Foto: Frauke Vos-Firnkes | Stadt Germersheim
Die Deutsche Gesellschaft für Festungsforschung e.V. veranstaltete in Zusammenarbeit mit den „Frënn vun der Festungsgeschicht Lëtzebuerg“ Ende September 2024 ihre 43. Jahrestagung in Luxemburg. Rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und Luxemburg widmeten sich an drei Tagen dem Thema „En miniature – Modelle im Festungsbau“. Als jahrzehntelanges Vereinsmitglied nahm auch die Stadt Germersheim teil.
Frauke Vos-Firnkes, Leiterin des Stadt- und Festungsmuseums, war vor Ort und holte sich bei der Jahrestagung unter anderem Anregungen, wie das im Besitz der Stadt befindliche maßstabs- und detailgetreue Festungsmodell, welches in Farbe, Form und Größenverhältnissen exakt mit dem originalen Bauwerk um 1900 übereinstimmt, mit geringem Aufwand zukünftig besser in die pädagogische Museumsarbeit der Stadt Germersheim eingebunden werden kann.
„Seit Beginn des Festungsbaus waren dreidimensionale Modelle der zu bauenden Festungen ein wichtiger Bestandteil des Planungsprozesses. Die Modelle sollten die Festungsanlage übersichtlich und verkleinert darstellen bzw. erklären. Sie waren aber nicht nur Hilfsmittel zum Verständnis, sondern zeugen auch von der hohen Kunstfertigkeit und dem architektonischen Wissen ihrer Hersteller und damit auch ihrer jeweiligen Epoche“, erläutert Museumsleiterin Frauke Vos-Firnkes.
„Anschauungsmodelle sind pädagogisch wertvoll. Auch im musealen Bereich sind sie inzwischen kaum noch wegzudenken. Entsprechende Modelle können den Museumsbesucherinnen und -besuchern, beispielsweise durch Projektionen, die Veränderungen eines Stadtbildes anschaulich vermitteln“, so Bürgermeister Marcus Schaile.
Dass das Stadt- und Festungsmuseum in Germersheim weiterhin wegen anstehender Umbaumaßnahmen geschlossen bleiben muss, bedauert er sehr, zeigt sich in diesem Zusammenhang aber umso erfreuter über die Tatsache, dass seine Mitarbeiterin an der Jahrestagung teilnahm, um sich mit anderen Fachleuten auszutauschen und sich wertvolle Anregungen bezüglich des Germersheimer Festungsmodells zu holen.
„Ich bedanke mich bei Frau Vos-Firnkes, die hinter „verschlossenen Museumstüren“ tatkräftig und mit vollem Engagement an der Neugestaltung des Museums arbeitet. Wir alle fiebern schon der Wiedereröffnung des Stadt- und Festungsmuseum entgegen, auch wenn es noch eine ganze Weile dauern wird …“, betont Bürgermeister Marcus Schaile.
Die Deutsche Gesellschaft für Festungsforschung ist eine 1981 gegründete gemeinnützige Vereinigung. Das Ziel des Vereins ist die Förderung der wissenschaftlichen Erforschung von Festungen und Wehranlagen. Dabei stehen spätmittelalterliche bis neuzeitliche befestigte Anlagen in Europa im Mittelpunkt. Die hierbei erworbenen Erkenntnisse sollen in den Bereichen des Denkmal-, Umwelt- und Landschaftsschutzes helfen, dieses bedeutende technische und kulturelle Erbe nicht nur zu dokumentieren, sondern auch einer breiten Öffentlichkeit nahebringen.