Fotos: SNelles | Stadt Germersheim
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Eindringliche Appelle in immer ernster werdenden Zeiten erklangen während der öffentlichen Zeremonie zum gemeinsamen Ehrengedenken im Rahmen des Volkstrauertages 2024 auf dem Friedhof in Sondernheim.
Nach einem bewegenden, auf den Anlass abgestimmten Gottesdienst in der Protestantischen Kirche in Sondernheim, fand am vergangenen Sonntagvormittag auf dem Sondernheimer Friedhof die offizielle Feierstunde zum diesjährigen Volkstrauertag statt, an der neben Germersheims Bürgermeister Marcus Schaile u.a. auch der Kommandeur der Südpfalz-Kaserne, OTL Christian Zerau, der Kommandeur des Germersheim Army Depot, Lieutenant Colonel Michael W. Zdrojesky, Erster Kreisbeigeordneter Christoph Buttweiler, Erster Beigeordneter Dr. Sascha Hofmann, der neue Sondernheimer Ortsvorsteher Andreas Müller und vom Vdk-Ortsverband Sondernheim der Erste Vorsitzende Patrick Weidman sowie VdK-Mitglied Horst Rieder, teilnahmen. Musikalisch umrahmt wurde die würdige Feierstunde vom Musikverein Sondernheim e.V.
In seiner eindringlichen Rede mahnte Germersheims Stadtoberhaupt Marcus Schaile, die Gräueltaten der Vergangenheit, aber auch die der Gegenwart, nicht zu vergessen und im eigenen Lebensalltag alles dafür zu tun, sich für den Frieden einzusetzen:
„So gedenken wir am Volkstrauertag unseren Soldaten, die ihr Leben für ihre Pflicht und ihr Land geopfert und auch in jüngster Vergangenheit auf Auslandseinsätzen ihr Leben verloren haben. Wir gedenken am Volkstrauertag aber auch den Soldaten und Opfern aus den aktuellen Kriegsgebieten oder anderer Konfliktregionen“, betonte Bürgermeister Schaile. Er verwies auf die aktuellen Kriegsgeschehnisse in der Ukraine und im Nahen Osten: „Diese beiden Kriege sind ein Angriff auf alle Lehren, die die Welt aus zwei Weltkriegen eigentlich gezogen hatte. Die zunehmende Spaltung, auch in anderen Teilen unserer Welt, ist auch deshalb so bitter, weil das Gegenteil, nämlich Zusammenarbeit, mehr denn je nötig wäre, um die großen Herausforderungen unserer Zeit zu lösen.“ Aber gerade deshalb, so Schaile abschließend, „ist und bleibt der Volkstrauertag ein starkes Symbol für Frieden und Versöhnung. Er soll uns daran erinnern, dass wir alles für den Frieden in Europa und auf der Welt tun müssen, was in unserer Macht steht. Wir dürfen nicht wegschauen, wenn Gewalt und Terror entstehen. Auch sollten wir uns immer wieder bewusstmachen, dass der wahre Sinn des Friedens nicht nur im Schweigen der Waffen liegt, sondern im Respekt vor dem Leben, in der Achtung der Menschlichkeit und in der Bereitschaft, füreinander einzutreten.“
Nach einem gemeinsamen Gebet mit Pfarrerin Anita B. Meyer von der protestantischen Pfarrgemeinde Sondernheim erfolgte die feierliche Kranzniederlegung zum Gedenken an die Opfer vergangener und aktueller Kriege.
Bürgermeister Marcus Schaile würdigte im Rahmen der offiziellen Feierstunde auch das Wirken und die Verdienste des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., der sich um die Errichtung und Pflege von Kriegsgräberstätten, Gedenkstätten und Mahnmalen kümmert und unter anderem eine zentrale Rolle in der deutschen Erinnerungskultur spielt. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. organisiert z.B. Begegnungen junger Menschen verschiedener Nationen an den betreffenden Gedenkstätten und fördert dadurch den interkulturellen Austausch, den Abbau von Vorurteilen und das Engagement für Demokratie und Frieden.
Tournusgemäß finden die Feierlichkeiten zum Volkstrauertag im nächsten Jahr wieder im Germersheimer Ludwigspark statt.