Würfel aus Holz, Knete, Brot, Kieselstein, Pferdeknochen, Wachs
Würfelspiele in unterschiedlichen Arten waren den Dorfbewohnern einst eine große wohltätige Abwechslung, besonders nach der Arbeit am Abend. Worüber kaum etwas veröffentlicht wurde, das war das Anfertigen von Würfeln durch die Dorfbewohner selbst. Es waren nicht nur die Väter, die den Kindern Würfel anfertigten, auch die Kinder lernten schnell derartige Basteleien.
Die häufigsten Materialien waren Holz, Knochen, aber auch Kieselsteine, Brotreste, Knete und Wachs.
Die Arbeiter in den Werkstätten ihre Unternehmen bastelten auch Würfel aus Stahl als Sackarbeiten.
Heute werden Würfel ausschließlich im Geschäft erworben, viele dieser Spielzeuge sind bereits aus Kunststoff, als Rest verblieb Holz.
In unseren Museen werden derzeit kaum noch alte handgefertigte Würfel gezeigt, sie sind nicht mehr in den Sammlungen zu finden.
Sind Holz, Knete und Knochenwürfel noch bekannt, so ist das Wissen über die Brotwürfel bereits gänzlich in Vergessenheit geraten. Im Museum in Rubenheim wird weiterhin eine größere Anzahl unterschiedlicher Würfel gezeigt, darunter auch ein Brotwürfel.
Alte Brotreste mit Rinden wurden so lang gekaut, bis keine kleinen Bröckelchen mehr mit der Zunge zu ertasten waren. Dann wurde mit der Zunge der Speichel geben den Gaumen ausgedrückt die Masse aus dem Mund entnommen und mit den Fingern grob ein Würfel geformt. Nach wenigen Stunden konnte ein endgültiges Nachformen erfolgen. Anschließend sollte der Würfel ein bis zwei Tage trocknen, bis die Punkte mit einem angespitzten Streichholz in die Flächen eingedrückt werden konnten. Schon wenige Tage später war der selbst gedrückte Würfel spielbereit - für die Kinder in früheren Zeiten ein Erfolgserlebnis, auch wenn solche Würfel nicht lange hielten. Derartige Würfel wurden seit den 1950er Jahren nicht mehr als Spielzeuge gefertigt.