Diese Frage stand am Beginn einer Waldbegehung am 5. Mai, die BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN mit dem Förster Volker Westermann und Forstamtsleiterin Monika Bub organisiert hatten. Die 15 Teilnehmer trafen sich bei bestem Wetter unweit der Kompostieranlage im Westheimer Wald.
„Die Lage im Westheimer Forst ist dramatisch: Anders kann man es nicht sagen“, beantwortete Volker Westermann die Frage als Einstieg in die sehr informative Exkursion. Vom Klimawandel seien er und seine Kollegen regelrecht überrollt worden. Am größten seien die Schäden bei den Kiefern, aber noch größere Sorgen mache ihnen, dass auch heimische Baumarten wie Buche und Eiche massiv leiden. Bei diesen hatte man gehofft, dass sie dem Klimawandel besser standhalten können. Klar sei damit auch, dass alte Strategien wie Kahlschlag und Aufforstung heute nicht mehr funktionieren. Inzwischen müsse viel ausprobiert werden, eine einfache Lösung gebe es nicht. Volker Westermann und seine Kollegen schauen nun erst einmal, wie sich die Natur selbst hilft, und greifen nur steuernd ein.
Auf einer weitgehend kahlen Fläche machte die Gruppe Halt. „Noch vor wenigen Jahren hätten Sie hier unter einem dichten Blätter- und Nadeldach im Schatten gestanden. Heute steht hier kaum noch ein Baum“, erläutert der Förster. Vor allem die Robinie und die amerikanische Traubenkirsche sind noch zu finden, die aber keine heimischen Baumarten sind und anders als diese nur wenigen Insekten und Vögeln Nahrung und Lebensraum bieten. Die Basis für einen an den Klimawandel angepassten Wald sollen hier daher heimische Bäume bilden. Hinzu kommen solche aus anderen europäischen Regionen, von denen man glaubt, dass sie mit den neuen klimatischen Bedingungen besser zurechtkommen.
Letztlich aber weiß natürlich niemand, ob die Strategien der Forstleute aufgehen, denn Bäume wachsen langsam, während der Klimawandel immer schneller voranschreitet und Wasser ein immer knapperes Gut wird. „In den letzten Jahren ist der Grundwasserspiegel bei uns um vier bis fünf Meter abgesunken“, erläutert Monika Bub. Das erschwert es den Bäumen zusätzlich, in Trockenzeiten an Wasser zu kommen. Alle Beteiligten, darunter besonders auch die Landwirtschaft mit ihrem enormen Wasserbedarf im Sommer, sind gefragt, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Wir alle können etwas tun und werden um Konsumverzicht, so Volker Westermann und Monika Bub, nicht herumkommen, wenn wir das Ruder herumreißen wollen.