Die Direktorin des sozialen Lebensmittelladens zeigt sich besorgt über die Verringerung der Spenden sowie über den Anstieg der Reihe von Bedürftigen, schreibt der Journalist Florent Muller.
In Tournus ist die Épicerie sociale die einzige soziale Einrichtung, die es Menschen mit finanziellen Schwierigkeiten ermöglicht sich zu niedrigen Preisen zu ernähren. Von Sozialarbeitern geschickt, können berechtigte Personen Nahrungsmittel und Hygieneartikel gegen einen finanziellen Betrag in Höhe von 10 bis 50% des Marktwerts erstehen. Im Jahr 2022 hatten 300 Haushalte aus dem Gemeindeverbund Zugang zum sozialen Lebensmittelladen.
Die Leiterin hat einige Bedenken für die Zukunft dieses Angebots an die Bevölkerung. Die Supermärkte geben immer weniger. Sie liefern Obst und Gemüse an Tierfarmen und das nicht verkaufte Fleisch wird an Methanisierungsfabriken geschickt. Darüber hinaus machen immer mehr Supermärkte am Abend „Anti-Verschwendungs-Körbe“, um Produkte mit kurzem Ablaufdatum zu niedrigen Preisen anzubieten.
Obwohl diese Initiativen an sich nicht schlecht sind, sind die Konsequenzen für die Épicerie sociale dramatisch, denn 2018 gab es noch 250 kg Lebensmittel pro Tag, heute sind es nur noch 20 kg, berichtet die Leiterin.
Produkte die das soziale Lebensmittelgeschäft nicht hat, kauft das Leitungsteam selbst ein, um die Ware zu niedrigen Preisen weiterzuverkaufen. Im Jahr 2018 wurden für 800 € Produkte eingekauft, mittlerweile werden schon 9.000 € ausgegeben.
Fanny Gonzalez und ihr Team sind davon überzeugt, dass das System geändert werden muss. Des Weiteren gibt es auch viele Fragen zu beantworten: Wie kann man Landwirte in das System integrieren? Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es zwischen der Öffentlichkeit und dem privaten Sektor?
Viele Fragen die beantwortet werden müssen, um die Kontinuität dieses Dienstes gewährleisten zu können, erklärt die Direktorin der Épicerie sociale.