Gerade Wege oder verschlungene Pfade, Blumenbeet oder Gemüseanbau, Hecke oder wilde Büsche - wer einen Garten neu plant oder umgestaltet, kann viele Wünsche umsetzen.
Wer einen tollen Garten will, braucht einen Plan. Denn ohne Plan geht nichts. Der erste Schritt: Schreiben Sie alles auf, was Sie im eigenen Garten haben möchte. Dann können Sie selbst ihre Ideen umsetzen oder bei Bedarf Hilfe vom Fachmann holen.
"Einen falschen Garten gibt es nicht", sagt Gabriella Pape, "außer vielleicht Schottergärten". Aber jeder hat unterschiedliche Bedürfnisse. Familien mit kleinen Kindern brauchen Platz zum Spielen, Senioren möchten gerne in Hochbeeten gärtnern, manche liebäugeln mit der Selbstversorgung, andere wollen in der Hängematte liegen. "Wichtig ist es, die eigenen Erwartungen zu kennen", sagt Pape. "Nehmen Sie sich Zeit und handeln sie nicht überstürzt!" Sonst stehen Pflanzen, Sandkästen und Co an Stellen, an die sie gar nicht gehören.
Sammeln Sie alles, was ihnen gefällt. Basteln sie daraus eine Collage. So lässt sich gut erkennen, was für eine Art von Garten entstehen soll. Denken Sie auch an die Umgebung. Laute Nachbarn oder eine Straße lassen sich beispielsweise mit einem Brunnen kaschieren. Das Plätschern lenkt von Geräuschen ab.
Teilen Sie Ihren Garten in Bereiche: Wohin sollen Sitzplatz, Kompost, Spielbereich, Gemüsegarten, Blumen? Beachten Sie dabei die äußeren Verhältnisse. Sandkiste und Trampolin gehören nicht in die pralle Sonne, sondern immer in den Schatten. Stauden, Rosen und Gemüse müssen unbedingt in die Sonne. Sie gedeihen im Schatten nicht.
In vielen Gärten wird Großes nach hinten und Kleines nach vorn gepflanzt. Gern schön am Rand entlang. Doch das ist nicht immer die beste Idee. Große Bäume dürfen auch in den Vordergrund, da kommen sie viel besser zur Geltung. Pflanzen kann man in den Garten reinziehen, so dass sie neue Räume eröffnen. Sammeln Sie Ideen, welche Pflanzen Ihnen gefallen. Welchen dieser Pflanzen können unter den Bedingungen Ihres Gartens gedeihen? Wie groß werden die Pflanzen und wie viel Pflege brauchen Sie?
Farbe, Höhe, Blütezeit - die Pflanzen im Garten werden nach persönlichem Geschmack und den Standortbedingungen ausgewählt. Sie müssen nicht in Reih und Glied stehen. Ungewöhnliche Pflanzungen bringen Spannung in den Garten.
Am schönsten ist ein Garten, in dem es immer blüht. In dem Insekten summen und Vögel zwitschern. Das gelingt mit Stauden und Sträuchern, die lange blühen und Insekten anziehen. Gemüse wie Kohl oder Bohnen bringen Abwechslung in die Staudenbeete. Gehölze sorgen für Struktur. Ein Stück Wiese voller Blüten statt nur Rasen bringt Farbe und ein Stück Natur in den Garten. Und ist der Sitzplatz mitten zwischen den Pflanzen lässt sich solch ein perfekter Garten richtig geniessen.
Die Kosten für eine gute Gartenplanung sind nicht niedrig: 800 bis 1500 Euro. Ein Pflanzplan kostet extra. Der einfache Plan reicht oft schon um die Umsetzung allein zu machen, nach und nach, nicht alles auf einmal. Aber dann ist alles gleich am richtigen Ort und man hat einen Plan!
Quelle: MDR Garten (anz), Gabriella Pape, Königliche Gartenakademie
Einen Garten ganz neu anzulegen, ist eine große Herausforderung, bietet aber viel Raum für die Verwirklichung von Gartenträumen.
Einen Garten neu anlegen - das braucht Köpfchen. Eine gute Vorbereitung ist alles. Und die erfordert Zeit. Immer der Reihe nach ist die Devise. Bevor man sich über die Art der Pflanzen und Blütenfarben Gedanken macht, sollte man Grundlegendes klären. Das rät zumindest Gartenplaner Björn Burmeister.
Der Garten soll neu oder umgestaltet werden. Womit aber anfangen, wenn man vor einem kargen und neu zu gestaltenden Grundstück steht? "Die Umgebung abchecken", empfiehlt der Fachmann. Björn Burmeister rät auch einmal einen Blick zu den Nachbarn zu werfen.
Fügen sich die Ideen für den eigenen Garten ins Bild ein? Oder kann ich mir sogar etwas abschauen? Auch das ist erlaubt.
Gartenplaner Björn Burmeister
Außerdem ist der Blick ins Gesetzbuch wichtig. Um späteren Streitigkeiten aus dem Weg zu gehen, sollte man das Nachbarschaftsgesetz und vor allem die Grundstückgrenzen genau kennen. Denn bei Neupflanzungen in der Nähe der Grundstücksgrenze müssen bestimmte Abstände eingehalten werden. Wichtig sind auch eventuelle Vereinbarungen oder Verträge. Nicht selten gibt es ein Wegerecht, über das ein Neu-Eigentümer nicht unbedingt Bescheid weiß. Auch Leitungen sind ein oft unterschätztes Thema. Gas, Wasser, Strom - man sollte wissen, wo welche Leitung verläuft. Sonst gibt es später ein böses Erwachen, wenn der heiß geliebte Baum seine Wurzeln um die Leitungen schließt.
Ist das getan, geht es um den Maßstab. Passt wirklich alles, was ich mir für meinen Garten wünsche, ins Grundstück hinein? Burmeister rät zu maßstabsgetreuen Zeichnungen. "Ein Zentimeter Platz auf dem Papier, einen Meter im Garten - und man bekommt ein gutes Raumgefühl", so der Planer.
Einen Plan aufs Papier zu bringen kann Spaß machen und hilft, den Garten zu gestalten.
| 1. | Plan machen |
| 2. | Wunschliste erstellen (Terrasse, Sitzecke, Sommerküche, Rasenfläche, Wasserspiele, Wege, Nutzgarten, Sichtschutz, Spielecke) |
| 3. | Plätze auswählen und Projekte im Plan platzieren |
| 4. | Materialien und Pflanzen auswählen |
Und dann kommen die Wünsche: ein Autostellplatz, eine Terrasse, der Kinderspielbereich und Platz für Beete. Was davon muss es wirklich sein? Burmeister rät dazu abzuwägen. Muss der Autostellplatz wirklich gleich am Haus und bequem zu erreichen sein? Oder sind ein paar Schritte mehr zumutbar, wenn ich dafür einen Grünstreifen am Haus gewinne?
Den Kinderspielbereich rät Burmeister möglichst klein zu halten. Kinder werden sehr schnell groß und weichen dann aus - auf einen richtigen Bolzplatz zum Beispiel. Eine transportable Sandkiste, ein kleines Fußballtor und vielleicht eine Schaukel - das reicht. Ein Baumhaus? In den meisten Fällen ist das laut Burmeister etwas für Väter, die Spaß am Bauen haben. Plant man eines ein, sollte man überlegen, wie lange es der Nachwuchs tatsächlich nutzt.
Lieber sollte man mehr Platz für eine Terrasse einplanen, wie der Gartengestalter empfiehlt. Dieser schöne Platz wird oft zu klein geplant - und bei der Gartenparty gibt's Gedränge. Also lieber etwas größer denken. Wichtig ist außerdem, die Terrasse in der Wegebeziehung gut mit dem Haus zu verbinden. Denn wer mag auf dem Weg zum Tisch schon gern nasse Füße bekommen? Denken Sie auch über mehrere Sitzgelegenheiten nach, je nach Stand der Sonne und Tageszeit.
Nicht vergessen sollte man auch die Vierbeiner. Auch sie haben einen Anspruch auf Platz. Sei es ein Freigehege für die Nager oder der Auslauf für den Hund. Ein paar Quadratmeter brauchen auch sie.
Das Aussehen des Gartens ist natürlich eine Frage des Geschmacks. Grundsätzlich gibt es die formale Variante, in der gerade Linien und eine geometrische Struktur dominieren. Dann gibt es die organische Gestaltung, in der man der Natur mehr ihren Lauf lässt. Beides habe seine Vorzüge, nur mischen würde er es nicht, sagt Burmeister. Einmal entschieden, sollte man bei seinem Stil bleiben. Und auch bitte nicht mit Gewächsen überfrachten, so sein Plädoyer.
Was in die Erde kommt, richtet sich natürlich nach dem Boden und der Umgebung. Klarheit, für welche Pflanzen der Boden geeignet ist, schafft eine Bodenprobe. Auch das Thema Trockenheit im Garten sollte eine Rolle spielen. Nicht mehr jeder Baum und jede Pflanze halten das wärmer gewordene Klima aus.
Da lohnt es sich, den Gärtner des Vertrauens zu konsultieren oder aber noch besser zu schauen, was wächst bei den anderen? Oder was stand vorher auf meinem Grundstück, denn das ist ein Garant, dass es wieder wächst.
Gartenplaner Björn Burmeister
Wohnen Allergiker im Haushalt? Dann muss es nicht unbedingt die Birke sein. Auch Haselnuss tut vielen Menschen nicht gut. Viele Punkte sind bei einer Gartenplanung zu bedenken. Um sicher zu gehen, geben Experten gern Tipps. In manchen Volkshochschulen gibt es auch Kurse dazu.
Gräser gibt es für jeden Standort. Mit hohen Ziergräsern wie dem Chinaschilf können Sie richtige Gartenräume einrichten. Die Pflanzen sollten aber zum Gartenstil passen.