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Germersheimer Stadtanzeiger
Ausgabe 29/2024
Germersheim aktuell
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40 Jahre Kinderschutzbund Germersheim

Als besonderes Dankeschön für die wertvolle Arbeit des Kinderschutzbundes Germersheim überreichte Bürgermeister Marcus Schaile dem Vorstandsmitglied Kai Thomas einen Scheck in Höhe von 400 Euro. Foto: Linares Ramon.

Am Samstag vergangener Woche feierte der Kinderschutzbund in Germersheim sein 40-jähriges Jubiläum. Neben verschiedenen Spiel- und Bastelprogrammen auf dem Außengelände des Pfarrheims der katholischen Kirche Germersheim, fanden verschiedene Reden in einem Vorraum statt. Für das leibliche Wohl sorgten Mitarbeitende und Ehrenamtliche des Kinderschutzbundes.

Der Fall einer Kindesmisshandlung mit Todesfolge im Jahr 1983 bewegte Gisela Deubig zur Gründung des Kinderschutzbundes in Germersheim am 11. Juli 1984. Der Kreisverband gehört zum Landes- und Bundesverband des Kinderschutzbundes. Heute arbeiten elf Mitarbeiter hauptamtlich für den Kinderschutzbund. Sie sind für alle Familien im Kreis Germersheim zuständig.

Die verschiedenen Aufgabenbereiche ergeben sich aus den vielfältigen Projekten. Einige der Projekte des Kinderschutzbundes sind das HIPPY-Programm, Griffbereit, Lernpatenprojekt, Kinder- und Jugendtelefon, Kinderkleiderladen, Germersheim liest vor, der Stadtteilladen und der offene Spieltreff. Jedes einzelne ist auf eine bestimmte Altersklasse und deren Besonderheiten spezialisiert.

Eines der bekanntesten Projekte des Kinderschutzbundes ist das HIPPY Programm. Alle 14 Tage wird die zu begleitende Familie besucht und mit Spiel- und Lernmaterial ausgestattet, wie z.B. Spiel- und Übungs-Anregungen, Sprachübungen, Lieder, Bastelübungen, Experimente oder Bewegungs- und Entspannungsspiele. Bei den Treffen werden auch wesentliche Themen der 4- bis 6-jährigen Kinder aufgegriffen, wie zum Beispiel die Ich-Identität, Ausgrenzung, Wut, Freundschaft, Konflikte oder Gesundheit.

Darüber hinaus finden wöchentlich Elterntreffen statt, bei denen die Erwachsenen auch über Erziehungsprobleme sprechen und sich über das Thema Ernährung oder Schule austauschen können.

Eröffnet wurde das Jubiläum von Kai Thomas, einem Mitglied des Teamvorstands des Kinderschutzbundes Germersheim. In seiner Rede betonte er, dass er sich über das zahlreiche Erscheinen der Gäste freue, insbesondere sei er erfreut, dass so viele Politiker an der Feierlichkeit teilnahmen. Neben Bürgermeister Markus Schaile, der die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen hatte, waren Bundestagsabgeordneter Dr. Thomas Gebhart, der Erste Kreisbeigeordnete Christoph Buttweiler, Abgeordneter Markus Kropfreiter und Abgeordnete Dr. Katrin Rehak-Nitsche vom Landtag in Mainz anwesend.

„Der Kinderschutzbund ist und bleibt eine notwendige Konstante für die Kreisstadt”, so Dr. Thomas Gebhart. Schirmherr Bürgermeister Markus Schaile stimmte der Aussage seines Vorredners zu: Seit nunmehr 40 Jahren macht sich der Kinderschutzbund Germersheim für unsere Kinder stark, bietet ihnen und deren Eltern bereits früh Hilfe und Unterstützung an, stärkt sie und eröffnet ihnen Chancen und Möglichkeiten.“ Weiter betonte Schaile, dass der Kinderschutzbund ein „enormer Gewinn“ für unsere Kinder sei. Was die Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen des Vereins in den vergangenen 40 Jahren auf die Beine gestellt hätten, sei wirklich erstaunlich, so Schaile. „Ohne engagierte Ehrenamtliche wären die vielfältigen Aufgaben und Angebote nicht zu bewältigen gewesen. Für die umfangreichen, wertvollen Angebote und Projekte möchte ich mich daher ganz herzlich bei allen Mitwirkenden bedanken“, so Schaile. Als besonderes Dankeschön überreichte er Vorstandsmitglied Kai Thomas einen Scheck in Höhe von 400 Euro.

Anschließend hielt der Vizepräsident des Bundesverbandes des Kinderschutzbundes Joachim Türk die Festrede. Er betonte darin seine Anerkennung für die intensive und kreative Arbeit im Sinne des Leitbildes des Kinderschutzbundes. Durch die motivierten und zufriedenen Mitarbeiter kann der Kinderschutzbund in Germersheim ein besonders aktives und breites Programm aufstellen. Das führe zu einer hohen Aktivität auf Landesebene, wofür er sehr dankbar sei. Dennoch müsse durch die Herausforderungen der höheren Mediennutzung bereits im Kindesalter eine steigende Aufklärung in Bezug auf kinderpornografische Inhalte erfolgen. „Bereits viele Kleinkinder im Alter von 2 bis 5 Jahren nutzen schon ein Smartphone oder Tablet”, so Türk. Vielen Eltern sei die Gefahr nicht bewusst und hier müsste noch aktiver aufklärt werden.

Der Bundestagsabgeordnete Dr. Thomas Gebhart bestärkte Türk in seiner Rede. „Kinder sind das verwundbarste Mitglied unserer Gesellschaft und unsere Aufgabe sei es, diese mit allen Mitteln zu schützen. Hierzu leiste der Kinderschutzbund einen großen Beitrag.“

Christoph Buttweiler, Erster Kreisbeigeordnete und Sozialdezernent, bedankte sich in seiner Rede bei allen, die den Kinderschutzbund prägen und unterstützen. Was in diesem Umfang geleistet werde, sei beeindruckend. In emotionalen und psychischen Ausnahmesituationen sei der Kinderschutzbund eine wichtige Anlaufstelle. „Jedes Kind, das glücklicher gemacht wird, macht die Welt zu einem glücklicheren Ort.“