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Ein Blick auf das Jubiläumsjahr 2024
Mit dem Inkrafttreten des Gesetzes zur Neugliederung der Landkreise und kreisfreien Städte in Thüringen am 1. Juli 1994 wurde der im Zuge der deutschen Wiedervereinigung neu gegründete Freistaat Thüringen in seinen Strukturen neu definiert. Dabei wurden aus vormals 35 Landkreisen des Freistaates 17 Landkreise geschaffen, wobei die fünf kreisfreien Städte Erfurt, Gera, Jena, Suhl und Weimar beibehalten wurden. Ein neugegründeter Landkreis war hierbei mit einer Fläche von 1.035 km² der Kyffhäuserkreis, welcher aus den Landkreisen Sondershausen und Artern in Nordthüringen gegründet wurde.
Das namensgebende Kyffhäusergebirge mit dem Kyffhäuserdenkmal als Wahrzeichen als das kleinste Mittelgebirge Deutschlands prägen den Landkreis nunmehr ebenso wie das Naturschutzgebiet Hohe Schrecke im Südosten und das Landschaftsschutzgebiet Dün-Helbetal. Der landwirtschaftlich geprägte Landkreis hat in seinem nunmehr dreißigjährigen Bestehen eine beeindruckende Entwicklung genommen. Diese Entwicklung ist maßgeblich abhängig von den Menschen, die in dem Landkreis in Nordthüringen beheimatet sind und diesen prägen. Um diese Menschen und die Besonderheiten des Kyffhäuserkreises zu würdigen, finden anlässlich des Jubiläumsjahres 2024 zahlreiche Veranstaltungen statt.
Eine positive Entwicklung kann ohne Partnerschaften und Kooperationen nicht gedeihen. In den vergangenen 30 Jahren wurden aufgrund dessen zahlreiche regionale und überregionale Partnerschaften geknüpft und weiter ausgebaut. Um diese Partnerschaften, insbesondere der Verwaltungen, auch auf der zwischenmenschlichen Ebene zu schätzen, wurde dieses Jahr ein sportlicher Wettkampf zwischen den Kooperationspartnern veranstaltet. Am 24. Februar fand im Zuge dessen ein Hallenturnier in der 2023 neu errichteten Kyffhäuser-Arena in Artern statt, an dem neben zwei Mannschaften aus dem Kyffhäuserkreis die Landkreise Sömmerda, Mansfeld Südharz (Sachen-Anhalt) und der hessische Partnerlandkreis Schwalm-Eder teilnahm. Zudem nahmen die Stadt Erfurt und die Polizeiinspektion Kyffhäuser teil. Die Kollegen aus dem Schwalm-Eder-Kreis konnten neben dem hochverdienten Turniersieg auch den Torschützenkönig vorweisen.
Auch internationale Partnerschaften wurden und werden im Jahr 2024 gewürdigt. So reiste eine Delegation des Kyffhäuserkreises am 25. März 2024 in den rumänischen Partnerlandkreis Bistriţa-Năsăud, mit welchem der Landkreis seit dem Jahr 2006 im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung eine tiefgreifende Partnerschaft pflegt. Zum Partnerschaftstreffen waren sämtliche Partnerlandkreise von Bistriţa-Năsăud eingeladen. Dazu gehören neben dem Kyffhäuserkreis der Landkreis Neubrandenburg aus Mecklenburg-Vorpommern sowie Landkreise aus Polen, Ungarn, Israel und der Republik Moldau. Aufgrund dieser Zusammensetzung war ein fachlich fundierter Erfahrungsaustausch der Vertreter der Landkreise gewährleistet und so zeigte es sich, dass die Herausforderungen in vielen Bereichen identisch sind.
Denn auch der Kyffhäuserkreis ist, wie nahezu jeder Landkreis im Freistaat Thüringen, dem demographischen Wandel unterworfen. Im Zuge dessen nimmt die Bevölkerungszahl sukzessive ab. Um jeden Neugeborenen im Kyffhäuserkreis willkommen zu heißen, wurde anlässlich des 30. Jubiläums des Landkreises am 21. März 2024 der Generationenwald gegründet. Das Ziel dieses Generationenwaldes ist, dass für jedes geborene Kind ein Baum in dem neu angelegten Forstgebiet gepflanzt wird. Die Eltern erhalten zur Geburt ihres Kindes durch das Landratsamt einen Gutschein für die Pflanzung eines Setzlings mit den zugehörigen Koordinaten. Durch dieses Projekt werden die Menschen im Generationenwald verewigt und deren Verbundenheit mit der Region gestärkt sowie die Aufforstung des Naturschutzgebietes vorangetrieben. Mit der Gründung des Generationenwaldes am 21. März wurden 30 Setzlinge gepflanzt - einer für jedes Jahr, in dem der Kyffhäuserkreis nunmehr besteht.
Die positive Entwicklung des Kyffhäuserkreises wäre ohne eine engagierte und couragierte Gesellschaft nicht möglich. Im Landkreis sind eine Vielzahl von Vereinen und Verbänden aktiv, die das gemeinschaftliche Zusammenleben prägen und deren Wirken nur durch ehrenamtlich engagierte Bürger möglich ist. Am 12. April 2024 fand die sechste Ehrenamtsgala des Kyffhäuserkreises im Burghof am Kyffhäuserdenkmal statt, bei welcher in vier Kategorien sieben Bürgerinnen und Bürger für ihr ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet wurden. Die 35 nominierten Bürgerinnen und Bürger waren aus allen Bereichen der Gesellschaft und spiegelten das breite Spektrum des ehrenamtlichen Engagements wider. Neben den Kategorien „Kinder, Jugend und Sport“, Kirchliches und kulturelles Engagement“ und „Hilfsorganisationen“ bildete die Kategorie „Lebenswerk“ den Höhepunkt der sechsten Ehrenamtsgala des Kyffhäuserkreises. Landrätin Antje Hochwind-Schneider übergab den Ehrenamtspreis für ein Lebenswerk an Heidi Meister. Frau Meister ist seit 2006 Vorsitzende des Verbandes der Behinderten im Kyffhäuserkreis, seit 2015 ehrenamtliche Beauftragte für Menschen mit Behinderungen und seit 2020 zudem die Seniorenbeauftragte des Landkreises. Sie ist in ihrer Funktion Mitglied in mehreren Fachausschüssen und Beiräten, um die Belange von Menschen mit Behinderungen zu vertreten. „Das Ehrenamt ist der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält und auf den wir im Kyffhäuserkreis unglaublich stolz sind“ konstatierte Landrätin Antje Hochwind-Schneider (SPD).
Für das Jubiläumsjahr 2024 sind noch weitere Veranstaltungen geplant, um das 30-jährige Bestehen des Kyffhäuserkreises würdig zu begehen. Geplant ist neben dem großen Jahresempfang am 23. August 2024 in der Kyffhäuser-Arena in Artern auch ein großes Kinderfest zum Weltkindertag am 20. September 2024 am Kyffhäuserdenkmal.