Standen den Anwohnern Rede und Antwort zur Bekämfung der invasiven Ameisenart: Bürgermeister Marcus Schaile, Schädlingsbekämpfer Patrick Gerlach, Ortsvorsteher Andreas Müller und Thomas Schuler von der städt. Bauverwaltung. Foto: SMohr I Stadt Germersheim
„Tapinoma magnum“ hat sich zum Leidwesen zahlreicher Bürgerinnen und Bürger sowie der Stadtverwaltung Germersheim im Stadtteil Sondernheim niedergelassen. Bürgermeister Marcus Schaile lud die betroffenen Anwohner der bislang ermittelten Gebiete am vergangenen Montag zu einem Informationsgespräch ein, um sich über erste und eventuell zukünftige Maßnahmen auszutauschen. Schädlingsbekämpfer Patrick Gerlach von der Fa. Defensia stand in der anschließenden Fragerunde zusammen mit Bürgermeister Marcus Schaile, Ersten Beigeordneten Dr. Sascha Hofmann, Ortsvorsteher Andreas Müller und städtischen Mitarbeiter der Bauverwaltung Thomas Schuler Rede und Antwort zu aktuellen Bekämpfungsmöglichkeiten.
Zunächst schilderte Bürgermeister Marcus Schaile, dass es sich bei „Tapinoma magnum“ um eine invasive Ameisenart aus dem Mittelmeerraum handelt, die im Gegensatz zu einheimischen Ameisenarten, Superkolonien mit zahlreichen Königinnen und somit Milliarden von Tieren bilden, und sich ohne Bekämpfung unkontrolliert ausbreiten wird. Die Ameisenart kriecht in jede Ritze, macht sich in Häuser breit, unterhöhlt das Erdreich oder Gehwege und nisten sich gerne auch in Kabelschächte und Stromkästen ein.
Die Bekämpfung durch die Stadt ist ausschließlich auf öffentlichen Plätzen möglich. Sie setzt momentan auf heißes Wasser, das die Mitarbeitenden u.a. direkt in die Ameisenbauten einfließen lassen, um eine großflächige Bekämpfung der Ameisen auf den Spielplätzen, dem Friedhof und den Straßenflächen zu gewährleisten. Dabei stirbt ein Teil der Ameisen ab und der andere wird tiefer ins Erdreich verdrängt. Eine weitergehende Bekämpfung mit entsprechenden Mitteln ist derzeit in Vorbereitung.
„Bei der Bekämpfung der invasiven Ameisenart sind wir gegenseitig aufeinander angewiesen. Es ist eine Gemeinschaftsaufgabe von Stadt und Bürgerschaft. Es bringt nichts, wenn sich nur einige Nachbarn darum kümmern. Es sind alle davon betroffen. Wenn nur einer oder wenige tätig werden, reicht das nicht aus. In diesem Fall müssen alle an einem Strang ziehen. Es ist wichtig, dass Bürger und die Kommune sowie auch die Bürger untereinander bei der Ameisen-Bekämpfung zusammenarbeiten“, betont Bürgermeister Marcus Schaile und bittet eindringlich um Mithilfe. Er versichert, dass die Stadt betroffene Anwohner weiter begleiten und unterstützen wird. Sondernheims Ortsvorsteher Andreas Müller und Erster Beigeordnete Dr. Sascha Hofmann ergänzen: „Die Ameisen werden wir nicht mehr los, das muss uns klar sein. Es wird ein ständiger Kampf sein, sie einzudämmen, damit aus Lästlingen keine Schädlinge werden. Gut ist es, dass wir wissen, wie wir sie eindämmen können.“
Die Firma Defensia unterstützt derzeit die Stadt Germersheim bei der Durchführung von verschiedenen Bekämpfungsmaßnahmen, an der Oberfläche als auch im Erdreich. Laut Inhaber Gerlach müssen Anwohner, die professionelle Hilfe von Schädlingsbekämpfern in Anspruch nehmen möchten, mit rund 200-300.- Euro pro Behandlung rechnen. Auch wenn es zahlreiche Insektizide grundsätzlich zu kaufen gibt, weist er darauf hin, dass die Insektizide, die in anderen Gemeinden derzeit gegen „Tapinoma magnum“ eingesetzt werden, nur mit Sachkundenachweise angewendet dürfen.
Ansprechpartner für Rückfragen oder Melden neuer Fundorte: Stadtverwaltung Germersheim, Thomas Schuler (Bauverwaltung), Telefon 07274 960 -259, E-Mail: thomas.schuler@germersheim.eu.