Mit der schnellsten Regionalbahn Deutschlands mit Tempo 200 nach Ulm
Mit dem Zungenbrecher „in Ulm und um Ulm und um Ulm herum“ aus dem Lied von Gus Backus könnte man diesen Artikel auch überschreiben. Aber wer kennt noch Gus Backus und die Schlager der 60er Jahre.
Von Germersheim sind die Fahrtmöglichkeiten am Morgen in Richtung Stuttgart sehr vielfältig. Dies ist eine Sache des Geldbeutels. Für Besitzer eines Deutschlandtickets stellt sich die Frage jedoch nicht. Man meidet bei Privatfahrten im Umkreis die teuren ICE-Verbindungen.
Von Germersheim aus empfiehlt es sich als Fahrtmöglichkeit für einen Tagesausflug nach Ulm die Nutzung der Stadtbahn S52 ab Bahnhof Germersheim um 6:26 Uhr. Man kommt um 07:19 Uhr auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofs Karlsruhe an.
13 Minuten Übergangszeit zum Gleis 12 im Hauptbahnhof sind ausreichend. Dort wartet der IRE1 (19005) nach Stuttgart. Nach fünf Zwischenhalten erreicht man den Hbf Stuttgart um 8:16 Uhr (Gleis 6).
Wer es eilig hat, kann mit dem RE5 nach Ulm fahren (an 9:42 Uhr). Dies kann man jedoch nicht raten, da er sehr gut durch Fahrgäste in Richtung Bodensee nachgefragt wird (umsteigefrei nach Friedrichshafen).
Wer die Geschwindigkeit liebt und einmal mit seinem Deutschlandticket mit Tempo 200 km/h unterwegs sein will, der sollte sich gedulden. Um 8:54 Uhr geht es zunächst weiter mit dem Metropolexpress MEX18 (19307) ab Gleis 14 nach Wendlingen (Neckar). Von hier geht es sechs Minuten später bahnsteiggleich mit dem IRE200 (16049) und Tempo 200 nach Ulm, Hbf (Ankunft 09:51 Uhr). Nur ein Zwischenhalt besteht am neugebauten Haltepunkt Merklingen.
Dieser Haltepunkt ist Bestandteil der Neubaustrecke nach Ulm, die dann entlang der Autobahn A8 verläuft.
Zur Neubaustrecke nach Ulm ist für Bahnenthusiaten noch zu erwähnen:
Weltbekannt ist in Ulm das Münster. Es ist der größte evangelische Kirchenbau Deutschlands. Der 1890 vollendete 161,53 Meter hohe Turm ist der höchste Kirchturm der Welt (siehe Wikipedia). Ein Treppenaufstieg ist bei guter Kondition und Schwindelfreiheit ein Erlebnis. Allein die Beschreibung des Ulmer Münsters würde hier Seiten füllen. Das hohe Kirchenschiff und die Kunstverglasung sind sehr beeindruckend.
Unweit des Münsters steht das historische Rathaus mit aufwändiger Fassadenbemalung. Weniger bekannt, ist die zauberhafte Altstadt mit dem malerischen Fischerviertel, geprägt durch Fachwerkhäuser mit kleinen Gassen und Brücken. Auffallend ist hier auch die Verkehrsberuhigung, die zum ungestörten Schlendern einlädt.
Wer einen Tagesausflug nach Ulm unternimmt, sollte auch zum Donauufer gehen. Dort empfiehlt sich eine Wegrichtung über die Stadtmauer am Metzgerturm vorbei und auf dem Uferweg zurück.
Auch ein paar Schritte in Neu-Ulm kann man unternehmen. Auf der anderen Donauseite wurden entlang des Ufers moderne Gebäude in den letzten Jahren errichtet. Dieses moderne Stadtbild von Neu-Ulm ist ein Kontrast zum Ulmer Altstadtviertel, wobei diese zwei „Welten“ nur durch eine Brücke getrennt werden.
Die beiden Städte sind schon einen Tagesausflug wert, wobei dabei die Museumswelt zu kurz kommt. Beide Städte haben ab Ende November einen Weihnachtsmarkt. Es muss also kein Sommerausflug sein.
Zurück geht es mit der Bahn auf demselben Weg.
Zum Beispiel ab Ulm, Hbf mit IRE200 um 15:29 Uhr, ab Wendlingen mit MEX 18 um 16:05 Uhr. In Stuttgart hat man dann eine halbe Stunde Wartezeit. Ab Stuttgart, Hbf mit IRE1 um 16:58 Uhr und danach ab Karlsruhe, Hbf mit dem Regionalexpress RE4 direkt nach Germersheim, Bahnhof oder mit der S3 über Wörth und Sondernheim zum Bahnhof in Germersheim. Hier muss man jedoch den Zeigefinger heben. Dieser IRE1 ist zwischen Stuttgart und Karlsruhe zumindest bis Mühlacker voll besetzt, so dass einige Fahrgäste stehen müssen.
Es bestehen jedoch wesentlich mehr Verbindungen, z. B.:
Text und Fotos: Klaus Hölderich I Stadtverwaltung Germersheim
Auch dieses Reisebeispiel zeigt, wie günstig Germersheim im S-Bahn-Netz Rhein-Neckar positioniert ist und welche Ziele man mit dem Deutschland-Ticket erreichen kann.
Bei Germersheim kommt noch hinzu, dass mit dem Stadtbahnverkehr S51 und S52 auch die Karlsruher-Innenstadt bzw. Gewerbegebiete -zumindest in der Hauptverkehrszeit- umsteigefrei zu erreichen sind.