Pflüge (II)
Ein alter Pflug aus der Zeit vor 1800 aus der Parr, zu sehen im Museum in Rubenheim
Im letzten Beitrag beschrieb ich die Änderungen der Pflugtechnik im frühen 19. Jahrhunderts.
Heute will ich auf sehr alte Pflüge und ihre Teile von sellemòls eingehen.
Die untere Abbildung auf der Abbildung zeigt den wesentlichen Technik-Teil der Jahrhunderte eines sehr alten Hakenpfluges in unseren Dörfern. Deutlich ist der vom Dorfschmied hergestellte eiserne Haken zu erkennen. Dieser Haken wurde häufig auch durch eine geschmiedete Pfeilschar ersetzt. Durch die Vorwärtsbewegung des Pfluges durch Zugvieh oder Menschen wurde der Boden aufgerissen. Links im Bild ist eine der beiden Streichbacken zu entdecke, die durch die Vorwärtsbewegung Erdklumpen zerkleinern und zerstreuen konnten.
In steinigen Äckern wurden derartig Holzpflüge immer wieder beschädigt und mussten vom Stellmacher bzw. Wagner repariert werden. Solche Pflüge konnten mit einer zweihändigen oder einhändigen „Handhabe“ geführt werden.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts kamen Pflüge auf, die nun schon ein Sech vor der Schar führten. Mit dieser Technik wurde gepflügtes Erdreich lediglich aufgerissen. Die Tiefe reichte selten mehr als 15 Zentimeter.
Das Rubenheimer Museum ist im Besitz und zeigt in einer Ausstellung „Bäuerliche Geräte“ einige dieser alten Pflüge und Pflugteile.
Gunter Altenkich