Grußwort des Bürgermeisters zum Jahreswechsel 2024/25
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
nun bin ich gut ein Jahr im Amt als Bürgermeister der Stadt Ulrichstein, seit meinem Amtsantritt am 1. Dezember 2023. Dieses Jahr war geprägt von vielen Ereignissen, die unsere Gemeinschaft geprägt und gestärkt haben.
Nach einem Jahr im Rathaus kann ich feststellen, dass das Arbeiten in der öffentlichen Verwaltung ein anderes ist als in der freien Wirtschaft. Die Abläufe sind deutlich bürokratischer, die Wege länger, sodass es nicht verwundern braucht, wenn Außenstehende manchmal den Eindruck bekommen, dass in der öffentlichen Verwaltung nichts vorangeht. Was diese Personen jedoch nicht mitbekommen, ist, durch wie viele Gremien und Behörden ein Antrag bearbeitet werden muss, bevor Entscheidungen getroffen oder Maßnahmen umgesetzt werden können.
Zudem fällt auf, dass vieles, was von unserer Verwaltung und dem Bauhof geleistet wird, mittlerweile von der Bevölkerung als selbstverständlich vorausgesetzt wird - obwohl es das keineswegs ist. Deshalb wäre es schön, wenn diesen Leistungen wieder mehr Wertschätzung entgegengebracht wird. Sollten dennoch Dinge Anlass zur Kritik geben, bitte ich darum, diese konstruktiv und nicht vorwurfsvoll zu melden. Denn wie das Sprichwort sagt: Sprechenden Menschen kann geholfen werden.
Ein kleiner Jahresrückblick
Im vergangenen Jahr gab es viele Höhepunkte in unserer Stadt. Neben einem gelungenen Jakobimarkt mit Viehprämierung konnten wir gleich zwei Richtfeste feiern:
- Richtfest des Kindergartenanbaus: Mit diesem Projekt schaffen wir künftig nicht nur viel Platz für die bedarfsgerechte Betreuung unserer Kinder, sondern auch verbesserte Arbeitsbedingungen für das pädagogische Personal. Der Anbau wird schon jetzt teilweise genutzt, während im Keller noch Restarbeiten und an der Außenanlage noch Fertigstellungen notwendig sind. Anfang des neuen Jahres sollen diese Arbeiten abgeschlossen sein, sodass wir Mitte 2025 die Einweihung des Anbaus im Rahmen des 50-jährigen Jubiläums unseres Kindergartens feiern können.
- Richtfest der neuen Fahrzeugbox in Kölzenhain: Der Bau war notwendig, da die bisherigen Räumlichkeiten nicht mehr den Anforderungen entsprachen. Dank der engagierten Kölzenhainer Feuerwehrkameradinnen und -kameraden, der Bürgerinnen und Bürger und unzähligen Stunden Eigenleistung konnte das Richtfest bereits im November gefeiert werden - ein beeindruckender Meilenstein. Mein besonderer Dank gilt an dieser Stelle noch einmal allen Kölzenhainer Bürgerinnen und Bürgern für ihr Engagement sowie Edwin Schneider, unserem Bürgermeister a.D., der dieses und andere Projekte maßgeblich mit auf den Weg gebracht hat.
Auch die Sicherstellung der Wasserversorgung war ein zentrales Thema in diesem Jahr. Es ist erfreulich, dass der neu gebohrte Tiefenbrunnen im Probebetrieb, auch während des Sommers, tadellos funktioniert hat. Darüber hinaus wurde uns vom Regierungspräsidium Gießen die weitere Nutzung der Schürfquellen für die Kernstadt genehmigt. Wir können daher davon ausgehen, dass auch in Zukunft genügend Trinkwasser für die Kernstadt zur Verfügung stehen wird.
Eine weitere Herausforderung ist der ins Stocken geratene Glasfaserausbau. Abgesehen von der Räumung des Lagerplatzes in Bobenhausen II gab es hier bisher keine Fortschritte. Es wurde jedoch zugesichert, dass das ursprüngliche Unternehmen den Auftrag verloren hat und ein neues Unternehmen beauftragt wurde, sodass wir zeitnah mit Fortschritten rechnen können.
Ein Ausblick auf 2025
Das kommende Jahr bringt neue Aufgaben und Herausforderungen mit sich. Neben der Erneuerung der Ortsdurchfahrt in Feldkrücken, die die Sanierung des Kanals und der Frischwasserleitungen umfasst, haben die Brückengutachten aufgezeigt, dass an vielen unserer Brücken in Zukunft erhebliche Sanierungsmaßnahmen erforderlich sein werden.
Zudem stehen die Umsetzungen neuer Richtlinien bevor, deren genaue Auswirkungen auf unsere Stadt - insbesondere in finanzieller Hinsicht - noch nicht absehbar sind. Es bleibt abzuwarten, welche Anpassungen auf uns zukommen und wie wir diese im Sinne unserer Bürgerinnen und Bürger bewältigen können.
Mit der Unterbringung Geflüchteter wurde Ende letzten Jahres eine weitere Aufgabe vom Landkreis an die Kommunen delegiert. Als Stadt unterstützen wir selbstverständlich gerne Hilfesuchende und bieten ihnen Schutz und Perspektiven. Dabei sind wir dankbar, dass die Zahl der Geflüchteten hinter den Erwartungen zurückblieb, was uns die Organisation erleichtert hat. Gleichzeitig bleibt die Finanzierung dieser Aufgabe eine große Herausforderung, die insbesondere für kleine Kommunen wie Ulrichstein schwer zu stemmen ist. Dennoch können wir stolz darauf sein, dass hier ein harmonisches Miteinander zwischen Geflüchteten und Einheimischen herrscht - ein Beweis für die Offenheit und Solidarität unserer Stadt.
Zum Jahreswechsel möchte ich mich bei allen bedanken, die sich ehrenamtlich, beruflich oder auf andere Weise für unsere Stadt engagiert haben. Ihr Einsatz und Ihre Leidenschaft machen Ulrichstein zu dem Ort, den wir so schätzen.
Ich wünsche Ihnen allen ein frohes Weihnachtsfest und besinnliche Feiertage. Nutzen Sie die Zeit, um Kraft zu tanken, das vergangene Jahr zu reflektieren und die Gemeinschaft mit Familie und Freunden zu genießen. Weihnachten ist die Gelegenheit, innezuhalten und sich darauf zu besinnen, wie wichtig Solidarität und Zusammenhalt für uns alle sind.
Genießen Sie die Festtage und starten Sie gesund und voller Zuversicht ins neue Jahr. Möge 2025 für uns alle ein Jahr voller Gesundheit, Glück und Erfolg werden.