Im Kunstverein Germersheim treffen in der vierten Ausstellung des Jahres unter dem Titel "Kunst in den Gewölben" vier Künstlerinnen und Künstler aufeinander und präsentieren Fotografie, Druckgrafik und Skulpturen.
Felicitas Wiests Schwerpunkt liegt auf dem Thema der Natur. Der Impuls hierfür kommt aus Erinnerungen an persönlich gemachte Erfahrungen. Der Künstlerin geht es nicht um das konkrete und korrekte Abbilden, sondern um ein abstraktes Umsetzen der Natur durch Linien, Flächen und Farben in der Technik des Hochdrucks - oftmals in Kombination mit Bleistiftzeichnungen. Für sie gilt es, die Schönheit, aber auch die Zerbrechlichkeit der Natur in einem Bild zu erfassen. Abgestorbenes und Ungeordnetes spielt hierbei die gleiche Rolle wie Blühendes und Aufkeimendes.
Jürgen Strassner versteht sich als autonomer, visueller Künstler, dessen Arbeitsplatz die Welt ist. Auf seinen Reisen hält er vielseitige Eindrücke der Destinationen mit seiner Kamera fest du bannt sie für seine Ausstellungen auf Papier. Die ausgewogenen Kompositionen laden zum Verweilen ein: Hongkong trifft auf Shanghai, Porträts auf urbane Ansichten und verschneite Winterlandschaften auf eine Serie, die sich ausschließlich mit dem Moorland befasst.
Die Skulpturen von Martin Schöneich befassen sich mit Gegensätzen: Bewegung und Stillstand, Offenheit und Geschlossenheit, Leichtigkeit und Schwere, Schweben und Lasten, Strecken und Drucken. Der Bildhauer weckt durch seine Objekte nicht nur Emotionen bei den Betrachtenden, sondern erweckt auch sein Material zum Leben. Charakteristisch sind hierbei die raumgreifenden, asymmetrischen Vierkantstäbe und Bögen, die aus dem Zentrum der Werke herausragen sowie die auf Kontrast gesetzten Körpermassen und rhythmischen Grundformen.
Seit Mitte der 1990er Jahre entwickelt Claus Stolz eigene fotokünstlerische Verfahren, die von der „analogen Anarchie“ zerstörten Filmmaterials bis zum KI-generierten Bild reichen. Licht, Daten, Code und Idee - der Künstler versteht seine Arbeit mit der Fotografie als Prozess, Transformation und Subversion. In seiner jüngsten Serie „Imagine“ erzeugt er mithilfe eines Text-zu-Bild-Generators Aufnahmen von Pflanzen mit der Anmutung edler, schwarzweißer Vintage-Prints: Die Schönheit und Exotik des botanischen Gartens in scheinbar paradoxer Synthese mit der Irritation des Artifiziellen.
Vernissage: Samstag, 2. November 2024, 17 Uhr
Begrüßung: Marita Mattheck, Vorsitzende des Kunstvereins Germersheim und Marcus Schaile, Bürgermeister der Stadt Germersheim
Einführung: Christina Körner M.A., Kunsthistorikerin
Finissage: Sonntag, 1. Dezember 2024, 14-18 Uhr mit KunstCafé &
Künstlerinnen- und Künstlergesprächen
Öffnungszeiten: Samstag 15-18 Uhr, Sonntag 14-18 Uhr
Adresse: Kunstverein Germersheim, Zeughausstraße 10, 76726 Germersheim. Bitte folgen Sie der Beschilderung des Straßenmuseums.