Die Abbildung zeigt eine Flachsbreche zum Sitzen.
Im letzten Beitrag wies ich bereits auf einige ehemalige Brechkaulen in unseren Dörfern hin. Leider kann sich niemand mehr an diese wichtigen Arbeitsstätten der Frauen erinnern. Das liegt wohl daran, dass diese Arbeiten und damit auch die Arbeitsorte für immer verlorengingen.
Alle Brechkaulen lagen vor den letzten Häusern am Dorfrand. Der Grund: Häuser und Scheunen sollten vor einem Brand geschützt sein, denn in der Brechkaul wurde in einem kleinen Graben ein Holzfeuer verbrannt. Während des restlichen Glühens wurden die Gespinstpflanzen auf Stöcken darüber gelegt, wo sie trockneten. Vor allem platzten die unbrauchbaren Rinden und inneren pflanzlichen Reste der Faserpflanzen auf. Aus diese Weise wurden die Fasern freigelegt, Und nun konnten sie in der hölzernen Breche von den Frauen gebrecht. Dieser Vorgang war nichts anderes, als eine Faserreinigung und die fand bereits draußen in der Brechkaul statt, was dem Ort den Namen gab. Die restlichen Gespinstpflanzen wurden in der Scheune oder auf dem Speicher gelagert. In regnerischen oder winterlichen Zeiten verrichteten die Frauen Arbeiten in der Küche. Die restlichen Fasern wurden nun hier gebrecht und später auch gehechelt.
Die Brechkaul war ein typischer Arbeitsort der Frauen. Sie besaßen an den Örtlichkeiten alleine das Sagen, die Faserarbeit oblag ihrer Verantwortung.