Quelle: https://www.oekotest.de
Senf wird oft monatelang im Kühlschrank aufbewahrt, und es scheint, als wäre er fast unbegrenzt haltbar. Und tatsächlich ist Senf ziemlich langlebig - was mit seiner Zusammensetzung zu tun hat. Trotzdem kann die Würzpaste irgendwann ungenießbar werden.
Senf, wie es ihn als Würzpaste zu kaufen gibt, besteht hauptsächlich aus gemahlenen Senfsamen, Wasser, Essig und Gewürzen. Das steht für lange Haltbarkeit, denn keine dieser Zutaten verdirbt besonders schnell. Vor allem dann nicht, wenn der Senf richtig gelagert wird: nämlich kühl, trocken und dunkel. So kann Tafelsenf in verschlossenem Zustand mehrere Jahre genießbar bleiben.
Auch das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist dabei noch kein K.-o.-Kriterium. Senf gehört - wie auch Essig, Honig, Konservennahrung, Öl, Tiefkühlprodukte, Salz, Wasser oder Zucker - zu den Lebensmitteln, die oft über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus genießbar bleiben.
Zur Erinnerung: Das MHD ist kein Verbrauchs- oder Verfallsdatum, d.h. das MHD gibt lediglich an, bis wann ein ungeöffnetes Produkt mindestens bedenkenlos verzehrt werden kann (vorausgesetzt, es wurde wie vom Hersteller empfohlen aufbewahrt).
Kann Senf trotzdem schlecht werden? Ja, natürlich. Trotz seiner langen Haltbarkeit wird auch Senf irgendwann schlecht. Vor allem dann, wenn die Senftube oder das -glas bereits geöffnet wurden und die Würzpaste so schon einmal mit Keimen bzw. Sporen in Berührung gekommen ist, die sich in der Luft befinden. Auch Hitze beschleunigt den Verderb.
Wie lange eine konkrete Senftube bzw. ein spezielles Senfglas nach dem Öffnen genießbar bleibt, hängt von der Sorte und den Zutaten, aber vor allem von den Lagerbedingungen ab. Tipp: Auf dem Produkt vermerken, wann es zum ersten Mal geöffnet wurde. Das hilft später, einzuschätzen, ob eine Tube schon drei Jahre offen ist - oder erst drei Monate.
Muss Senf im Kühlschrank aufbewahrt werden? Nein und ja. Hersteller empfehlen, Senf nach dem Öffnen im Kühlschrank zu lagern. Zuvor reicht eine ungekühlte Lagerstelle aus, die aber dunkel und trocken sein sollte, beispielsweise eine Küchenschublade.
Wie erkenne ich, ob mein Senf noch genießbar ist? Einfach: Machen Sie den "Sinnes-Check" und halten Sie Ausschau nach Farb-, Geruchs-, Geschmacks- oder Konsistenzveränderungen. Konkret bedeutet das:
Wenn Ihnen bei diesem Sinnes-Check nichts Ungewöhnliches auffällt, sollte Ihr Senf noch problemlos genießbar sein, selbst wenn das MHD bereits erreicht wurde.