Geschichte ist, nach den Worten von Eliott, noch heute zu spüren. Das Lernen auf der Insel unterliegt sehr strengen Bestimmungen und ist anspruchsvoll, schildert er dem Journalist Florent Muller.

Für den Künstler ist Glas ein großartiges Material mit dem man all seine Emotionen ausdrücken kann. Er stellt nützliche Dinge für den Alltag her, aber auch Schmuck und dekorative Objekte zählen zu seinen Kreationen.

Durch Freunde entdeckte Eliott im vergangenen Jahr Burgund und das Tournugeois. Nach einem Gespräch mit Bürgermeister Bertrand Veau, der ihm das Projekt Handwerkerdorf vorstellte, beschloss er sich in Tournus niederzulassen.

Der Kunstschmied Albert und der Glasbläser Eliott präsentieren ihre Arbeiten als erste Handwerker im ehemaligen Schlachthof. Sie helfen sich gegenseitig und hoffen, dass sich bald weitere Kunsthandwerker diesem super interessanten Projekt anschließen. Die Möglichkeiten sind vielfältig: Bildhauer, Töpfer, Schnitzer, Goldschmied, Buchbinder ...zählt der Journalist Florent Muller auf.

Magdalena Walch