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Ausgabe 11/2024
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Welche Apfelsorte eignet sich wofür?

Quelle: https://www.oekotest.de

Sie sind süß, säuerlich, aromatisch oder bringen eine frische Note an den Gaumen. Doch welche Apfelsorte eignet sich wofür am besten? In der Küche kann man die unterschiedlichen Aromen gezielt einsetzen.

Äpfel sind wie gemacht als Snack für zwischendurch, aber auch richtige Multitalente im Salat, beim Kochen oder Backen. Von den schätzungsweise 30 relevanten Apfelsorten sind meist nur fünf oder sechs im Supermarkt oder Discounter erhältlich.

Welche Apfelsorte eignet sich für was?

Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) gibt Tipps:

  • Für Apfelstrudel oder Pfannkuchen eignen sich besonders süß-säuerliche Sorten wie "Boskoop" oder "Elstar". Sie behalten auch beim Backen ihren intensiven Geschmack.
  • Desserts wie Crumble oder Muffins profitieren von Sorten, die einen süßen und aromatischen Geschmack haben. Daher eignen sich dafür besonders Sorten wie "Braeburn" oder "Gala".
  • Bei herzhaften Salaten mit herbem Chicorée, Radicchio oder Endivie sorgen Äpfel wie "Cox Orange" oder "Rubinette" für eine frische Note, gerade in Kombination mit Pilzen oder Walnüssen.
  • Auch mit Käsewürfeln auf Spießen oder auf Flammkuchen mit Lauch und Speck entfalten "Cox Orange" oder "Rubinette" eine spannende Geschmackskombi.

Alte Apfelsorten haben Vorteile

Die oben beschriebenen Sorten sind recht verbreitet und in vielen Supermärkten zu finden. Doch auch ältere Apfelsorten wie Alkmene, Eifeler Rambur und Goldparmäne sind immer wieder zu sehen.

Diese Sorten haben einige Vorteile. Dem Bundeszentrum für Ernährung (BzfE) zufolge enthalten die Äpfel tendenziell mehr sekundäre Pflanzenstoffe. In ihnen befinden sich vor allem mehr Polyphenole als bei modernen Sorten.

Apfelallergikerinnen und -allergiker können die alten Apfelsorten besser vertragen, weil Polyphenole Apfelallergene wirkungslos machen können. Aus Sorten wie Golden Delicious wurden Polyphenole dagegen herausgezüchtet, damit das Obst nach dem Anschneiden nicht so schnell braun wird.

Hierfür kannst du alte Apfelsorten nutzen:

  • "Alkmene": Die Sorte hat ein süß-säuerliches Aroma und ist vielfältig verwendbar. Die Äpfel schmecken roh gut, lassen sich aber beispielsweise auch zu Mus verkochen oder zu Saft pressen.
  • "Eifeler Rambur": Diese eher säuerliche Sorte kann man ebenfalls zum Backen verwenden, sie wird aber auch oft für Süßmost und Obstbrand genutzt.
  • "Golparmäne": Dieser süß-säuerliche Apfel ist eine der ältesten Sorten und stammt wohl aus dem 16. Jahrhundert. Das Obst schmeckt roh, als Saft oder Obstspeise, in Kuchen oder als Dörrapfel.

Wie bewahre ich Äpfel schlau auf?

In der Obstschale oder im Vorratsregal verlieren Äpfel schnell ihre Knackigkeit, werden schlaff und schrumpelig. Auch da haben die BZfE-Experten einen passenden Ratschlag: Am besten lagern Äpfel bei circa sieben Grad Celsius im Gemüsefach des Kühlschranks oder im kühlen Keller mit hoher Luftfeuchtigkeit.

Wer größere Mengen geerntet hat, kann sie zu Apfelmus verarbeiten und einfrieren - so bleiben sie länger geschmackvoll. Das ist eine gute Alternative zum Einkochen, da hitzeempfindliche Nährstoffe besser erhalten bleiben.

Mit oder ohne Schale essen?

Mit Schale, sagen die Ernährungsexperten. Sie sei besonders wertvoll, weil sich darin und direkt darunter die meisten Nährstoffe konzentrierten. Deshalb lohne es sich, den Apfel auch mit Schale zu verwenden - ob roh, im Salat oder püriert für Saucen und Smoothies.

Apfel-Allergiker aufgepasst: Diese Apfelsorten sind besser verträglich

Wer unter einer Apfel-Allergie leidet, muss auf die gesunden, leckeren Früchte nicht unbedingt verzichten. Wichtig ist allerdings die Wahl der richtigen Sorte.

Für Apfelliebhaber sind Spätsommer und Herbst die beste Jahreszeit: Die Äpfel sind jetzt frisch und schmecken wunderbar aromatisch. Eine Eigenschaft, die durch die lange Lagerzeit im Kühlhaus leider in den Folgemonaten leidet. Nach wie vor zählt der Apfel zu den beliebtesten Obstsorten. Allerdings gibt es aber immer mehr Menschen, die auf Äpfel allergisch reagieren.

Es spricht viel für die alten Apfelsorten

Dass immer mehr Menschen auf Äpfel allergisch reagieren, hat mit den Allerweltsäpfeln aus dem Supermarkt zu tun. Hier finden sich nur noch glänzende Sorten, die nicht so schnell braun werden und süß schmecken: Gala, Jonagold, Golden Delicious etc. Die Äpfel, die uns hier anlachen, zählen allesamt zu den neueren Züchtungen mit geringerem Polyphenol-Gehalt.

Wer trotz Allergie einen Apfel essen möchte, kann es nach Rücksprache mit dem Arzt mit Sorten mit viel Polyphenol versuchen. Der Schlüssel zum unbeschwerten Apfelgenuss, sind die alten Apfelsorten. Hier gilt: Je saurer ein Apfel ist, desto besser wird der Apfel vertragen.

Pilotstudie aus 2016/2017

Bei einer Apfelallergie sind Äpfel wie Alkmene, Eifeler Rambur, Goldparmäne Gravensteiner, Jonathan und Boskop - allesamt alte Apfelsorten - empfehlenswert, raten Wissenschaftler der Berliner Charité. Sie haben in einer kleinen Pilotstudie untersucht, welche Äpfel Allergiker besser vertragen und ob sich eine Apfelallergie durch den Verzehr alter Apfelsorten positiv beeinflussen lässt. Das Fazit der Studie:

  • Ein regelmäßiger Verzehr kann eine bestehende Apfelallergie nicht vollkommen beseitigen, wohl aber die Beschwerden beim Essen von Äpfeln deutlich reduzieren.
  • Wer regelmäßig allergenarme Äpfel isst, kann dadurch eine Toleranz gegenüber den neuen Sorten aus dem Supermarkt entwickeln.

Die alten Sorten sind zudem gesünder, sie enthalten mehr Vitamin C und mehr Pflanzenstoffe. Eine Apfelallergie ist also meist keine Allergie auf alle Äpfel, sondern nur auf bestimmte Sorten.

Apfel-Allergie: Es gibt auch allergenarme Sorten

12 verträglichere Sorten mit hohem Polyphenolgehalt:

  • Alkmene
  • Berlepsch
  • Finkenwerder Herbstprinz
  • Goldparmäne
  • Goldrenette
  • Gravensteiner
  • Kaiser Wilhelm
  • Pinova
  • Roter Boskop
  • Rubinette
  • Santana
  • Wellant

Sorten, die für Allergiker eher schlecht verträglich sind:

  • Braeburn
  • Elstar
  • Fuji
  • Gala
  • Golden Delicious
  • Granny Smith
  • Jonagold
  • Pink Lady
  • Roter Delicious

Welche Apfelsorte ist wie verträglich? Die Zahl gut verträglicher Apfelsorten ist umfangreicher als unsere Auswahl hier, in der wir uns auf die bekannteren Sorten beschränkt haben. In der BUND Lemgo Apfelsortenliste (Stand Dezember 2021) finden Apfel-Allergiker weitere Informationen.

Gut zu wissen: Verarbeitete Äpfel in Apfelmus und Apfelkuchen sind meist unproblematisch. Frische Äpfel werden von Allergikern besser vertragen als lang gelagerte. Da die meisten allergenen Stoffe unter der Schale sitzen, hilft auch Schälen.

Wo gibt es die alten Apfelsorten zu kaufen?

Meist ist es schwierig, Äpfel aus alten Sorten in den konventionellen Supermärkten und Discountern zu finden. Die bessere Option sind Bio-Supermärkte, Hofläden und Wochenmärkte. Auch Streuobstwiesen-Projekte, die oft von Naturschutzorganisationen betrieben werden, können eventuell weiterhelfen.