Titel Logo
Treffpunkt Kyffhäuser-Kreis
Ausgabe 11/2025
Infos aus dem Kyffhäuserkreis
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Abarbeitungsstand der Baumkontrollmaßnahmen in Sondershausen

Umfangreiche Pflege, verstärkte Teams und wachsende Herausforderungen

Die regelmäßige Kontrolle und Pflege des städtischen Baumbestandes gehört zu den zentralen Aufgaben der Stadt Sondershausen. Sie sichert nicht nur die Verkehrssicherheit, sondern trägt auch wesentlich zum Erhalt eines gesunden Stadtklimas und zur Lebensqualität in allen Ortsteilen bei. Die zuständigen Mitarbeiter der Stadtverwaltung, Baumkontrolleurin Babette Knobloch und Christian Duft, Sachbearbeiter für Grünplanung, haben nun eine umfassende Zwischenbilanz vorgelegt, die die Dimension der laufenden Arbeiten sowie die Auswirkungen der vergangenen Jahre deutlich macht.

Aktueller Stand: 9.052 Bäume erfasst - umfangreiche Eingriffe notwendig

Der Gesamtbaumbestand im Stadtgebiet Sondershausen liegt derzeit bei 9.052 Bäumen. Dazu kommen die Baumbestände vom Unstrut-Werra-Radweg und der Vorfluter Bebra, Mühlwipper und Klinge. Diese Baumbestände sind nicht einzeln erfasst und ergeben nochmal ca. 1000 Bäume.

Ein erheblicher Teil der Dokumentation und Kontrollen wurde von Baumkontrolleurin Babett Knobloch vorgenommen. Gemeinsam mit Kollegen des Bauhofs wurden 889 gefällte Bäume im Kataster aktualisiert oder nacherfasst, 855 Bäume neu in das System eingetragen und 5.329 Bestandsbäume kontrolliert und bewertet. Insgesamt wurden 7.073 Datensätze im Baumkataster neu erfasst oder überarbeitet. Zusätzlich sind derzeit 3.094 Maßnahmen im Baumkataster als offen hinterlegt. 591 Maßnahmen wurden bereits durch den Bauhof abgearbeitet. Hinzu kommen Eingriffe, die unabhängig vom Kataster beauftragt wurden - etwa in akuten Gefahrensituationen.

In Oberspier, Hohenebra, Thalebra, Kleinberndten, Straußberg und Jechaburg sind alle Baumkontrollen abgeschlossen. Auch in den restlichen Ortsteilen wurde bereits ein Großteil aller Bäume erfasst und begutachtet. Auch in Sondershausen werden die Baumkontrollen kontinuierlich und systematisch fortgeführt.

Intensive Pflegearbeiten während der unbelaubten Jahreszeit

Um die steigenden Anforderungen zu bewältigen, hat der Bauhof der Stadt Sondershausen seine Kapazitäten deutlich ausgebaut. Durch Neueinstellungen und interne Umstrukturierungen wurde eine zweite „Baum-Eingreifgruppe“ aufgebaut. Jede der beiden Gruppen besteht aus drei bis vier Mitarbeitenden, die speziell für Baumpflege und Gefahrenabwehr geschult wurden.

Mit der Einstellung weiterer Fachkräfte - darunter ausgebildete Forstwirte - wurde das Qualifikationsniveau noch einmal deutlich angehoben. „Insgesamt bewegen wir uns fachlich auf einem sehr guten Niveau“, betont Bauhofleiter Frank Steiner.

Die Teams des Bauhofs kümmern sich um ein breites Spektrum an Aufgaben: Baumschnitt, Fällungen, Totholzentnahme, Kronenpflege, Sicherung des Lichtraumprofils und der Einbau von Kronensicherungen. Diese Maßnahmen werden besonders in der unbelaubten Zeit durchgeführt, wenn Eingriffe einfacher und für die Bäume schonender möglich sind. Während der Belaubungsperiode liegt der Schwerpunkt der Arbeiten auf der Kronenpflege und dem Lichtraumprofil. Gleichzeitig unterstützen die Bauhofmitarbeitenden die Babette Knobloch und Christian Duft, die sich kontinuierlich um Begutachtung, Baumerhalt und Systematisierung des Baumbestands kümmern.

Klimabedingte Schäden und neue Herausforderungen

Die Spuren der vergangenen heißen und trockenen Jahre sind in allen Ortsteilen sichtbar. Besonders dramatisch ist der Rückgang des Fichtenbestandes um rund 80 Prozent. Doch auch Buchen und eine Vielzahl weiterer heimischer Baumarten leiden unter Hitze, Wassermangel sowie neuen Schadorganismen, die sich durch den Klimawandel weiter ausbreiten. Bäume haben es in Städten schwer aufgrund der Bodenversiegelungen, Streusalz und Schadstoffeinträge.

Hinzu kommt ein weiterer Belastungsfaktor: Schäden durch Baustellen. Die Stadtverwaltung weist daher regelmäßig auf die Bedeutung des Baumschutzes an Baustellen hin. Schon kleine Verletzungen an Wurzeln oder Stamm können langfristige Folgen haben. Die Folgen dieser Verletzungen werden erst 3-5 Jahre später am Baum sichtbar und der Eintritt von Pilzen ist kaum zu erkennen. Solche Wurzelschäden sind aus benannten Gründen unberechenbar und gefährlich.

„Jeder Baum - ob im Stadtgebiet, im Wald oder im eigenen Garten - ist wertvoll und verdient Schutz“, betonen die Baumkontrolleure übereinstimmend.

Ausblick: Sicherheit gewährleisten, Grünbestand erhalten

Trotz der großen Herausforderungen arbeitet die Stadt Sondershausen konsequent daran, den Baumbestand zu pflegen, die Verkehrssicherheit zu gewährleisten und den langfristigen Erhalt der Grünflächen zu sichern. Mit der Verstärkung des Bauhofteams, einer klar strukturierten Dokumentation im Baumkataster und kontinuierlichen Kontrollen in allen Ortsteilen ist die Stadt für kommende Aufgaben gut aufgestellt.