Brauchtum: Muttertag
Im Jahr 1922 wurde in Deutschland der aus den USA stammende Muttertag eingeführt und da Frankreich diesen Tag nach dem Ersten Weltkrieg ebenfalls feierte, wurde der zweite Maisonntag auch im Saarraum als besonderer Gedenktag für die Mütter eingeführt.
Ursprünglich sollte dieser Gedenktag an die Leistungen der Mütter erinnern und auf diese Weise nachhaltig zu einer Ehrung dieser Frauen führen.
Doch nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 und nach der Rückgliederung des Saargebietes 1935 wurde der Tag zu einem politischen Pflichtfeiertag mit einer politischen Propagandaschau, mit großen Reden und der Verleihung von Mutterkreuzen.
Nach dem Krieg wurde dieser Propagandafeiertag wieder abgeschafft und durch einen neuen Geschenkfeiertag nach amerikanischem Vorbild ersetzt. Die drei K wie Kuchen, Kinder und Kitsch stehen seither bis heute im Mittelpunkt des Tages. Leider wird den Kindern die so wichtige Rolle der Mutter im Leben der Kinder kaum noch vermittelt. Heute sind diese Tage solche der Muttertags-Geschenke, ein Stück volkswirtschaftlicher Hochleistung und die wurden leider zu Ersatzhandlungen.
Wer heute in seinem Kalender nach dem genauen Datum des Tages sucht, muss enttäuscht feststellen, dass der dieser nach rund hundert Jahren in den meisten Kalendern nicht mehr aufgeführt wird.