Simone de Beauvoir hat einmal gesagt: „Wenn die Frau feststellen muss, dass sie das Unwesentliche ist, das niemals zum Wesentlichen wird, so kommt es daher, dass sie selbst diese Umkehrung nicht zuwege bringt.“ Keine Frage, diese Aussage trifft auf die Frauen in Kerstin Wiessners Bildern nicht zu: große Formate, kräftige Farben, diese Frauen wollen auffallen und sind das Wesentliche auf der Leinwand. Sie schauen dem Betrachter oft direkt in die Augen und folgen ihm durch den Raum. Sie möchten betrachtet werden und beobachten doch selber. Sie sind selbstbewusst und stehen prominent im Vordergrund, der Hintergrund ist oft verschwommen. Der Stil liegt zwischen Popart und modernem Realismus. Alle Bilder sind in Öl auf Leinwand gemalt.